Clara, Abraham a Sancta: Judas Der Ertz-Schelm. Bd. 4. Salzburg, 1695.und gibt es seinem Weib und Kindern. wie das Quecksilber/ oder Gehweck-Silber/ im Feuer; einge-meiner Bach bereicht sich zuweilen mit frembden Wasser/ so er bey grossem Regen-Wetter an sich bekombt/ aber verliehrts bald widerum; der Mond-Schein stihlt das Liecht von der Sonnen/ pralt aber ein kurtze Zeit mit dem Schein/ und wird bald widerum gantz mager/ wie ein Sigel. Ein manicher schabt durch Wucher und Ungewissen vil Gelt zusammen/ ver- last selbiges denen lachenden Erben/ aber dise geniessen es ein kurtze Zeit/ nachmal verschwindet alles/ und nimmt noch den ge- rechten Pfenning mit sich; gleichwie ein alter fauler Baum/ so im Wald von grossem Sturmwind um geworffen wird/ auch mit sich einen grünen jungen Stammen zu Boden schlagt. Der Achen hat durch Gewissenlosen Vorthl/ und unzu- Der Saul hat wider den ausdrucklichen Befelch des Sa- Der Achab hat einen einigen Weingarten durch Unbil- Ein Weib hat sich auf ein Zeit auch unterstanden neben andern Pars IV. N n
und gibt es ſeinem Weib und Kindern. wie das Queckſilber/ oder Gehweck-Silber/ im Feuer; einge-meiner Bach bereicht ſich zuweilen mit frembden Waſſer/ ſo er bey groſſem Regen-Wetter an ſich bekombt/ aber verliehrts bald widerum; der Mond-Schein ſtihlt das Liecht von der Soñen/ pralt aber ein kurtze Zeit mit dem Schein/ und wird bald widerum gantz mager/ wie ein Sigel. Ein manicher ſchabt durch Wucher und Ungewiſſen vil Gelt zuſam̃en/ ver- laſt ſelbiges denen lachenden Erben/ aber diſe genieſſen es ein kurtze Zeit/ nachmal verſchwindet alles/ und nim̃t noch den ge- rechten Pfenning mit ſich; gleichwie ein alter fauler Baum/ ſo im Wald von groſſem Sturmwind um geworffen wird/ auch mit ſich einen gruͤnen jungen Stammen zu Boden ſchlagt. Der Achen hat durch Gewiſſenloſen Vorthl/ und unzu- Der Saul hat wider den ausdrucklichen Befelch des Sa- Der Achab hat einen einigen Weingarten durch Unbil- Ein Weib hat ſich auf ein Zeit auch unterſtanden neben andern Pars IV. N n
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und gibt es ſeinem Weib und Kindern.
wie das Queckſilber/ oder Gehweck-Silber/ im Feuer; einge-
meiner Bach bereicht ſich zuweilen mit frembden Waſſer/ ſo
er bey groſſem Regen-Wetter an ſich bekombt/ aber verliehrts
bald widerum; der Mond-Schein ſtihlt das Liecht von der
Soñen/ pralt aber ein kurtze Zeit mit dem Schein/ und wird
bald widerum gantz mager/ wie ein Sigel. Ein manicher
ſchabt durch Wucher und Ungewiſſen vil Gelt zuſam̃en/ ver-
laſt ſelbiges denen lachenden Erben/ aber diſe genieſſen es ein
kurtze Zeit/ nachmal verſchwindet alles/ und nim̃t noch den ge-
rechten Pfenning mit ſich; gleichwie ein alter fauler Baum/
ſo im Wald von groſſem Sturmwind um geworffen wird/ auch
mit ſich einen gruͤnen jungen Stammen zu Boden ſchlagt.
Der Achen hat durch Gewiſſenloſen Vorthl/ und unzu-
laͤſſige Weiß die Seinige wollen bereichen/ und alſo ſeinem
Hauß uͤber ſich helffen/ aber nit allein umb all das Seinige
kommen/ ſondern iſt noch mit der gantzen Freundſchafft in
Aſchen aufgangen und im Feuer verbrennt worden/ der in
Stehlen und Rauben nit gefeyrt hat.
Joſue 7.
Der Saul hat wider den ausdrucklichen Befelch des Sa-
muel ſehr ſtattlichen Raub von denen Amalecitern an ſich ge-
bracht/ und geglaubt/ durch ſolche Mittel/ ob ſchon unzulaͤſſi-
ge/ ſein gantze Freundſchafft reich und maͤchtig zu machen: er
hat aber hierdurch ſich und die Seinige in das aͤuſſerſte Ver-
derben geſtuͤrtzt.
1. Reg.
c. 5.
Der Achab hat einen einigen Weingarten durch Unbil-
lichkeit dem Naboth abgetruckt; es iſt ihm aber der Wein/ ſo
darinn gewachſen/ zu einem ſolchen ſcharpffen Eſſig worden/
daß er ihme nit allein das Leben abgefreſſen/ ſondern ein ſolche
Cholica oder Reiſſen unter ſeinigen ſiebentzig Kinder verur-
ſacht/ daß ſie alle/ und das Jhrige alles inner 15. Jahren der-
geſtalten verzehrt worden/ daß nit ein Vetter weder Fetzen
mehr uͤbergeblieben.
4. Reg.
c. 10.
Ein Weib hat ſich auf ein Zeit auch unterſtanden neben
andern
Pars IV. N n
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