Clara, Abraham a Sancta: Judas Der Ertz-Schelm. Bd. 4. Salzburg, 1695.einen groben und ungeschickten Pengelium abgeben. mones, &c, Wo man vor und nach dem Essen pflegt fleissig zubetten/ dort findet sich die Gnad des H. Geistes ein/ und wer- den die böse Feind vertrieben. Gewiß ist es/ daß mehrmal die böse Feind offt gantz unsichtbar/ mehrmal aber in Gestalt der kleinen Mucken und Fliegen auf die Speisen und Schüsseln sitzen/ und in allweg suchen dem Menschen zu schaden/ wie dann der- gleichen Geschichten in der Menge beyzubringen wären/ da et- liche in einer Speis/ andere in einem Tranck den lebhafften bö- sen Feind haben in sich genommen. Der Heiligmässige Mann Thomas Kempensis erzehlet In Malleo Malefic. P. 2. C. 3. ist zu lesen/ daß eines sehr solches Pars IV. K k k
einen groben und ungeſchickten Pengelium abgeben. mones, &c, Wo man vor und nach dem Eſſen pflegt fleiſſig zubetten/ dort findet ſich die Gnad des H. Geiſtes ein/ und wer- den die boͤſe Feind vertrieben. Gewiß iſt es/ daß mehrmal die boͤſe Feind offt gantz unſichtbar/ mehrmal aber in Geſtalt der kleinen Mucken und Fliegen auf die Speiſen und Schuͤſſeln ſitzen/ und in allweg ſuchen dem Menſchen zu ſchaden/ wie dann der- gleichen Geſchichten in der Menge beyzubringen waͤren/ da et- liche in einer Speis/ andere in einem Tranck den lebhafften boͤ- ſen Feind haben in ſich genommen. Der Heiligmaͤſſige Mann Thomas Kempenſis erzehlet In Malleo Malefic. P. 2. C. 3. iſt zu leſen/ daß eines ſehr ſolches Pars IV. K k k
<TEI> <text> <body> <div n="1"> <p><pb facs="#f0453" n="441"/><fw place="top" type="header">einen groben und ungeſchickten <hi rendition="#aq">Pengelium</hi> abgeben.</fw><lb/><hi rendition="#aq">mones, &c,</hi> Wo man vor und nach dem Eſſen pflegt fleiſſig zu<lb/> betten/ dort findet ſich die Gnad des H. Geiſtes ein/ und wer-<lb/> den die boͤſe Feind vertrieben. Gewiß iſt es/ daß mehrmal die<lb/> boͤſe Feind offt gantz unſichtbar/ mehrmal aber in Geſtalt der<lb/> kleinen Mucken und Fliegen auf die Speiſen und Schuͤſſeln ſitzen/<lb/> und in allweg ſuchen dem Menſchen zu ſchaden/ wie dann der-<lb/> gleichen Geſchichten in der Menge beyzubringen waͤren/ da et-<lb/> liche in einer Speis/ andere in einem Tranck den lebhafften boͤ-<lb/> ſen Feind haben in ſich genommen.</p><lb/> <p>Der Heiligmaͤſſige Mann <hi rendition="#aq">Thomas Kempenſis</hi> erzehlet<lb/> ſelbſt/ daß zu Kampen ein Weib mit einem groſſen Krug ſeye auf<lb/> den Marckt gangen/ und daſelbſt fuͤr ſich und die ihrige ein<lb/> Milch einkaufft/ wie ſie nun unterwegs nach Haus ein Durſt<lb/> ankommen/ ſo hat ſie ſich niedergeſetzt/ des Willens/ einen<lb/> guten Trunck zu thun/ als ſie aber zuvor das heilige Creutz-Zei-<lb/> chen daruͤber gemacht/ da iſt augenblicklich dem Krug mit groſ-<lb/> ſem Krachen der Boden ausgebrochen/ dergeſtalten/ daß alle<lb/> Milch auf die Erden gefallen/ woraus man augenſcheinlich kon-<lb/> te muthmaſſen und wahrnehmen/ daß ſie gar gewiß/ dafern das<lb/> Creutz-Zeichen waͤre ausgelaſſen worden/ haͤtte den boͤſen Feind<lb/> hinein getruncken. Geſetzt aber/ daß nicht allemal der ver-<lb/> dammte Boͤswicht/ zumalen es oͤffter die Goͤttliche Guͤtigkeit<lb/> verbietet/ durch die Speis und Tranck in den Menſchen ein-<lb/> faͤhrt/ ſo pflegt er doch meiſtens die Speiſen alſo verungeſun-<lb/> den/ daß ſie gar offt den Menſchen zu Leib und Seel ſchaͤdlich fal-<lb/> len. <hi rendition="#aq">Thom. 3. part. Serm. ad nov. Serm.