Clara, Abraham a Sancta: Judas Der Ertz-Schelm. Bd. 3. Salzburg, 1692.und hört nit gern die Predigen. Schlaff in meine Augen kommen/ also hab ich dir 20.Gen. 30.Jahr lang in deinem Hause gedienet. Das war ein treuer Diener/ dergleichen trifft man wenig an/ wol aber solche/ wie zu Cana Galilaea auf der Hochzeit ge- wesen. Wie unser lieber HErr 30. Jahr und 13. Tag alt Flüs- H 2
und hoͤrt nit gern die Predigen. Schlaff in meine Augen kommen/ alſo hab ich dir 20.Gen. 30.Jahr lang in deinem Hauſe gedienet. Das war ein treuer Diener/ dergleichen trifft man wenig an/ wol aber ſolche/ wie zu Cana Galilæa auf der Hochzeit ge- weſen. Wie unſer lieber HErr 30. Jahr und 13. Tag alt Fluͤſ- H 2
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und hoͤrt nit gern die Predigen.
Schlaff in meine Augen kommen/ alſo hab ich dir 20.
Jahr lang in deinem Hauſe gedienet. Das war ein
treuer Diener/ dergleichen trifft man wenig an/ wol
aber ſolche/ wie zu Cana Galilæa auf der Hochzeit ge-
weſen.
Gen. 30.
Wie unſer lieber HErr 30. Jahr und 13. Tag alt
war/ da iſt er als ein eingeladener Gaſt auf die Hochzeit
zu Cana Galilæa gereiſt/ ſolche Hochzeit ſoll gehalten ſeyn
worden in dem Hauß Zebedæi, der ein Vatter war des
H. Joannis Evangeliſten/ der Braͤutigam war eben dieſer
Joannes, dazumalen im 28. Jahr/ der Zeit heurathen
die Buben ſchon/ die noch mit der Naſen auf die Ermel
ſchreiben/ die Braut ware Anachita. Mit unſerm HErꝛn
ſeynd zugleich eingeladen worden/ Petrus, Andreas, Phi-
lippus, und Bartholomæus, Chriſtus der HErr wolte aus
Demuth nit den erſten Sitz nehmen/ ſondern ſetzte ſich
in die Mitte/ da hats wol geheiſſen/ Virtus in medio, der
Speißmeiſter/ deme die Diſpoſition des gantzen Tracta-
ments oblage/ wurde genannt Joſaphat. Die Braut und
Braͤutigam haben damals ein Geluͤbd abgelegt/ ein
ewige Jungfrauſchafft zu halten/ und iſt Joannes dem
HErrn nachgefolgt/ Anachita aber in der Geſellſchafft
Mariæ verblieben. Wie nun auf dieſer Hochzeit gar bey
Zeit der Wein gemanglet/ alſo hat/ auf Bitt und Anſu-
chen Mariæ, ſeiner wertheſten Mutter/ Chriſtus 6. groſſe
ſteinerne Kruͤg/ davon einer zu Bononien gezeigt wird/
mit Waſſer laſſen anfuͤllen/ und nachmals ſolches Waſ-
ſer in den edelſten Wein verkehrt/ und zwar in einen ro-
then/ ſolches Wunderwerck iſt nachmals mehr als durch
dreyhundert Jahr bekraͤfftiget worden/ dann alle Jahr
denſelben Tag/ dieſelbe Stund/ ja denſelben Augenblick/
als der HErr zu Cana das Waſſer in Wein verwandlet/
ſeynd auch viel Fluͤß und Bronnen hin und her in der
Welt in den beſten Wein verkehret worden/ unter ſolchen
Fluͤſ-
Joan. c. 2.
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