Santa Clara, Abraham a: Grammatica Religiosa, Oder Geistliche Tugend-Schul. Köln, 1699.Die Sechzehende Geistliche Lection gen/ daß solches Frauen-Zimmer in deiner Conversation nichtleyden müssSo ist dann der Schluß/ daß der jenige/ so ein wahrer Liebhaber der voll kommenen Jungfräulichen Reinigkeit zu leben und zu sterben verlanget/ mit den Weibern gar nicht oder wenig rede. Die Sechzehende Geistliche Gen. 6. 3.LECTION Von der Geilheit. Non permanebit Spiritus meus in homine in aeternum, Mein Geist wird nicht ewiglich im Menschen blei- Der Erste Theil. 1. SJntemahlen zu Erwerbung einer GOtt-gefälligen Tugend nicht ihr
Die Sechzehende Geiſtliche Lection gen/ daß ſolches Frauen-Zimmer in deiner Converſation nichtleyden muͤſſSo iſt dann der Schluß/ daß der jenige/ ſo ein wahrer Liebhaber der voll kommenen Jungfraͤulichen Reinigkeit zu leben und zu ſterben verlanget/ mit den Weibern gar nicht oder wenig rede. Die Sechzehende Geiſtliche Gen. 6. 3.LECTION Von der Geilheit. Non permanebit Spiritus meus in homine in æternum, Mein Geiſt wird nicht ewiglich im Menſchen blei- Der Erſte Theil. 1. SJntemahlen zu Erwerbung einer GOtt-gefaͤlligen Tugend nicht ihr
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Die Sechzehende Geiſtliche Lection
gen/ daß ſolches Frauen-Zimmer in deiner Converſation nichtleyden muͤſſ
So iſt dann der Schluß/ daß der jenige/ ſo ein wahrer Liebhaber der voll
kommenen Jungfraͤulichen Reinigkeit zu leben und zu ſterben verlanget/ mit
den Weibern gar nicht oder wenig rede.
Die Sechzehende Geiſtliche
LECTION
Von der Geilheit.
Non permanebit Spiritus meus in homine in æternum,
quia caro eſt.
Mein Geiſt wird nicht ewiglich im Menſchen blei-
ben; dann er iſt Fleiſch.
Der Erſte Theil.
1. SJntemahlen zu Erwerbung einer GOtt-gefaͤlligen Tugend nicht
wenig nutzet/ daß man die Grobheit deß jenigẽ Laſters/ ſo der Tugend
widerſtrebet/ reifflich erkenne; dahero hab ich vonnoͤhten zu ſeyn
erachtet/ daß du/ mein Chriſtliche Seel/ anjetzo zu mehrer Lieb der Keuſch-
heit durch den boͤſen Geſtanck der garſtigen Geilheit angetrieben werdeſt; in-
dem die friſche Gedaͤchtnuß deren Engliſchen Lob-Spruͤchen uͤber ſothane
Jungfraͤuliche Reinigkeit in dir noch lebet. Es wird dann dieſes Laſter
von dem H. Thoma verzeichnet/ daß es ſeye eine unordentliche Begierd der
unreinen und muthwilligen Wolluſt. So wird dieſes Laſter von gedachtem
H. Kirchen Lehrer getauffet: wer wird aber all das Ubel/ ſo auß dieſem be-
ſtialiſchen Laſter entſtehet der Gebuͤhr nach beſchreiben koͤnnen? Alſo ent-
wirfft der gelehrte Hugo dieſes grauſame Unthier: O euſſerigſte Abſcheu-
ligkeit der Geilheit/ ſo nicht allein das Gemuͤth verweiberet/ ſondern auch
darzu den Leib ſchwaͤchet: und nicht allein die Seel beflecket/ ſondern auch
die Perſon verwuͤſtet! vor ihr gehen allzeit her die Brunſt und Willmuth:
mit ihr gehen/ und begleiten ſie der Geſtanck und Unſauberkeit; allzeit folgt
ihr
2. 2. q.
125. Art.
1.
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