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Clara, Abraham a Sancta: Judas Der Ertz-Schelm. Bd. 4. Salzburg, 1695.

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damit er JEsum in die Händ der Feind liefern möge.
sinnigkeit im Zorn begangen/ daß er sie aus dem Haus vertrieben/
und viel Jahr im Elend herumb wandern lassen/ biß sie endlich ge-
storben ist.

Jn was häuffiges Unglück/ ja gäntzlichen Untergang seyndAlt. Mar.
728,

nicht mehrmalen die Spieler durch den Zorn gerathen? Zu Par-
normi in Sicili
en ist ein Spieler in einen solchen unsinnigen Zorn
ausgebrochen/ nachdeme er das Seinige verlohren/ daß er mit ei-
nem Dolchen gegen der Bildnuß Marioe der Mutter GOttes ge-
loffen/ und selbige biß auf das Blut verwundet; solcher Böswicht
ist alsobald durch das Gericht zum Strang verurtheilt worden/
und zwar solte er hencken von der Kirchen gleich hinüber/ wo er die-
se Missethat begangen/ weilen aber dorten weder Baum noch ein
anders Gericht gleich vorhanden/ also ist Augenblicklich durch ein
Wunder-Werck/ in Gegenwart vieler tausend Personen/ ein
grosser Stein von der Mauer/ ohne einige Hand-Anlegung her-
aus gantzen/ an welchen dieser Gottslästerliche Spieler hat können
gehenckt werden.

Zu Bononien in Jtalien ist ein Spieler/ umb weilen er imFelix A-
stolph. l.

11.

Spielen ein mißgünstiges Glück gehabt/ in einen solchen grimmi-
gen Zorn gerathen/ daß er einen Stein an die Brust der Mut-
ter GOttes geworffen/ so da ware an der Mauer gemahlt/ und
selbe gleicher gestalt biß auf das Blut verwundet/ aber die Rach
Gottes ist nicht aussen geblieben/ dann kaum hat dieser Gottlose
Mensch den Fuß aus der Kirchen gesetzt/ da ihn alsobald ein Don-
nerstreich dergestalten zur Erden niedergeschlagen/ daß ihme alles
Jngeweid zum Leib heraus gefallen.

Zu Luca, ebenfalls in Welschland/ hat gleichermassen einDonati
in lib. Im-
prefl. ad

1657.

Spieler/ weil er nemlich umb alles das Seinige kommen/ in dem
unmässigen Zorn die Bildnuß der Mutter GOttes mit einem
Stein geworffen/ und gleich darauf von der Erden lebendig ver-
schluckt worden.

Zu Amerung im Cöllnischen Gebiet/ hat auch ein Spieler/
nachdem er umb das Seinige kommen/ aus verdammten Zorn/
ein steinernes Bild mit einer Mußqueten geschossen/ und eben-

falls
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damit er JEſum in die Haͤnd der Feind liefern moͤge.
ſinnigkeit im Zorn begangen/ daß er ſie aus dem Haus vertrieben/
und viel Jahr im Elend herumb wandern laſſen/ biß ſie endlich ge-
ſtorben iſt.

Jn was haͤuffiges Ungluͤck/ ja gaͤntzlichen Untergang ſeyndAlt. Mar.
728,

nicht mehrmalen die Spieler durch den Zorn gerathen? Zu Par-
normi in Sicili
en iſt ein Spieler in einen ſolchen unſinnigen Zorn
ausgebrochen/ nachdeme er das Seinige verlohren/ daß er mit ei-
nem Dolchen gegen der Bildnuß Mariœ der Mutter GOttes ge-
loffen/ und ſelbige biß auf das Blut verwundet; ſolcher Boͤswicht
iſt alſobald durch das Gericht zum Strang verurtheilt worden/
und zwar ſolte er hencken von der Kirchen gleich hinuͤber/ wo er die-
ſe Mıſſethat begangen/ weilen aber dorten weder Baum noch ein
anders Gericht gleich vorhanden/ alſo iſt Augenblicklich durch ein
Wunder-Werck/ in Gegenwart vieler tauſend Perſonen/ ein
groſſer Stein von der Mauer/ ohne einige Hand-Anlegung her-
aus gantzen/ an welchen dieſer Gottslaͤſterliche Spieler hat koͤnnen
gehenckt werden.

Zu Bononien in Jtalien iſt ein Spieler/ umb weilen er imFelix A-
ſtolph. l.

