Clara, Abraham a Sancta: Judas Der Ertz-Schelm. Bd. 4. Salzburg, 1695.Judas der verzweiffelte Verräther/ etc. gegen erstbenannten Diener GOttes/ da ware schon die Göttliche3. Reg. c. 13. Straff gegenwärtig/ massen die Hand alsobald völlig verdorret/ todt/ unbrauchbar worden. Allmächtiger GOtt! warumb wird Malchi Hand nit gestrafft/ welche ein weit grössere Unthat begangen/ als die Hand Jeroboam? darumb sagt der Welt- kündige Pacensische Bischoff/ darumb sagt dieser Hocherleuchte Cerda, darumb/ weil der Malchus ein Schmach CHristo dem HErrn angethan/ Jeroboam aber dem Tempel/ die Schmach Tom. in Judith c. 4. aber deß Tempels hat GOtt höher und härter angezogen/ als die seinem eingebohrnen Sohn angethane. Wann GOtt solche Gewaltthätige Händ nit kan gedulten in seinem Tempel/ wie viel weniger wird er leiden die Rauberische. Guilelmus mit dem Zunamen Ruffus der Rothschedel/ nig
Judas der verzweiffelte Verraͤther/ ꝛc. gegen erſtbenannten Diener GOttes/ da ware ſchon die Goͤttliche3. Reg. c. 13. Straff gegenwaͤrtig/ maſſen die Hand alſobald voͤllig verdorret/ todt/ unbrauchbar worden. Allmaͤchtiger GOtt! warumb wird Malchi Hand nit geſtrafft/ welche ein weit groͤſſere Unthat begangen/ als die Hand Jeroboam? darumb ſagt der Welt- kuͤndige Pacenſiſche Biſchoff/ darumb ſagt dieſer Hocherleuchte Cerda, darumb/ weil der Malchus ein Schmach CHriſto dem HErꝛn angethan/ Jeroboam aber dem Tempel/ die Schmach Tom. in Judith c. 4. aber deß Tempels hat GOtt hoͤher und haͤrter angezogen/ als die ſeinem eingebohrnen Sohn angethane. Wann GOtt ſolche Gewaltthaͤtige Haͤnd nit kan gedulten in ſeinem Tempel/ wie viel weniger wird er leiden die Rauberiſche. Guilelmus mit dem Zunamen Ruffus der Rothſchedel/ nig
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Judas der verzweiffelte Verraͤther/ ꝛc.
gegen erſtbenannten Diener GOttes/ da ware ſchon die Goͤttliche
Straff gegenwaͤrtig/ maſſen die Hand alſobald voͤllig verdorret/
todt/ unbrauchbar worden. Allmaͤchtiger GOtt! warumb
wird Malchi Hand nit geſtrafft/ welche ein weit groͤſſere Unthat
begangen/ als die Hand Jeroboam? darumb ſagt der Welt-
kuͤndige Pacenſiſche Biſchoff/ darumb ſagt dieſer Hocherleuchte
Cerda, darumb/ weil der Malchus ein Schmach CHriſto dem
HErꝛn angethan/ Jeroboam aber dem Tempel/ die Schmach
aber deß Tempels hat GOtt hoͤher und haͤrter angezogen/ als
die ſeinem eingebohrnen Sohn angethane. Wann GOtt
ſolche Gewaltthaͤtige Haͤnd nit kan gedulten in ſeinem Tempel/
wie viel weniger wird er leiden die Rauberiſche.
3. Reg. c.
13.
Tom. in
Judith c.
4.
Guilelmus mit dem Zunamen Ruffus der Rothſchedel/
hat umb das Jahr Chriſti 1100. einen elenden Todt genommen/
dann als er ſich auf ein Zeit mit einer Jagd erluſtigte/ und einem
Cavalier mit Namen Walthero Tyrell ernſtlich befohlen/ er
ſolle einen Hirſchen/ ſo unweit von ihme geſtanden/ ſchieſſen/ ſihe!
da iſt der Pfeil zuruck geproͤllt/ und dem Koͤnig das Hertz voͤllig
durchdrungen/ worvon er Augenblicklich todt niedergeſuncken.
Weil dazumahl niemand gegenwaͤrtig als ein armer Kohlbren-
ner mit einem ſchlechten Karꝛn/ worein einiger alte Schimmel ge-
ſpannt war/ alſo muſte dieſer den Coͤrper deß Koͤnigs/ welcher al-
ſobald mehrer erſchwartzet/ als alle Kohlen/ in dieſer ſeiner Kohl-
kreintzen in die Stadt fuͤhren. Wie er nun in die groͤſte Koth-
Lachen kommen/ da iſt/ ungezweifflet durch ſondere Verhaͤngnns
GOttes der Karꝛn voͤllig zerbrochen/ daß alſo der Koͤnigliche
Coͤrper im Koth und Wuſt biß uͤber die Ohren gelegen. Jn der-
ſelben Stund hat der vornehme Graf Nortumbriæ ebenfalls
auf der Jagd einen groſſen ſchwartzen Gayß-Bock/ worauf der
Koͤnig geritten/ angetroffen/ und als ſolcher in dem Namen der
allerheiligſten Dreyfaltigkeit beſchwohren worden/ was dieſes be-
deute! hat dieſer die Antwort geben/ wie daß er ein Teuffel aus
dem Abgrund der Hoͤllen ſeye/ und fuͤhre den rothkoͤpffeten Koͤ-
nig
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