solten, und auf seine Heiligkeit und Wahrheit provociren, daß er ihr Blut an ihnen rächen müsse?
XI.
Machen Sie sich entweder un-11) Schluß- folge. fähig den Hauptzweck GOttes, den er bey der Ehestiftung intendirethat, nem- lich die Fortpflantzung ihres Geschlechts zu erreichen: (indem Sie ja ihre männliche Stärcke, und die gehörige Kraft und Spirituo- sität des Samens verlieren; allermassen dersel- be unrein, grob, geronnen, stinckend und garstig, folglich völlig unfruchtbar werden muß:) oder, wenn es ja dem HErrn gefallen möchte, Jhnen dereinst einen ehelichen Segen zu geben, so haben Sie doch hiermit den Grund geleget zu desselben grossen Elend, continuirlicher Schwachheit, kräncklichen, ungestalten Wesen, und al- lerhand gefährlichen Zufällen auf die gantze Zeit seines Lebens; wie solches aus halbweger Einsicht in den 3. [unleserliches Material - 1 Zeichen fehlt]. und 8. Lehrsatz überzeugend erhellet. Bedencken Sie es sel- ber, ob eine recht gesunde und vollkommene Lei- besfrucht zur Welt kommen könne, wenn Sie nicht nur sich selber durch Wohllüste gäntzlich rui- niret, und allen Kranckheiten Preiß gegeben; sondern auch den Samen auf eine so unverant- wortliche Weise vernichtet und verderbet hätten? Es ist zwar an dem, daß hierinfalls vieles durch die vollkommene Gesundheit und gute Consti- tution des andern Ehegatten verbessert, und
also
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Betrachtung der Unreinigkeit.
ſolten, und auf ſeine Heiligkeit und Wahrheit provociren, daß er ihr Blut an ihnen raͤchen muͤſſe?
XI.
Machen Sie ſich entweder un-11) Schluß- folge. faͤhig den Hauptzweck GOttes, den er bey der Eheſtiftung intendirethat, nem- lich die Fortpflantzung ihres Geſchlechts zu erreichen: (indem Sie ja ihre maͤnnliche Staͤrcke, und die gehoͤrige Kraft und Spirituo- ſitaͤt des Samens verlieren; allermaſſen derſel- be unrein, grob, geronnen, ſtinckend und garſtig, folglich voͤllig unfruchtbar werden muß:) oder, wenn es ja dem HErrn gefallen moͤchte, Jhnen dereinſt einen ehelichen Segen zu geben, ſo haben Sie doch hiermit den Grund geleget zu deſſelben groſſen Elend, continuirlicher Schwachheit, kraͤncklichen, ungeſtalten Weſen, und al- lerhand gefaͤhrlichen Zufaͤllen auf die gantze Zeit ſeines Lebens; wie ſolches aus halbweger Einſicht in den 3. [unleserliches Material – 1 Zeichen fehlt]. und 8. Lehrſatz uͤberzeugend erhellet. Bedencken Sie es ſel- ber, ob eine recht geſunde und vollkommene Lei- besfrucht zur Welt kommen koͤnne, wenn Sie nicht nur ſich ſelber durch Wohlluͤſte gaͤntzlich rui- niret, und allen Kranckheiten Preiß gegeben; ſondern auch den Samen auf eine ſo unverant- wortliche Weiſe vernichtet und verderbet haͤtten? Es iſt zwar an dem, daß hierinfalls vieles durch die vollkommene Geſundheit und gute Conſti- tution des andern Ehegatten verbeſſert, und
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Betrachtung der Unreinigkeit.
ſolten, und auf ſeine Heiligkeit und Wahrheit
provociren, daß er ihr Blut an ihnen raͤchen
muͤſſe?
XI.
Machen Sie ſich entweder un-
faͤhig den Hauptzweck GOttes, den er
bey der Eheſtiftung intendirethat, nem-
lich die Fortpflantzung ihres Geſchlechts
zu erreichen: (indem Sie ja ihre maͤnnliche
Staͤrcke, und die gehoͤrige Kraft und Spirituo-
ſitaͤt des Samens verlieren; allermaſſen derſel-
be unrein, grob, geronnen, ſtinckend und garſtig,
folglich voͤllig unfruchtbar werden muß:) oder,
wenn es ja dem HErrn gefallen moͤchte,
Jhnen dereinſt einen ehelichen Segen
zu geben, ſo haben Sie doch hiermit den
Grund geleget zu deſſelben groſſen
Elend, continuirlicher Schwachheit,
kraͤncklichen, ungeſtalten Weſen, und al-
lerhand gefaͤhrlichen Zufaͤllen auf die
gantze Zeit ſeines Lebens; wie ſolches aus
halbweger Einſicht in den 3. _. und 8. Lehrſatz
uͤberzeugend erhellet. Bedencken Sie es ſel-
ber, ob eine recht geſunde und vollkommene Lei-
besfrucht zur Welt kommen koͤnne, wenn Sie
nicht nur ſich ſelber durch Wohlluͤſte gaͤntzlich rui-
niret, und allen Kranckheiten Preiß gegeben;
ſondern auch den Samen auf eine ſo unverant-
wortliche Weiſe vernichtet und verderbet haͤtten?
Es iſt zwar an dem, daß hierinfalls vieles durch
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11)
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Sarganeck, Georg: Ueberzeugende und bewegliche Warnung vor allen Sünden der Unreinigkeit und Heimlichen Unzucht. Züllichau, 1740, S. 131. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/sarganeck_unzucht_1740/151>, abgerufen am 21.11.2024.
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