11.

Spielen ein mißguͤnſtiges Gluͤck gehabt/ in einen ſolchen grimmi-
gen Zorn gerathen/ daß er einen Stein an die Bruſt der Mut-
ter GOttes geworffen/ ſo da ware an der Mauer gemahlt/ und
ſelbe gleicher geſtalt biß auf das Blut verwundet/ aber die Rach
Gottes iſt nicht auſſen geblieben/ dann kaum hat dieſer Gottloſe
Menſch den Fuß aus der Kirchen geſetzt/ da ihn alſobald ein Don-
nerſtreich dergeſtalten zur Erden niedergeſchlagen/ daß ihme alles
Jngeweid zum Leib heraus gefallen.

Zu Luca, ebenfalls in Welſchland/ hat gleichermaſſen einDonati
in lib. Im-
prefl. ad

1657.

Spieler/ weil er nemlich umb alles das Seinige kommen/ in dem
unmaͤſſigen Zorn die Bildnuß der Mutter GOttes mit einem
Stein geworffen/ und gleich darauf von der Erden lebendig ver-
ſchluckt worden.

Zu Amerung im Coͤllniſchen Gebiet/ hat auch ein Spieler/
nachdem er umb das Seinige kommen/ aus verdammten Zorn/
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[501/0513] damit er JEſum in die Haͤnd der Feind liefern moͤge. ſinnigkeit im Zorn begangen/ daß er ſie aus dem Haus vertrieben/ und viel Jahr im Elend herumb wandern laſſen/ biß ſie endlich ge- ſtorben iſt. Jn was haͤuffiges Ungluͤck/ ja gaͤntzlichen Untergang ſeynd nicht mehrmalen die Spieler durch den Zorn gerathen? Zu Par- normi in Sicilien iſt ein Spieler in einen ſolchen unſinnigen Zorn ausgebrochen/ nachdeme er das Seinige verlohren/ daß er mit ei- nem Dolchen gegen der Bildnuß Mariœ der Mutter GOttes ge- loffen/ und ſelbige biß auf das Blut verwundet; ſolcher Boͤswicht iſt alſobald durch das Gericht zum Strang verurtheilt worden/ und zwar ſolte er hencken von der Kirchen gleich hinuͤber/ wo er die- ſe Mıſſethat begangen/ weilen aber dorten weder Baum noch ein anders Gericht gleich vorhanden/ alſo iſt Augenblicklich durch ein Wunder-Werck/ in Gegenwart vieler tauſend Perſonen/ ein groſſer Stein von der Mauer/ ohne einige Hand-Anlegung her- aus gantzen/ an welchen dieſer Gottslaͤſterliche Spieler hat koͤnnen gehenckt werden. Alt. Mar. 728, Zu Bononien in Jtalien iſt ein Spieler/ umb weilen er im Spielen ein mißguͤnſtiges Gluͤck gehabt/ in einen ſolchen grimmi- gen Zorn gerathen/ daß er einen Stein an die Bruſt der Mut- ter GOttes geworffen/ ſo da ware an der Mauer gemahlt/ und ſelbe gleicher geſtalt biß auf das Blut verwundet/ aber die Rach Gottes iſt nicht auſſen geblieben/ dann kaum hat dieſer Gottloſe Menſch den Fuß aus der Kirchen geſetzt/ da ihn alſobald ein Don- nerſtreich dergeſtalten zur Erden niedergeſchlagen/ daß ihme alles Jngeweid zum Leib heraus gefallen. Felix A- ſtolph. l. 11. Zu Luca, ebenfalls in Welſchland/ hat gleichermaſſen ein Spieler/ weil er nemlich umb alles das Seinige kommen/ in dem unmaͤſſigen Zorn die Bildnuß der Mutter GOttes mit einem Stein geworffen/ und gleich darauf von der Erden lebendig ver- ſchluckt worden. Donati in lib. Im- prefl. ad 1657. Zu Amerung im Coͤllniſchen Gebiet/ hat auch ein Spieler/ nachdem er umb das Seinige kommen/ aus verdammten Zorn/ ein ſteinernes Bild mit einer Mußqueten geſchoſſen/ und eben- falls R r r 3

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Zitationshilfe: Clara, Abraham a Sancta: Judas Der Ertz-Schelm. Bd. 4. Salzburg, 1695, S. 501. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/santa_judas04_1695/513>, abgerufen am 05.12.2024.