Clara, Abraham a Sancta: Judas Der Ertz-Schelm. Bd. 4. Salzburg, 1695.Leich-Predig des verdambten Ertzschelm Bzovi, inan. 1285.dem Baum/ under dem sie gesessen/ gäntzlich verzehrt und in A- schen gelegt. O Wasser/ warumb rächest du nit die Schmach deines Er- O Lufft/ warum rächest du nicht die Schmach deines Er- O Erd/ warumb rächest nit die Schmach deines Erschöpf- Vermaledeyt das Maul/ und die Lefftzen Judä. Es hat nur
Leich-Predig des verdambten Ertzſchelm Bzovi, inan. 1285.dem Baum/ under dem ſie geſeſſen/ gaͤntzlich verzehrt und in A- ſchen gelegt. O Waſſer/ warumb raͤcheſt du nit die Schmach deines Er- O Lufft/ warum raͤcheſt du nicht die Schmach deines Er- O Erd/ warumb raͤcheſt nit die Schmach deines Erſchoͤpf- Vermaledeyt das Maul/ und die Lefftzen Judaͤ. Es hat nur
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Leich-Predig des verdambten Ertzſchelm
dem Baum/ under dem ſie geſeſſen/ gaͤntzlich verzehrt und in A-
ſchen gelegt.
Bzovi, in
an. 1285.
O Waſſer/ warumb raͤcheſt du nit die Schmach deines Er-
ſchoͤpffers? Waiß ich doch wohl/ wie eine Spaniſche Dama mit
Namen Beatrix de Luena, etliche Gottslaͤſterliche Wort aus-
goſſen/ nachdem ſie vernommen/ daß ihr Liebſter im Feld vmb-
kommen/ daß bald hierauf die Straff von oben herab kommen/
und urplitzlich ein ſolcher Wolckenbruch und Waſſerguß entſtan-
den/ daß die gantze Stadt/ ſo ihr zugehoͤrig/ ſambt dem Hauß/ all-
wo ſie reſidirte/ jaͤmmerlich zu Grund gangen.
Manns.
512. lit.
B.
O Lufft/ warum raͤcheſt du nicht die Schmach deines Er-
ſchoͤpffers? Waiß ich doch wohl/ daß Anno 1623. ein Ketzer
mit Namen Michael Thomas Houſslaii wegen begangner La-
ſterthaten an das Hochgericht auffgehenckt worden/ weil er aber
kurtz vor ſeinem Todt etliche Gottslaͤſterliche Wort hoͤren laſſen/
alſo iſt ihme auch die zeitliche Straff nit ausgeblieben/ dann kaum
daß er von dem Scharpffrichter von der Laitter herab geworffen
worden/ iſt alſobald der Kopff von dem Leib gefallen/ als waͤre er
durch ein Schermeſſer abgeſchnitten/ die Gottslaͤſterliche Zung a-
ber/ ſo halb Ellen lang herab gehengt/ unverſehrt geblieben.
Cæſ. l. 4.
c. 25.
O Erd/ warumb raͤcheſt nit die Schmach deines Erſchoͤpf-
fers? Waiß ich doch wohl/ daß Anno 1239. etliche muthwillige
und gewiſſen-loſe Bediente Friderici II. gantz Gottslaͤſterlich
wider GOtt haben geredt/ aber bald den Rach deß Allerhoͤchſten
erfahren/ indeme unverhofft die Erden ſich bewegt/ einen groſſen
Thurn zu Boden geworffen/ worvon alle beſagte Gottslaͤſter zer-
quetſcht und begraben worden.
In vit.
Greg. IX.
Pont.
Vermaledeyt das Maul/ und die Lefftzen Judaͤ. Es hat
der allerheiligiſte Leib deß Heylands JESU ein ſolche Krafft ge-
habt/ daß er durch das bloſſe Anruͤhren die Krauckheiten deß
Leibs ſo wol/ als der Seelen gewendet hat/ darumb wie er na-
cher Bethſaida kommen iſt/ da ſeynd etliche Leuth mit einem blin-
den Menſchen zu ihm getretten/ unnd ihn gebetten/ er ſolle ihn
nur
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