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Clara, Abraham a Sancta: Judas Der Ertz-Schelm. Bd. 4. Salzburg, 1695.

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damit er JEsum in die Händ der Feind liefern möge.
die Gespenster und todte Menschen-Cörper also erschrocken/ daßStumph.
in Chron.
Helvet.
& Ce-
drem. in
Hist. Mag

er alsobald den Ruckweeg genommen/ aber gleich von Sinnen
kommen/ und den dritten Tag das Leben gelassen.

Freylich/ freylich ein Geitziger scheucht sich vor keiner Ge-
fahr/ weigert kein einige Arbeit/ er plagt sich Tag und Nacht/
wann er nur kan den Gewinn erhaschen/ nachdem ihme die
Zähn wässeren/ aber leg ihm ein Beicht-Vatter ein Buß auf/
er soll ein einigen Tag im Wasser und Brodt fasten/ er soll
zwey/ drey Stund weit Kirchfahrten gehen/ er soll drey heilige
Messen nach einander hören/ da werden tausend Reden und
Entschuldigungen zuvernehmen seyn/ da wird man bald in al-
len ein Unmöglichkeit schmieden/ da wird man sehen/ daß we-
gen des Intresse ein Peter die gantze Nacht hat können arbeiten
und fischen/ und nicht ein Stund mit Unserm Lieben HErrn
im Garten wachen und beten: Ein gantze Butten voll Trava-
lien tragt der Geitzige gern wegen eines öden und schnöden Ge-
winns/ aber etliche Quintel wegen GOtt/ fallen ihm gar zu
schwer/ durch grosses Creutz und Leyden geht der Geld-Lim-
mel in die Höll/ da er doch mit leichterer Manier kont in Him-
mel kommen/ zu Wasser und Land stehet er viel aus wegen Gold/
und wegen GOtt ist ihme ein jeder Fliegen-Biß ein Lantzen-
Stich.

Die Hoffart ist ebenfalls ohne Leyden nicht. GOtt der
HErr hat im Alten Testament gantz genau angeben/ wie dasExod. 28.
cap.

Kleid des Priesters Aaron solle gemacht werden/ erstlich ein
langer Rock von Himmelblauer Seiden/ aber unterhalb bey den
Füssen musten rings herumb Granat-Aepffel seyn von Him-
melblauer Seiden/ von purpur Seiden/ und von zweymal ge-
färbter rother Seiden/ und zwischen diesen Granat-Aepffeln
muste allzeit ein guldene Schellen hangen/ damit also der Klang
gehört werde/ wann der Priester zum Heiligthum eingehet.
Uber diesen wunderseltzamen Aufzug seynd allerley gar schöne
und hochweise Auslegungen deren ich dermalen allhier geschwei-
ge/ aber in der Warheit bey der jetzigen muthwilligen Welt ist

ein

damit er JEſum in die Haͤnd der Feind liefern moͤge.
die Geſpenſter und todte Menſchen-Coͤrper alſo erſchrocken/ daßStumph.
in Chron.
Helvet.
& Ce-
drem. in
Hiſt. Mag

er alſobald den Ruckweeg genommen/ aber gleich von Sinnen
kommen/ und den dritten Tag das Leben gelaſſen.

Freylich/ freylich ein Geitziger ſcheucht ſich vor keiner Ge-
fahr/ weigert kein einige Arbeit/ er plagt ſich Tag und Nacht/
wann er nur kan den Gewinn erhaſchen/ nachdem ihme die
Zaͤhn waͤſſeren/ aber leg ihm ein Beicht-Vatter ein Buß auf/
er ſoll ein einigen Tag im Waſſer und Brodt faſten/ er ſoll
zwey/ drey Stund weit Kirchfahrten gehen/ er ſoll drey heilige
Meſſen nach einander hoͤren/ da werden tauſend Reden und
Entſchuldigungen zuvernehmen ſeyn/ da wird man bald in al-
len ein Unmoͤglichkeit ſchmieden/ da wird man ſehen/ daß we-
gen des Intreſſe ein Peter die gantze Nacht hat koͤnnen arbeiten
und fiſchen/ und nicht ein Stund mit Unſerm Lieben HErꝛn
im Garten wachen und beten: Ein gantze Butten voll Trava-
lien tragt der Geitzige gern wegen eines oͤden und ſchnoͤden Ge-
winns/ aber etliche Quintel wegen GOtt/ fallen ihm gar zu
ſchwer/ durch groſſes Creutz und Leyden geht der Geld-Lim-
mel in die Hoͤll/ da er doch mit leichterer Manier kont in Him-
mel kommen/ zu Waſſer und Land ſtehet er viel aus wegen Gold/
und wegen GOtt iſt ihme ein jeder Fliegen-Biß ein Lantzen-
Stich.

