Clara, Abraham a Sancta: Judas Der Ertz-Schelm. Bd. 4. Salzburg, 1695.Judä Jscarioth. gebracht/ vmb weil der HErr seine blosse Füß hat lassen anrührenvon Magdalena/ welche dazumahl bey jedermann in einem üb- len Geschray ware. O du vermaledeyte Zung! Du bist nicht ungleich einem Ba- O Feuer/ warumb rächest du nicht die Schmach deines Er- dem Pars IV. A a a a
Judaͤ Jſcarioth. gebracht/ vmb weil der HErꝛ ſeine bloſſe Fuͤß hat laſſen anruͤhrenvon Magdalena/ welche dazumahl bey jedermann in einem uͤb- len Geſchray ware. O du vermaledeyte Zung! Du biſt nicht ungleich einem Ba- O Feuer/ warumb raͤcheſt du nicht die Schmach deines Er- dem Pars IV. A a a a
<TEI> <text> <body> <div n="1"> <p><pb facs="#f0565" n="553"/><fw place="top" type="header">Judaͤ Jſcarioth.</fw><lb/> gebracht/ vmb weil der HErꝛ ſeine bloſſe Fuͤß hat laſſen anruͤhren<lb/> von Magdalena/ welche dazumahl bey jedermann in einem uͤb-<lb/> len Geſchray ware.</p><lb/> <p>O du vermaledeyte Zung! Du biſt nicht ungleich einem Ba-<lb/> ſilisk welcher immerzu das haͤuffige Guͤfft gegen dem Himmel<lb/> außſpeyet: du biſt nicht vngleich einem Berg Veſuvio/ aus deme<lb/> da ſtaͤths die praßlende Feuer-Flammen in die Hoͤche ſteigen:<lb/> du biſt nicht vngleich einem ſchmutzigen Haſen beym Feuer/ der<lb/> alleweil den garſtigen Faimb auswirfft: Die Schaͤr Dalilaͤ/<lb/> wormit ſie dem Samſon die Haar abgeſchnitten/ iſt beſſer/ als du:<lb/> Der Saͤbel Petri/ wormit er dem Malcho das Ohr abgehaut/<lb/> iſt beſſer als du: Der Nagel Jahel den ſie dem Siſaraͤ in den<lb/> Schlaff geſchlagen/ iſt beſſer als du/ du biſt aͤrger/ aͤrger biſt du<lb/> als die Schlangen/ ſo dem Paulo an der Hand gehangen/ du<lb/> biſt ſchlimmer/ ſchlimmer biſt du als die Beeren/ welche bey Be-<lb/> thel die zwey und viertzig Kinder haben zerriſſen; du biſt grau-<lb/> ſamber/ grauſamber biſt du als der Loͤw/ ſo den Propheten er-<lb/> wuͤrgt hat auf dem Weeg: Vermaledeyte Zung/ wie traueſt<lb/> du dir wider GOtt zureden? Wider GOtt der dein Erſchoͤpffer<lb/> iſt/ wider GOtt/ der dein Erloͤſer iſt/ wider GOtt/ der dein Er-<lb/> halter iſt/ wider GOtt/ der dein Richter iſt! Er iſt das Liecht/<lb/> du der Schatten/ vnnd du wider ihn? Er iſt das Leben/ du der<lb/> Todt/ und du wider ihn? Er iſt die Reichthumb/ du die Armuth/<lb/> vnnd du wider ihn? Er iſt die Weißheit/ du die Thorheit/ vnnd<lb/> du wider ihn? Er iſt die Warheit/ du die Lugen/ vnnd du wider<lb/> ihn? Er iſt die Herꝛlichkeit/ du ein Erdwuͤrmel/ vnnd du wider<lb/> ihn? Er iſt GOTT/ du nichts/ mercks wol/ du nichts/ vnnd du<lb/> wider ihn?</p><lb/> <p>O Feuer/ warumb raͤcheſt du nicht die Schmach deines Er-<lb/> ſchoͤpffers/ waiß ich doch wohl/ daß zur Zeit deß H. <hi rendition="#aq">Philippi Be-<lb/> nicii</hi> auff dem freyen Feld zwiſchen Bononia vnd Mutina das<lb/> Feuer vom Himmel gefallen/ vnnd etliche GOttslaͤſterer ſambt<lb/> <fw place="bottom" type="sig"><hi rendition="#aq">Pars IV.</hi> A a a a</fw><fw place="bottom" type="catch">dem</fw><lb/></p> </div> </body> </text> </TEI> [553/0565]
Judaͤ Jſcarioth.
gebracht/ vmb weil der HErꝛ ſeine bloſſe Fuͤß hat laſſen anruͤhren
von Magdalena/ welche dazumahl bey jedermann in einem uͤb-
len Geſchray ware.
O du vermaledeyte Zung! Du biſt nicht ungleich einem Ba-
ſilisk welcher immerzu das haͤuffige Guͤfft gegen dem Himmel
außſpeyet: du biſt nicht vngleich einem Berg Veſuvio/ aus deme
da ſtaͤths die praßlende Feuer-Flammen in die Hoͤche ſteigen:
du biſt nicht vngleich einem ſchmutzigen Haſen beym Feuer/ der
alleweil den garſtigen Faimb auswirfft: Die Schaͤr Dalilaͤ/
wormit ſie dem Samſon die Haar abgeſchnitten/ iſt beſſer/ als du:
Der Saͤbel Petri/ wormit er dem Malcho das Ohr abgehaut/
iſt beſſer als du: Der Nagel Jahel den ſie dem Siſaraͤ in den
Schlaff geſchlagen/ iſt beſſer als du/ du biſt aͤrger/ aͤrger biſt du
als die Schlangen/ ſo dem Paulo an der Hand gehangen/ du
biſt ſchlimmer/ ſchlimmer biſt du als die Beeren/ welche bey Be-
thel die zwey und viertzig Kinder haben zerriſſen; du biſt grau-
ſamber/ grauſamber biſt du als der Loͤw/ ſo den Propheten er-
wuͤrgt hat auf dem Weeg: Vermaledeyte Zung/ wie traueſt
du dir wider GOtt zureden? Wider GOtt der dein Erſchoͤpffer
iſt/ wider GOtt/ der dein Erloͤſer iſt/ wider GOtt/ der dein Er-
halter iſt/ wider GOtt/ der dein Richter iſt! Er iſt das Liecht/
du der Schatten/ vnnd du wider ihn? Er iſt das Leben/ du der
Todt/ und du wider ihn? Er iſt die Reichthumb/ du die Armuth/
vnnd du wider ihn? Er iſt die Weißheit/ du die Thorheit/ vnnd
du wider ihn? Er iſt die Warheit/ du die Lugen/ vnnd du wider
ihn? Er iſt die Herꝛlichkeit/ du ein Erdwuͤrmel/ vnnd du wider
ihn? Er iſt GOTT/ du nichts/ mercks wol/ du nichts/ vnnd du
wider ihn?
O Feuer/ warumb raͤcheſt du nicht die Schmach deines Er-
ſchoͤpffers/ waiß ich doch wohl/ daß zur Zeit deß H. Philippi Be-
nicii auff dem freyen Feld zwiſchen Bononia vnd Mutina das
Feuer vom Himmel gefallen/ vnnd etliche GOttslaͤſterer ſambt
dem
Pars IV. A a a a
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |