Clara, Abraham a Sancta: Judas Der Ertz-Schelm. Bd. 4. Salzburg, 1695.Judä Jscarioth. verdambter Judas/ und du hast denselben gar in deinen wildenund entsetzlichen Saumagen hinein gezogen/ wehe dir und allen den jenigen/ die da unwürdig communiciren. Es ist die Frag/ wo unser Lieber HERR und Hayland sich Der Heiligmässigen Joanne de Cruce, hat ein Engel eine Zu Wienn in dieser berühmten unnd Volckreichen Resi- Sau-
Judaͤ Jſcarioth. verdambter Judas/ und du haſt denſelben gar in deinen wildenund entſetzlichen Saumagen hinein gezogen/ wehe dir und allen den jenigen/ die da unwuͤrdig communiciren. Es iſt die Frag/ wo unſer Lieber HERR und Hayland ſich Der Heiligmaͤſſigen Joanne de Cruce, hat ein Engel eine Zu Wienn in dieſer beruͤhmten unnd Volckreichen Reſi- Sau-
<TEI> <text> <body> <div n="1"> <p><pb facs="#f0579" n="567"/><fw type="header" place="top">Judaͤ Jſcarioth.</fw><lb/> verdambter Judas/ und du haſt denſelben gar in deinen wilden<lb/> und entſetzlichen Saumagen hinein gezogen/ wehe dir und allen<lb/> den jenigen/ die da unwuͤrdig <hi rendition="#aq">communici</hi>ren.</p><lb/> <p>Es iſt die Frag/ wo unſer Lieber HERR und Hayland ſich<lb/> hab aufgehalten/ nachdeme er ſchon glorreich von Todten auffer-<lb/> ſtanden/ und noch 40. Tag auf Erden geblieben/ biß an die Zeit<lb/> ſeiner Himmelfahrt/ dann nach Lehr der Evangeliſten iſt er oͤff-<lb/> ters den Apoſteln erſchienen/ und zu ihnen kommen/ aber woher<lb/> kommen? Aus dem Meer/ oder aus den Waͤldern? Oder vom<lb/> Berg? Oder woher? der Heil. <hi rendition="#aq">Vincentius</hi> ſagt/ daß der Glor-<lb/> reicheſte HErꝛ Jeſus ſich hab mit den Altvaͤttern in dem irꝛdiſchen<lb/> Paradeyß unter dieſer Zeit aufgehalten/ dann es waͤre auf Erden<lb/> kein ſchoͤneres Orth und ſauberere Bleibſtadt/ als diſer Luſtgarten<lb/><hi rendition="#aq">Vinc. Ferrer. Ser. 2. Dom. in albis,</hi> und du vermaledeyter Ju-<lb/> das/ und du haſt denſelben gar in deinen wilden Saumagen ein-<lb/> geſteckt/ als in einem ſtinckenden Kercker/ wehe dir/ und allen den-<lb/> jenigen/ ſo da unwuͤrdig <hi rendition="#aq">communiciren.</hi></p><lb/> <p>Der Heiligmaͤſſigen <hi rendition="#aq">Joanne de Cruce,</hi> hat ein Engel eine<lb/><hi rendition="#aq">conſecrirte</hi> Hoſtien gebracht/ als ſie in dem Gebet begriffen/<lb/> damit ſie ſelbige deß anderen Tags genieſſen ſolle zu Troſt und<lb/> Nutz der armen Seelen im Fegfeuer; beſagter Engel hat ſich ver-<lb/> lauten laſſen/ daß er diſe Hoſtien gezogen aus dem Rachen ei-<lb/> nes Suͤnders/ dann GOtt nit hat wollen wohnen in der Senck-<lb/> Gruben deß Sathans. <hi rendition="#aq">In vita hujus,</hi> und du Laſterhaffteſter<lb/> Judas/ vnd du haſt denſelben gleichwol in deinen verdambten<lb/> Saumagen hinein genommen/ wehe dir/ und allen denjenigen/<lb/> welche da unwuͤrdig <hi rendition="#aq">communiciren.</hi></p><lb/> <p>Zu Wienn in dieſer beruͤhmten unnd Volckreichen Reſi-<lb/> dentz-Stadt/ iſt ein Orth/ das haiſt bey St. <hi rendition="#aq">Salvator,</hi> und wie-<lb/> derum ein anders Orth/ das haiſt ein Sau-Winckel/ aber die-<lb/> ſe zwey Orth ſeynd weith von einander entlegen/ aber du Gott-<lb/> loſer Judas du haſt St. <hi rendition="#aq">Salvator</hi> und den Sau-Winckel zuſam-<lb/> men geſetzt/ wie du in deinem verdammten und vermaledeyten<lb/> <fw type="catch" place="bottom">Sau-</fw><lb/></p> </div> </body> </text> </TEI> [567/0579]
Judaͤ Jſcarioth.
verdambter Judas/ und du haſt denſelben gar in deinen wilden
und entſetzlichen Saumagen hinein gezogen/ wehe dir und allen
den jenigen/ die da unwuͤrdig communiciren.
Es iſt die Frag/ wo unſer Lieber HERR und Hayland ſich
hab aufgehalten/ nachdeme er ſchon glorreich von Todten auffer-
ſtanden/ und noch 40. Tag auf Erden geblieben/ biß an die Zeit
ſeiner Himmelfahrt/ dann nach Lehr der Evangeliſten iſt er oͤff-
ters den Apoſteln erſchienen/ und zu ihnen kommen/ aber woher
kommen? Aus dem Meer/ oder aus den Waͤldern? Oder vom
Berg? Oder woher? der Heil. Vincentius ſagt/ daß der Glor-
reicheſte HErꝛ Jeſus ſich hab mit den Altvaͤttern in dem irꝛdiſchen
Paradeyß unter dieſer Zeit aufgehalten/ dann es waͤre auf Erden
kein ſchoͤneres Orth und ſauberere Bleibſtadt/ als diſer Luſtgarten
Vinc. Ferrer. Ser. 2. Dom. in albis, und du vermaledeyter Ju-
das/ und du haſt denſelben gar in deinen wilden Saumagen ein-
geſteckt/ als in einem ſtinckenden Kercker/ wehe dir/ und allen den-
jenigen/ ſo da unwuͤrdig communiciren.
Der Heiligmaͤſſigen Joanne de Cruce, hat ein Engel eine
conſecrirte Hoſtien gebracht/ als ſie in dem Gebet begriffen/
damit ſie ſelbige deß anderen Tags genieſſen ſolle zu Troſt und
Nutz der armen Seelen im Fegfeuer; beſagter Engel hat ſich ver-
lauten laſſen/ daß er diſe Hoſtien gezogen aus dem Rachen ei-
nes Suͤnders/ dann GOtt nit hat wollen wohnen in der Senck-
Gruben deß Sathans. In vita hujus, und du Laſterhaffteſter
Judas/ vnd du haſt denſelben gleichwol in deinen verdambten
Saumagen hinein genommen/ wehe dir/ und allen denjenigen/
welche da unwuͤrdig communiciren.
Zu Wienn in dieſer beruͤhmten unnd Volckreichen Reſi-
dentz-Stadt/ iſt ein Orth/ das haiſt bey St. Salvator, und wie-
derum ein anders Orth/ das haiſt ein Sau-Winckel/ aber die-
ſe zwey Orth ſeynd weith von einander entlegen/ aber du Gott-
loſer Judas du haſt St. Salvator und den Sau-Winckel zuſam-
men geſetzt/ wie du in deinem verdammten und vermaledeyten
Sau-
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |