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Clara, Abraham a Sancta: Judas Der Ertz-Schelm. Bd. 4. Salzburg, 1695.

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als in einem Garten.
chem so wunderbarlichen Tractament hat der HERR seine
Jünger genöthiget/ daß sie haben müssen in ein Schiffel stei-
gen/ und gegen Bethania hinüber fahren: Coegit ascendere
in navim, &c.
O mein HERR! warumb lassest die gutev. 45.
Leut/ die ohne das matt und müde nicht ein wenig ruhen? Es
ist gar annehmlich nach dem Essen im grünen Graß sitzen/ ver-
gönne ihnen doch diesen kleinen Gespaß/ und kurtze Ergötzlich-
keit/ coegit fort mit euch/ hats geheissen/ nur fein bald/ pre-
sto, presto,
man hält sich umbsonst auf/ da ist euer Bleibens
nicht: Aber warumb HERR schaffest du sie hinweg? sie wol-
len wohl lieber bleiben? warumb hat es müssen seyn/ es waren
auch sehr viel Weiber unter dem Volck/ obschon Andächtige/
die daselbst im Graß gesessen: Dahero der HERR so gar de-
nen Apostlen nicht zugelassen/ daß sie solten beyn Weibern im
Graß sitzen/ also spricht der gelehrte Cajetanus: Wann man
unter frommen Weibern und Männern ein Unform förchtet in
der Grüne/ was soll man erst gedencken von frechen Leuten?
O wie offt in der Grüne/ im Garten muß das Gewissen ins
Gras beissen. Malche! was hast du verlohren in dem Garten?
ich rede mit dem jenigen Malcho, welcher in Gegenwart deß
Hohenpriesters Annä sammt andern vornehmen Fürsten der Sy-
nagog
dem gebenedeyten Heyland einen solchen harten Ba-
ckenstreich versetzt/ daß hiervon die Zeichen der Finger in dem
heiligisten Angesicht geblieben; wie noch in dem Schweiß-Tuch
der Heil. Veronicae zu Rom zu sehen ist; besagter Streich war
so grausam und hart/ daß der beschmertzte Heyland gantz zu Bo-
den gesuncken/ und das Blut aus den Mund/ Nasen und Oh-
ren häuffig heraus geschossen/ ja so gar kein Bein im Leib/ deren
doch in einem jeden Menschen 270. gezehlet werden/ ist ohne
Quaal dazumal gewest/ unangesehen dieser verruchten Vermef-Cornel. a
Lapide
c. 27. in
Matth.

senheit soll nach Aussag deß Heil. Methodii besagter Malchus
neben andern acht tausend Juden/ so bey der Creutzigung Chri-
sti gegenwärtig gewest/ sich noch bekehrt haben/ und seye von
dem Heil. Petro getaufft worden. Dich Malche! frag ich/ was

hast

als in einem Garten.
chem ſo wunderbarlichen Tractament hat der HERR ſeine
Juͤnger genoͤthiget/ daß ſie haben muͤſſen in ein Schiffel ſtei-
gen/ und gegen Bethania hinuͤber fahren: Coegit aſcendere
in navim, &c.
O mein HERR! warumb laſſeſt die gutev. 45.
Leut/ die ohne das matt und muͤde nicht ein wenig ruhen? Es
iſt gar annehmlich nach dem Eſſen im gruͤnen Graß ſitzen/ ver-
goͤnne ihnen doch dieſen kleinen Geſpaß/ und kurtze Ergoͤtzlich-
keit/ coëgit fort mit euch/ hats geheiſſen/ nur fein bald/ pre-
ſto, preſto,
man haͤlt ſich umbſonſt auf/ da iſt euer Bleibens
nicht: Aber warumb HERR ſchaffeſt du ſie hinweg? ſie wol-
len wohl lieber bleiben? warumb hat es muͤſſen ſeyn/ es waren
auch ſehr viel Weiber unter dem Volck/ obſchon Andaͤchtige/
die daſelbſt im Graß geſeſſen: Dahero der HERR ſo gar de-
nen Apoſtlen nicht zugelaſſen/ daß ſie ſolten beyn Weibern im
Graß ſitzen/ alſo ſpricht der gelehrte Cajetanus: Wann man
unter frommen Weibern und Maͤnnern ein Unform foͤrchtet in
der Gruͤne/ was ſoll man erſt gedencken von frechen Leuten?
O wie offt in der Gruͤne/ im Garten muß das Gewiſſen ins
Gras beiſſen. Malche! was haſt du verlohren in dem Garten?
ich rede mit dem jenigen Malcho, welcher in Gegenwart deß
Hohenprieſters Annaͤ ſammt andern vornehmen Fuͤrſten der Sy-
nagog
dem gebenedeyten Heyland einen ſolchen harten Ba-
ckenſtreich verſetzt/ daß hiervon die Zeichen der Finger in dem
heiligiſten Angeſicht geblieben; wie noch in dem Schweiß-Tuch
der Heil. Veronicæ zu Rom zu ſehen iſt; beſagter Streich war
ſo grauſam und hart/ daß der beſchmertzte Heyland gantz zu Bo-
den geſuncken/ und das Blut aus den Mund/ Naſen und Oh-
ren haͤuffig heraus geſchoſſen/ ja ſo gar kein Bein im Leib/ deren
doch in einem jeden Menſchen 270. gezehlet werden/ iſt ohne
Quaal dazumal geweſt/ unangeſehen dieſer verruchten Vermef-Cornel. à
Lapide
c. 27. in
Matth.

ſenheit ſoll nach Auſſag deß Heil. Methodii beſagter Malchus
neben andern acht tauſend Juden/ ſo bey der Creutzigung Chri-
ſti gegenwaͤrtig geweſt/ ſich noch bekehrt haben/ und ſeye von
dem Heil. Petro getaufft worden. Dich Malche! frag ich/ was

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[423/0435] als in einem Garten. chem ſo wunderbarlichen Tractament hat der HERR ſeine Juͤnger genoͤthiget/ daß ſie haben muͤſſen in ein Schiffel ſtei- gen/ und gegen Bethania hinuͤber fahren: Coegit aſcendere in navim, &c. O mein HERR! warumb laſſeſt die gute Leut/ die ohne das matt und muͤde nicht ein wenig ruhen? Es iſt gar annehmlich nach dem Eſſen im gruͤnen Graß ſitzen/ ver- goͤnne ihnen doch dieſen kleinen Geſpaß/ und kurtze Ergoͤtzlich- keit/ coëgit fort mit euch/ hats geheiſſen/ nur fein bald/ pre- ſto, preſto, man haͤlt ſich umbſonſt auf/ da iſt euer Bleibens nicht: Aber warumb HERR ſchaffeſt du ſie hinweg? ſie wol- len wohl lieber bleiben? warumb hat es muͤſſen ſeyn/ es waren auch ſehr viel Weiber unter dem Volck/ obſchon Andaͤchtige/ die daſelbſt im Graß geſeſſen: Dahero der HERR ſo gar de- nen Apoſtlen nicht zugelaſſen/ daß ſie ſolten beyn Weibern im Graß ſitzen/ alſo ſpricht der gelehrte Cajetanus: Wann man unter frommen Weibern und Maͤnnern ein Unform foͤrchtet in der Gruͤne/ was ſoll man erſt gedencken von frechen Leuten? O wie offt in der Gruͤne/ im Garten muß das Gewiſſen ins Gras beiſſen. Malche! was haſt du verlohren in dem Garten? ich rede mit dem jenigen Malcho, welcher in Gegenwart deß Hohenprieſters Annaͤ ſammt andern vornehmen Fuͤrſten der Sy- nagog dem gebenedeyten Heyland einen ſolchen harten Ba- ckenſtreich verſetzt/ daß hiervon die Zeichen der Finger in dem heiligiſten Angeſicht geblieben; wie noch in dem Schweiß-Tuch der Heil. Veronicæ zu Rom zu ſehen iſt; beſagter Streich war ſo grauſam und hart/ daß der beſchmertzte Heyland gantz zu Bo- den geſuncken/ und das Blut aus den Mund/ Naſen und Oh- ren haͤuffig heraus geſchoſſen/ ja ſo gar kein Bein im Leib/ deren doch in einem jeden Menſchen 270. gezehlet werden/ iſt ohne Quaal dazumal geweſt/ unangeſehen dieſer verruchten Vermef- ſenheit ſoll nach Auſſag deß Heil. Methodii beſagter Malchus neben andern acht tauſend Juden/ ſo bey der Creutzigung Chri- ſti gegenwaͤrtig geweſt/ ſich noch bekehrt haben/ und ſeye von dem Heil. Petro getaufft worden. Dich Malche! frag ich/ was haſt v. 45. Cornel. à Lapide c. 27. in Matth.

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Zitationshilfe: Clara, Abraham a Sancta: Judas Der Ertz-Schelm. Bd. 4. Salzburg, 1695, S. 423. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/santa_judas04_1695/435>, abgerufen am 04.12.2024.