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Santa Clara, Abraham a: Grammatica Religiosa, Oder Geistliche Tugend-Schul. Köln, 1699.

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Von Verehrung der Allerseel. Mutter Gottes Mariä.
dir vestiglich für/ daß du alle die Tage deines Lebens ein sonderbahres tugent-
sames Werck oder mit den Gedancken/ oder mit den Worten/ oder mit der
That zu Ehren der Himmels-Königin üben wollest. Dieses Werck ver-
zeichne in obgemeldtem Büchlein gar kürtzlich; und opffere alle diese Werck
der Tugenten deiner gebenedeytesten Mutter alle Jahr ein ihren fürnehmsten
Festägen/ und erneuere alsdann wiederumb diese deine löbliche Andacht. Als-
dann wirstu in der That erfahren/ daß du durch Hülff dieser Allerseeligsten
Jungfrauen in aller vollkommenheit glücklich fortschreiten werdest: dann
was dir sonsten sehr schwär vorkommet/ das fallet dir vermög dieser Andacht
zur Mutter GOttes gar leicht. Was ist/ zum Exempel/ schwärer/ als
denen/ die dich beleidigen/ und dir Unbill zufügen/ von Hertzen verzeihen/
und für selbige betten? solches aber wird dir erfreulich vorkommen/ wann
du also in deinem Büchlein auffzeichnest: Heut hab ich zu Ehren der Mut-
ter GOttes/ diesem oder jenem nicht allein von Hertzen vergeben; son-
dern ich hab noch darzu für selbige so und so viel gebettet. Auff solche
weiß wirstu deine Mängel auß dem Feld deines Hertzen mit der Wurtzel
außrauten/ und die Tugenten darfür einpflantzen. Nimbt derhalben
an/ mein Christliche Seel/ dieses wenige/ so ich dir von der Vereh-
rung der holdseeligen Mutter ins gemein verzeichnet hab: dein eigener
guter Will wird dir verhoffentlich zu einem
mehrern antreiben.



Die
T t t t 2

Von Verehrung der Allerſeel. Mutter Gottes Mariaͤ.
dir veſtiglich fuͤr/ daß du alle die Tage deines Lebens ein ſonderbahres tugent-
ſames Werck oder mit den Gedancken/ oder mit den Worten/ oder mit der
That zu Ehren der Himmels-Koͤnigin uͤben wolleſt. Dieſes Werck ver-
zeichne in obgemeldtem Buͤchlein gar kuͤrtzlich; und opffere alle dieſe Werck
der Tugenten deiner gebenedeyteſten Mutter alle Jahr ein ihren fuͤrnehmſten
Feſtaͤgen/ und erneuere alsdann wiederumb dieſe deine loͤbliche Andacht. Als-
dann wirſtu in der That erfahren/ daß du durch Huͤlff dieſer Allerſeeligſten
Jungfrauen in aller vollkommenheit gluͤcklich fortſchreiten werdeſt: dann
was dir ſonſten ſehr ſchwaͤr vorkommet/ das fallet dir vermoͤg dieſer Andacht
zur Mutter GOttes gar leicht. Was iſt/ zum Exempel/ ſchwaͤrer/ als
denen/ die dich beleidigen/ und dir Unbill zufuͤgen/ von Hertzen verzeihen/
und fuͤr ſelbige betten? ſolches aber wird dir erfreulich vorkommen/ wann
du alſo in deinem Buͤchlein auffzeichneſt: Heut hab ich zu Ehren der Mut-
ter GOttes/ dieſem oder jenem nicht allein von Hertzen vergeben; ſon-
dern ich hab noch darzu fuͤr ſelbige ſo und ſo viel gebettet. Auff ſolche
weiß wirſtu deine Maͤngel auß dem Feld deines Hertzen mit der Wurtzel
außrauten/ und die Tugenten darfuͤr einpflantzen. Nimbt derhalben
an/ mein Chriſtliche Seel/ dieſes wenige/ ſo ich dir von der Vereh-
rung der holdſeeligen Mutter ins gemein verzeichnet hab: dein eigener
guter Will wird dir verhoffentlich zu einem
mehrern antreiben.



Die
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[699/0727] Von Verehrung der Allerſeel. Mutter Gottes Mariaͤ. dir veſtiglich fuͤr/ daß du alle die Tage deines Lebens ein ſonderbahres tugent- ſames Werck oder mit den Gedancken/ oder mit den Worten/ oder mit der That zu Ehren der Himmels-Koͤnigin uͤben wolleſt. Dieſes Werck ver- zeichne in obgemeldtem Buͤchlein gar kuͤrtzlich; und opffere alle dieſe Werck der Tugenten deiner gebenedeyteſten Mutter alle Jahr ein ihren fuͤrnehmſten Feſtaͤgen/ und erneuere alsdann wiederumb dieſe deine loͤbliche Andacht. Als- dann wirſtu in der That erfahren/ daß du durch Huͤlff dieſer Allerſeeligſten Jungfrauen in aller vollkommenheit gluͤcklich fortſchreiten werdeſt: dann was dir ſonſten ſehr ſchwaͤr vorkommet/ das fallet dir vermoͤg dieſer Andacht zur Mutter GOttes gar leicht. Was iſt/ zum Exempel/ ſchwaͤrer/ als denen/ die dich beleidigen/ und dir Unbill zufuͤgen/ von Hertzen verzeihen/ und fuͤr ſelbige betten? ſolches aber wird dir erfreulich vorkommen/ wann du alſo in deinem Buͤchlein auffzeichneſt: Heut hab ich zu Ehren der Mut- ter GOttes/ dieſem oder jenem nicht allein von Hertzen vergeben; ſon- dern ich hab noch darzu fuͤr ſelbige ſo und ſo viel gebettet. Auff ſolche weiß wirſtu deine Maͤngel auß dem Feld deines Hertzen mit der Wurtzel außrauten/ und die Tugenten darfuͤr einpflantzen. Nimbt derhalben an/ mein Chriſtliche Seel/ dieſes wenige/ ſo ich dir von der Vereh- rung der holdſeeligen Mutter ins gemein verzeichnet hab: dein eigener guter Will wird dir verhoffentlich zu einem mehrern antreiben. Die T t t t 2

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Zitationshilfe: Santa Clara, Abraham a: Grammatica Religiosa, Oder Geistliche Tugend-Schul. Köln, 1699, S. 699. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/santaclara_grammatica_1699/727>, abgerufen am 22.11.2024.