Sarganeck, Georg: Ueberzeugende und bewegliche Warnung vor allen Sünden der Unreinigkeit und Heimlichen Unzucht. Züllichau, 1740.(I. Th.) Anatomisch-Medicinische also auch gantz natürlich dahin disponiret wird,daß sich die Frucht nach dem sexu, indole, viri- bus, ingenio und andern Qualitäten desselben richtet: aber woher sind Sie dieser vollkommenen Gesundheit so gewiß? und läst sich auch noch wohl alles verbessern? Jsts Jhnen denn nicht bekant, daß sich die natürliche Beschaffenheit der Kinder nach der Eltern ihrer richtet? Wo ha- ben Eltern, die beyderseits, oder auch nur eines theils einige Kranckheiten an sich hatten, jemals gesunde Kinder zur Welt gebracht? Schwind- süchtige erzeugen ein schwindsüchtiges Kind, das mehrentheils bald von Jugend auf wieder an- fänget zu verdorren und verzehret zu werden. Sind Eltern mit der schweren Noth behafftet, so ist die Frucht der Epilepsie auf Zeit Lebens unterworfen. Haben sich Eltern auf einige Weise die erschreckliche Kranckheit der Fran- tzosen zugezogen, so werden ihre Kinder bald mit derselben in die Welt geboren. Die, so mit Steinschmertzen geplaget werden, gebens ihren Kindern auch auf das gantze Leben zum Erb- theil. Von Melancholischen, Podagrischen oder an andern Kranckheiten laborirenden Eltern hat man nie kein recht freudiges und aufgewecktes Kind gesehen. Sie erben die Leibesnoth mit der Sünde zugleich; und solche Erbschäden und Kranckheiten können mit aller angewandten Kunst, Sorge und Geschicklichkeit der Medico- rum nicht gehoben werden. Was meinen Sie, würde das Jhnen nicht ein blutend Hertz und verzweifelt böses Gewissen verursachen wenn Sie
(I. Th.) Anatomiſch-Mediciniſche alſo auch gantz natuͤrlich dahin diſponiret wird,daß ſich die Frucht nach dem ſexu, indole, viri- bus, ingenio und andern Qualitaͤten deſſelben richtet: aber woher ſind Sie dieſer vollkommenen Geſundheit ſo gewiß? und laͤſt ſich auch noch wohl alles verbeſſern? Jſts Jhnen denn nicht bekant, daß ſich die natuͤrliche Beſchaffenheit der Kinder nach der Eltern ihrer richtet? Wo ha- ben Eltern, die beyderſeits, oder auch nur eines theils einige Kranckheiten an ſich hatten, jemals geſunde Kinder zur Welt gebracht? Schwind- ſuͤchtige erzeugen ein ſchwindſuͤchtiges Kind, das mehrentheils bald von Jugend auf wieder an- faͤnget zu verdorren und verzehret zu werden. Sind Eltern mit der ſchweren Noth behafftet, ſo iſt die Frucht der Epilepſie auf Zeit Lebens unterworfen. Haben ſich Eltern auf einige Weiſe die erſchreckliche Kranckheit der Fran- tzoſen zugezogen, ſo werden ihre Kinder bald mit derſelben in die Welt geboren. Die, ſo mit Steinſchmertzen geplaget werden, gebens ihren Kindern auch auf das gantze Leben zum Erb- theil. Von Melancholiſchen, Podagriſchen oder an andern Kranckheiten laborirenden Eltern hat man nie kein recht freudiges und aufgewecktes Kind geſehen. Sie erben die Leibesnoth mit der Suͤnde zugleich; und ſolche Erbſchaͤden und Kranckheiten koͤnnen mit aller angewandten Kunſt, Sorge und Geſchicklichkeit der Medico- rum nicht gehoben werden. Was meinen Sie, wuͤrde das Jhnen nicht ein blutend Hertz und verzweifelt boͤſes Gewiſſen verurſachen wenn Sie
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(I. Th.) Anatomiſch-Mediciniſche
alſo auch gantz natuͤrlich dahin diſponiret wird,
daß ſich die Frucht nach dem ſexu, indole, viri-
bus, ingenio und andern Qualitaͤten deſſelben
richtet: aber woher ſind Sie dieſer vollkommenen
Geſundheit ſo gewiß? und laͤſt ſich auch noch
wohl alles verbeſſern? Jſts Jhnen denn nicht
bekant, daß ſich die natuͤrliche Beſchaffenheit der
Kinder nach der Eltern ihrer richtet? Wo ha-
ben Eltern, die beyderſeits, oder auch nur eines
theils einige Kranckheiten an ſich hatten, jemals
geſunde Kinder zur Welt gebracht? Schwind-
ſuͤchtige erzeugen ein ſchwindſuͤchtiges Kind, das
mehrentheils bald von Jugend auf wieder an-
faͤnget zu verdorren und verzehret zu werden.
Sind Eltern mit der ſchweren Noth behafftet,
ſo iſt die Frucht der Epilepſie auf Zeit Lebens
unterworfen. Haben ſich Eltern auf einige
Weiſe die erſchreckliche Kranckheit der Fran-
tzoſen zugezogen, ſo werden ihre Kinder bald mit
derſelben in die Welt geboren. Die, ſo mit
Steinſchmertzen geplaget werden, gebens ihren
Kindern auch auf das gantze Leben zum Erb-
theil. Von Melancholiſchen, Podagriſchen oder
an andern Kranckheiten laborirenden Eltern hat
man nie kein recht freudiges und aufgewecktes
Kind geſehen. Sie erben die Leibesnoth mit
der Suͤnde zugleich; und ſolche Erbſchaͤden und
Kranckheiten koͤnnen mit aller angewandten
Kunſt, Sorge und Geſchicklichkeit der Medico-
rum nicht gehoben werden. Was meinen Sie,
wuͤrde das Jhnen nicht ein blutend Hertz und
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