Clara, Abraham a Sancta: Judas Der Ertz-Schelm. Bd. 4. Salzburg, 1695.einen groben und ungeschickten Pengelium abgeben. het hin/ aber man muß nicht werden/ wie dazumal der Himmelgewest/ als GOtt denselben dem Abraham gezeigt: Numera Stellas, &c. Sihe hinauf gen Himmel/ und zehle die Stern/ wo du kanst. Gen. c. 15. dazumalen war der Himmel Stern/ voll. Essen gehet hin/ aber nicht wie jene dürre Rinder in demGen. 41. Traum Pharaonis/ so sieben fette Ochsen auf einmal verzehrt haben. Trincken gehet hin/ nicht aber wie jene Bediente bey der Hochzeit zu Cana Gallilaea/ welche die Krüg also angesüllt/ usque ad Summum, daß nicht ein Tropffen mehr hinein gan- gen. Essen gehet hin/ aber nicht wie die Jsraeliter/ welche ihre Wanderbindel in Egypten also angefüllt und angeschoppt/ daß sie es kaum konten zubinden. Trincken gehet hin/ aber nicht wieJud. 7. jene Soldaten des Kriegs-Fürsten Gedeonis/ so sich gar auf die Wampen niedergelegt/ und aus dem Fluß getruncken. Essen gehet hin/ aber nicht wie jene Schiffmacher zu Saltzburg/ so von frühe an/ biß auf die Nacht allzeit schoppen/ und darumben die Schopper genennt werden. Trincken gehet hin/ aber nicht wie ein Mühlrad/ so den gantzen Tag will naß haben. Essen gehet hin/ aber nicht wie jenes wildes Thier/ von dem Jonstonus schrei- bet/ welches sich zwischen zweyen engen Bäumen durchzwingt/ und also den Unflath von sich treibt/ damit es wieder einen leeren Bauch zum Fressen gewinne. Essen und Trincken gehet hin/ aber alles mit Manier/ mit Maß/ mit Maß/ mit Manier. Wie Unser Lieber HErr die Apostel ausgesandt hat/ das aber
einen groben und ungeſchickten Pengelium abgeben. het hin/ aber man muß nicht werden/ wie dazumal der Himmelgeweſt/ als GOtt denſelben dem Abraham gezeigt: Numera Stellas, &c. Sihe hinauf gen Himmel/ und zehle die Stern/ wo du kanſt. Gen. c. 15. dazumalen war der Himmel Stern/ voll. Eſſen gehet hin/ aber nicht wie jene duͤrre Rinder in demGen. 41. Traum Pharaonis/ ſo ſieben fette Ochſen auf einmal verzehrt haben. Trincken gehet hin/ nicht aber wie jene Bediente bey der Hochzeit zu Cana Gallilæa/ welche die Kruͤg alſo angeſuͤllt/ uſque ad Summum, daß nicht ein Tropffen mehr hinein gan- gen. Eſſen gehet hin/ aber nicht wie die Jſraeliter/ welche ihre Wanderbindel in Egypten alſo angefuͤllt und angeſchoppt/ daß ſie es kaum konten zubinden. Trincken gehet hin/ aber nicht wieJud. 7. jene Soldaten des Kriegs-Fuͤrſten Gedeonis/ ſo ſich gar auf die Wampen niedergelegt/ und aus dem Fluß getruncken. Eſſen gehet hin/ aber nicht wie jene Schiffmacher zu Saltzburg/ ſo von fruͤhe an/ biß auf die Nacht allzeit ſchoppen/ und darumben die Schopper genennt werden. Trincken gehet hin/ aber nicht wie ein Muͤhlrad/ ſo den gantzen Tag will naß haben. Eſſen gehet hin/ aber nicht wie jenes wildes Thier/ von dem Jonſtonus ſchrei- bet/ welches ſich zwiſchen zweyen engen Baͤumen durchzwingt/ und alſo den Unflath von ſich treibt/ damit es wieder einen leeren Bauch zum Freſſen gewinne. Eſſen und Trincken gehet hin/ aber alles mit Manier/ mit Maß/ mit Maß/ mit Manier. Wie Unſer Lieber HErꝛ die Apoſtel ausgeſandt hat/ das aber
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einen groben und ungeſchickten Pengelium abgeben.
het hin/ aber man muß nicht werden/ wie dazumal der Himmel
geweſt/ als GOtt denſelben dem Abraham gezeigt: Numera
Stellas, &c. Sihe hinauf gen Himmel/ und zehle die Stern/
wo du kanſt. Gen. c. 15. dazumalen war der Himmel Stern/
voll. Eſſen gehet hin/ aber nicht wie jene duͤrre Rinder in dem
Traum Pharaonis/ ſo ſieben fette Ochſen auf einmal verzehrt
haben. Trincken gehet hin/ nicht aber wie jene Bediente bey der
Hochzeit zu Cana Gallilæa/ welche die Kruͤg alſo angeſuͤllt/
uſque ad Summum, daß nicht ein Tropffen mehr hinein gan-
gen. Eſſen gehet hin/ aber nicht wie die Jſraeliter/ welche ihre
Wanderbindel in Egypten alſo angefuͤllt und angeſchoppt/ daß
ſie es kaum konten zubinden. Trincken gehet hin/ aber nicht wie
jene Soldaten des Kriegs-Fuͤrſten Gedeonis/ ſo ſich gar auf die
Wampen niedergelegt/ und aus dem Fluß getruncken. Eſſen
gehet hin/ aber nicht wie jene Schiffmacher zu Saltzburg/ ſo von
fruͤhe an/ biß auf die Nacht allzeit ſchoppen/ und darumben die
Schopper genennt werden. Trincken gehet hin/ aber nicht wie
ein Muͤhlrad/ ſo den gantzen Tag will naß haben. Eſſen gehet
hin/ aber nicht wie jenes wildes Thier/ von dem Jonſtonus ſchrei-
bet/ welches ſich zwiſchen zweyen engen Baͤumen durchzwingt/
und alſo den Unflath von ſich treibt/ damit es wieder einen leeren
Bauch zum Freſſen gewinne. Eſſen und Trincken gehet hin/
aber alles mit Manier/ mit Maß/ mit Maß/ mit Manier.
Gen. 41.
Jud. 7.
Wie Unſer Lieber HErꝛ die Apoſtel ausgeſandt hat/ das
H. Evangelium zu predigen/ da hat er ihnen unterſchiedliche Re-
gel und Weis vorgeſchrieben/ wie ſie ſich ſollen halten/ unter an-
deren gab er auch dieſe Lehr/ wann ihr in ein Haus hinein gehet/
und thut warnehmen/ daß ihr angenehm und willkomm ſeyet/
ſo eſſet/ was man euch aufſetzt: Manducate, quæ opponuntur
vobis, &c. Er hat ihnen nicht vorgeſchrieben/ daß ſie lauter
Kraut/ Erbes oder Linſen ſollen eſſen/ ſondern was man euch auf-
ſetzt/ wie es meinen Juͤngern/ Apoſtlen und Nachfolgern wol
anſtehet/ wanns auch gute Schnapp-Buͤſſeln ſollen ſeyn; eſſet
wie es meinen lieben Dienern wol anſtehet/ ich vergoͤnne euchs/
aber
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