</hi> Allem ſolchen <hi rendition="#fr">U</hi>bel<lb/> vorzukehren/ iſt nichts rathſamers als das Heilige Gebet vor<lb/> dem Tiſch/ <hi rendition="#aq">abiguntur dæmones,</hi> Krafft deſſen ſolche Feind<lb/> vertrieben/ und all dero Macht vernichtet wird.</p><lb/> <p><hi rendition="#aq">In Malleo Malefic. P. 2. C.</hi> 3. iſt zu leſen/ daß eines ſehr<lb/> reichen und wolhabenden Manns ſein Weib ein Hex geweſt/<lb/> welche oͤffters bey naͤchtlicher Weil auf der Teuffels-Poſt zu ih-<lb/> rem Tummel-Platz und Zuſammenkunfft gefahren/ nachdeme<lb/> <fw place="bottom" type="sig"><hi rendition="#aq">Pars IV.</hi> K k k</fw><fw place="bottom" type="catch">ſolches</fw><lb/></p> </div> </body> </text> </TEI> [441/0453]
einen groben und ungeſchickten Pengelium abgeben.
mones, &c, Wo man vor und nach dem Eſſen pflegt fleiſſig zu
betten/ dort findet ſich die Gnad des H. Geiſtes ein/ und wer-
den die boͤſe Feind vertrieben. Gewiß iſt es/ daß mehrmal die
boͤſe Feind offt gantz unſichtbar/ mehrmal aber in Geſtalt der
kleinen Mucken und Fliegen auf die Speiſen und Schuͤſſeln ſitzen/
und in allweg ſuchen dem Menſchen zu ſchaden/ wie dann der-
gleichen Geſchichten in der Menge beyzubringen waͤren/ da et-
liche in einer Speis/ andere in einem Tranck den lebhafften boͤ-
ſen Feind haben in ſich genommen.
Der Heiligmaͤſſige Mann Thomas Kempenſis erzehlet
ſelbſt/ daß zu Kampen ein Weib mit einem groſſen Krug ſeye auf
den Marckt gangen/ und daſelbſt fuͤr ſich und die ihrige ein
Milch einkaufft/ wie ſie nun unterwegs nach Haus ein Durſt
ankommen/ ſo hat ſie ſich niedergeſetzt/ des Willens/ einen
guten Trunck zu thun/ als ſie aber zuvor das heilige Creutz-Zei-
chen daruͤber gemacht/ da iſt augenblicklich dem Krug mit groſ-
ſem Krachen der Boden ausgebrochen/ dergeſtalten/ daß alle
Milch auf die Erden gefallen/ woraus man augenſcheinlich kon-
te muthmaſſen und wahrnehmen/ daß ſie gar gewiß/ dafern das
Creutz-Zeichen waͤre ausgelaſſen worden/ haͤtte den boͤſen Feind
hinein getruncken. Geſetzt aber/ daß nicht allemal der ver-
dammte Boͤswicht/ zumalen es oͤffter die Goͤttliche Guͤtigkeit
verbietet/ durch die Speis und Tranck in den Menſchen ein-
faͤhrt/ ſo pflegt er doch meiſtens die Speiſen alſo verungeſun-
den/ daß ſie gar offt den Menſchen zu Leib und Seel ſchaͤdlich fal-
len. Thom. 3. part. Serm. ad nov. Serm. Allem ſolchen Ubel
vorzukehren/ iſt nichts rathſamers als das Heilige Gebet vor
dem Tiſch/ abiguntur dæmones, Krafft deſſen ſolche Feind
vertrieben/ und all dero Macht vernichtet wird.
In Malleo Malefic. P. 2. C. 3. iſt zu leſen/ daß eines ſehr
reichen und wolhabenden Manns ſein Weib ein Hex geweſt/
welche oͤffters bey naͤchtlicher Weil auf der Teuffels-Poſt zu ih-
rem Tummel-Platz und Zuſammenkunfft gefahren/ nachdeme
ſolches
Pars IV. K k k
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |