GOttes, welcher geben wird einem ieg- lichen nach seinen Wercken. Nemlich - - - denen die da zänckisch sind, und der Wahrheit nicht gehorchen, gehorchen aber dem Ungerechten, Ungnade und Zorn, Trübsal und Angst über alle See- len der Menschen, die da böses thun. Röm. 2, 4. 11. Wissen Sie denn nicht, daß der Allerhöchste warten kann? Der ewige GOtt kann lange warten, und darf mit seinem Straffen nicht so eilen, wie wir Menschen thun, denn es entläuft ihm ja niemand. Das ist aber keine geringe Unart, daß Sie diese Anbetungswürdige Langmuth GOttes so schlecht erkennen, oder wol gar ihm solche mit einem so undanckbaren Trotz vorrü- cken, und Jhre Sünde eben damit erhärten und gleichsam rechtfertigen und unsündlich machen wollen, weil sie nicht so fort gestraffet wird.
Jch wünschte ja wol von gantzem Hertzen, daß Sie kurtzum von Jhren Greueln abstehen, den starcken Wiederstand der bereits forcirten Natur, den sie Jhnen thun wird, durch die Kraft GOttes überwinden, und also nichts da- von erfahren möchten! Wer wäre glücklicher, als Sie, der so wie ein Brand aus dem Feuer durch die allmächtige Hand GOttes gerissen würde? So hätten Sie die sicherste Gewäh- rung, daß dergleichen nicht geschehen werde; und daß Sie die etwa überbleibenden betrübten Folgen der vorigen Gewaltthätigkeit nicht an- ders als unter GOttes erbarmenden Pflege,
Di-
(I. Th.) Anatomiſch-Mediciniſche
GOttes, welcher geben wird einem ieg- lichen nach ſeinen Wercken. Nemlich ‒ ‒ ‒ denen die da zaͤnckiſch ſind, und der Wahrheit nicht gehorchen, gehorchen aber dem Ungerechten, Ungnade und Zorn, Truͤbſal und Angſt uͤber alle See- len der Menſchen, die da boͤſes thun. Roͤm. 2, 4. 11. Wiſſen Sie denn nicht, daß der Allerhoͤchſte warten kann? Der ewige GOtt kann lange warten, und darf mit ſeinem Straffen nicht ſo eilen, wie wir Menſchen thun, denn es entlaͤuft ihm ja niemand. Das iſt aber keine geringe Unart, daß Sie dieſe Anbetungswuͤrdige Langmuth GOttes ſo ſchlecht erkennen, oder wol gar ihm ſolche mit einem ſo undanckbaren Trotz vorruͤ- cken, und Jhre Suͤnde eben damit erhaͤrten und gleichſam rechtfertigen und unſuͤndlich machen wollen, weil ſie nicht ſo fort geſtraffet wird.
Jch wuͤnſchte ja wol von gantzem Hertzen, daß Sie kurtzum von Jhren Greueln abſtehen, den ſtarcken Wiederſtand der bereits forcirten Natur, den ſie Jhnen thun wird, durch die Kraft GOttes uͤberwinden, und alſo nichts da- von erfahren moͤchten! Wer waͤre gluͤcklicher, als Sie, der ſo wie ein Brand aus dem Feuer durch die allmaͤchtige Hand GOttes geriſſen wuͤrde? So haͤtten Sie die ſicherſte Gewaͤh- rung, daß dergleichen nicht geſchehen werde; und daß Sie die etwa uͤberbleibenden betruͤbten Folgen der vorigen Gewaltthaͤtigkeit nicht an- ders als unter GOttes erbarmenden Pflege,
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(I. Th.) Anatomiſch-Mediciniſche
GOttes, welcher geben wird einem ieg-
lichen nach ſeinen Wercken. Nemlich ‒ ‒ ‒
denen die da zaͤnckiſch ſind, und der
Wahrheit nicht gehorchen, gehorchen
aber dem Ungerechten, Ungnade und
Zorn, Truͤbſal und Angſt uͤber alle See-
len der Menſchen, die da boͤſes thun.
Roͤm. 2, 4. 11. Wiſſen Sie denn nicht, daß
der Allerhoͤchſte warten kann? Der ewige
GOtt kann lange warten, und darf mit
ſeinem Straffen nicht ſo eilen, wie wir
Menſchen thun, denn es entlaͤuft ihm ja
niemand. Das iſt aber keine geringe Unart,
daß Sie dieſe Anbetungswuͤrdige Langmuth
GOttes ſo ſchlecht erkennen, oder wol gar ihm
ſolche mit einem ſo undanckbaren Trotz vorruͤ-
cken, und Jhre Suͤnde eben damit erhaͤrten und
gleichſam rechtfertigen und unſuͤndlich machen
wollen, weil ſie nicht ſo fort geſtraffet wird.
Jch wuͤnſchte ja wol von gantzem Hertzen,
daß Sie kurtzum von Jhren Greueln abſtehen,
den ſtarcken Wiederſtand der bereits forcirten
Natur, den ſie Jhnen thun wird, durch die
Kraft GOttes uͤberwinden, und alſo nichts da-
von erfahren moͤchten! Wer waͤre gluͤcklicher,
als Sie, der ſo wie ein Brand aus dem Feuer
durch die allmaͤchtige Hand GOttes geriſſen
wuͤrde? So haͤtten Sie die ſicherſte Gewaͤh-
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Sarganeck, Georg: Ueberzeugende und bewegliche Warnung vor allen Sünden der Unreinigkeit und Heimlichen Unzucht. Züllichau, 1740, S. 164. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/sarganeck_unzucht_1740/184>, abgerufen am 24.11.2024.
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