Clara, Abraham a Sancta: Judas Der Ertz-Schelm. Bd. 4. Salzburg, 1695.ist selbst schuldig an seiner eigenen Verdammnuß. Jch thue das Meinige/ sagt GOtt zu den zweyen Schwe- Jch thue das Meinige/ sagt GOtt zum Petro/ und will dich Jch thue das Meinige/ sagt GOTT zu einem jeden Men- Daß also ein grössere Anzahl der Verlohrnen als der Auser- pro- Pars IV. O o o
iſt ſelbſt ſchuldig an ſeiner eigenen Verdammnuß. Jch thue das Meinige/ ſagt GOtt zu den zweyen Schwe- Jch thue das Meinige/ ſagt GOtt zum Petro/ und will dich Jch thue das Meinige/ ſagt GOTT zu einem jeden Men- Daß alſo ein groͤſſere Anzahl der Verlohrnen als der Auser- pro- Pars IV. O o o
<TEI> <text> <body> <div n="1"> <pb facs="#f0485" n="473"/> <fw place="top" type="header">iſt ſelbſt ſchuldig an ſeiner eigenen Verdammnuß.</fw><lb/> <p>Jch thue das Meinige/ ſagt GOtt zu den zweyen Schwe-<lb/> ſtern Magdalena und Martha/ ich will euren verſtorbenen Bruder<lb/> wieder zum Leben erwecken/ aber thut ihr auch das eurige/ und<lb/> ſchaut/ daß der groſſe Stein vom Grab geweltzet werde.</p><lb/> <p>Jch thue das Meinige/ ſagt GOtt zum Petro/ und will dich<lb/> zu Troſt der Kirchen aus den eiſenen Banden und Ketten/ durch<lb/> einen Engel erloͤſen/ aber thue du auch das deinige/ bekleide dich/<lb/> lege die Schuch an/ und gehe mit mir aus dem Kercker.</p><lb/> <p>Jch thue das Meinige/ ſagt GOTT zu einem jeden Men-<lb/> ſchen/ ich ſpendire deiner Seelen mein Goͤttliche Gnad/ ich er-<lb/> leuchte dieſelbige durch viel innerliche Eingebungen. Jch ermahne<lb/> dich durch ſo viel Buͤcher und Prediger. Jch zeige dir die Fußſtapf-<lb/> ſen ſo vieler heiligen Leut. Jch ſchicke dir ſo viel Plagen und Geiß-<lb/> len/ die dich vom <hi rendition="#fr">U</hi>bel ſolten erhalten. Jch hab dir zugeſellt einen be-<lb/> ſondern heiligen Schutz-Engel/ der dich immer zum Guten anzu-<lb/> friſchen pflegt. Jch weiſe dir ſo viel Miracul und Wunder-Werck/<lb/> krafft deren du ſolleſt augenſcheinlich erkennen/ daß ein GOTT<lb/> ſeye/ daß ein Himmel ſeye/ daß ein Straff ſeye/ daß ein Beloh-<lb/> nung ſeye. Jch thue alſo in allem das Meinige/ thue aber du auch<lb/> das Deinige/ folge meiner Lehr/ halte mein Geſatz/ erwoͤge meine<lb/> unendliche Liebe/ foͤrchte meine Gerechtigkeit/ meide die Suͤnd<lb/> und Laſter. Wann aber diß nicht iſt/ ſo gib die Schuld nicht mel-<lb/> ner Gnad/ die dir nicht abgangen/ ſondern deinem eignen boͤſen<lb/> Willen/ der nicht hat wollen mitwuͤrcken.</p><lb/> <p>Daß alſo ein groͤſſere Anzahl der Verlohrnen als der Auser-<lb/> wehlten/ ein groͤſſerer Hauffen der Boͤcke/ als der Schaaf. Ein<lb/> groͤſſeres Buch/ wo die Verdammten geſchrieben ſeyn/ als wo die<lb/> Seelige. Jſt nicht <hi rendition="#fr">U</hi>rſach der Allmaͤchtige GOTT/ deſſen Guͤ-<lb/> te und Barmhertzigkeit uͤber alle ſeine Werck/ deſſen Milde und<lb/> Vaͤtterliche Obſorg einen jeden Menſchen verſiehet mit genugſa-<lb/> mer Gnad und Huͤlff/ Krafft dero er kan ein Himmels-Burger<lb/> werden; ſondern <hi rendition="#fr">U</hi>rſach biſt du Menſch/ weil du nemlich nicht<lb/> wilſt mitwuͤrcken: <hi rendition="#aq">Cum omnibus aditus pateat & à nemine</hi><lb/> <fw place="bottom" type="sig"><hi rendition="#aq">Pars IV. O o o</hi></fw><fw place="bottom" type="catch"><hi rendition="#aq">pro-</hi></fw><lb/></p> </div> </body> </text> </TEI> [473/0485]
iſt ſelbſt ſchuldig an ſeiner eigenen Verdammnuß.
Jch thue das Meinige/ ſagt GOtt zu den zweyen Schwe-
ſtern Magdalena und Martha/ ich will euren verſtorbenen Bruder
wieder zum Leben erwecken/ aber thut ihr auch das eurige/ und
ſchaut/ daß der groſſe Stein vom Grab geweltzet werde.
Jch thue das Meinige/ ſagt GOtt zum Petro/ und will dich
zu Troſt der Kirchen aus den eiſenen Banden und Ketten/ durch
einen Engel erloͤſen/ aber thue du auch das deinige/ bekleide dich/
lege die Schuch an/ und gehe mit mir aus dem Kercker.
Jch thue das Meinige/ ſagt GOTT zu einem jeden Men-
ſchen/ ich ſpendire deiner Seelen mein Goͤttliche Gnad/ ich er-
leuchte dieſelbige durch viel innerliche Eingebungen. Jch ermahne
dich durch ſo viel Buͤcher und Prediger. Jch zeige dir die Fußſtapf-
ſen ſo vieler heiligen Leut. Jch ſchicke dir ſo viel Plagen und Geiß-
len/ die dich vom Ubel ſolten erhalten. Jch hab dir zugeſellt einen be-
ſondern heiligen Schutz-Engel/ der dich immer zum Guten anzu-
friſchen pflegt. Jch weiſe dir ſo viel Miracul und Wunder-Werck/
krafft deren du ſolleſt augenſcheinlich erkennen/ daß ein GOTT
ſeye/ daß ein Himmel ſeye/ daß ein Straff ſeye/ daß ein Beloh-
nung ſeye. Jch thue alſo in allem das Meinige/ thue aber du auch
das Deinige/ folge meiner Lehr/ halte mein Geſatz/ erwoͤge meine
unendliche Liebe/ foͤrchte meine Gerechtigkeit/ meide die Suͤnd
und Laſter. Wann aber diß nicht iſt/ ſo gib die Schuld nicht mel-
ner Gnad/ die dir nicht abgangen/ ſondern deinem eignen boͤſen
Willen/ der nicht hat wollen mitwuͤrcken.
Daß alſo ein groͤſſere Anzahl der Verlohrnen als der Auser-
wehlten/ ein groͤſſerer Hauffen der Boͤcke/ als der Schaaf. Ein
groͤſſeres Buch/ wo die Verdammten geſchrieben ſeyn/ als wo die
Seelige. Jſt nicht Urſach der Allmaͤchtige GOTT/ deſſen Guͤ-
te und Barmhertzigkeit uͤber alle ſeine Werck/ deſſen Milde und
Vaͤtterliche Obſorg einen jeden Menſchen verſiehet mit genugſa-
mer Gnad und Huͤlff/ Krafft dero er kan ein Himmels-Burger
werden; ſondern Urſach biſt du Menſch/ weil du nemlich nicht
wilſt mitwuͤrcken: Cum omnibus aditus pateat & à nemine
pro-
Pars IV. O o o
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