Die Hoffart iſt ebenfalls ohne Leyden nicht. GOtt der
HErꝛ hat im Alten Teſtament gantz genau angeben/ wie dasExod. 28.
cap.

Kleid des Prieſters Aaron ſolle gemacht werden/ erſtlich ein
langer Rock von Himmelblauer Seiden/ aber unterhalb bey den
Fuͤſſen muſten rings herumb Granat-Aepffel ſeyn von Him-
melblauer Seiden/ von purpur Seiden/ und von zweymal ge-
faͤrbter rother Seiden/ und zwiſchen dieſen Granat-Aepffeln
muſte allzeit ein guldene Schellen hangen/ damit alſo der Klang
gehoͤrt werde/ wann der Prieſter zum Heiligthum eingehet.
Uber dieſen wunderſeltzamen Aufzug ſeynd allerley gar ſchoͤne
und hochweiſe Auslegungen deren ich dermalen allhier geſchwei-
ge/ aber in der Warheit bey der jetzigen muthwilligen Welt iſt

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[511/0523] damit er JEſum in die Haͤnd der Feind liefern moͤge. die Geſpenſter und todte Menſchen-Coͤrper alſo erſchrocken/ daß er alſobald den Ruckweeg genommen/ aber gleich von Sinnen kommen/ und den dritten Tag das Leben gelaſſen. Stumph. in Chron. Helvet. & Ce- drem. in Hiſt. Mag Freylich/ freylich ein Geitziger ſcheucht ſich vor keiner Ge- fahr/ weigert kein einige Arbeit/ er plagt ſich Tag und Nacht/ wann er nur kan den Gewinn erhaſchen/ nachdem ihme die Zaͤhn waͤſſeren/ aber leg ihm ein Beicht-Vatter ein Buß auf/ er ſoll ein einigen Tag im Waſſer und Brodt faſten/ er ſoll zwey/ drey Stund weit Kirchfahrten gehen/ er ſoll drey heilige Meſſen nach einander hoͤren/ da werden tauſend Reden und Entſchuldigungen zuvernehmen ſeyn/ da wird man bald in al- len ein Unmoͤglichkeit ſchmieden/ da wird man ſehen/ daß we- gen des Intreſſe ein Peter die gantze Nacht hat koͤnnen arbeiten und fiſchen/ und nicht ein Stund mit Unſerm Lieben HErꝛn im Garten wachen und beten: Ein gantze Butten voll Trava- lien tragt der Geitzige gern wegen eines oͤden und ſchnoͤden Ge- winns/ aber etliche Quintel wegen GOtt/ fallen ihm gar zu ſchwer/ durch groſſes Creutz und Leyden geht der Geld-Lim- mel in die Hoͤll/ da er doch mit leichterer Manier kont in Him- mel kommen/ zu Waſſer und Land ſtehet er viel aus wegen Gold/ und wegen GOtt iſt ihme ein jeder Fliegen-Biß ein Lantzen- Stich. Die Hoffart iſt ebenfalls ohne Leyden nicht. GOtt der HErꝛ hat im Alten Teſtament gantz genau angeben/ wie das Kleid des Prieſters Aaron ſolle gemacht werden/ erſtlich ein langer Rock von Himmelblauer Seiden/ aber unterhalb bey den Fuͤſſen muſten rings herumb Granat-Aepffel ſeyn von Him- melblauer Seiden/ von purpur Seiden/ und von zweymal ge- faͤrbter rother Seiden/ und zwiſchen dieſen Granat-Aepffeln muſte allzeit ein guldene Schellen hangen/ damit alſo der Klang gehoͤrt werde/ wann der Prieſter zum Heiligthum eingehet. Uber dieſen wunderſeltzamen Aufzug ſeynd allerley gar ſchoͤne und hochweiſe Auslegungen deren ich dermalen allhier geſchwei- ge/ aber in der Warheit bey der jetzigen muthwilligen Welt iſt ein Exod. 28. cap.

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Zitationshilfe: Clara, Abraham a Sancta: Judas Der Ertz-Schelm. Bd. 4. Salzburg, 1695, S. 511. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/santa_judas04_1695/523>, abgerufen am 05.12.2024.