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Sarganeck, Georg: Ueberzeugende und bewegliche Warnung vor allen Sünden der Unreinigkeit und Heimlichen Unzucht. Züllichau, 1740.

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der Unreinigkeit.
gehöreten: aber eben darum, weil sie dazu gehör-
ten, haben sie denn nicht (sage ich abermal) eben
darum auf das Opferblut JEsu Christi gezie-
let? Schlägt denn das eines Christen sein Hertz
nicht, so oft er dergleichen Vorbilder und Rei-
nigungen überleget, daß es gleichwol im Wor-
te des Allerhöchsten stehet: Es sey keine Ver-
gebung der Sünden möglich ohne Blut vergies-
sen? Ebr. 9, 22. und alle solche Reinigungen hät-
ten die Schuld und den Unflath doch nicht abge-
than, wie scharf u. genau sie auch gewesen wären;
sondern seyen nur ad interim auf eine Zeitlang
angeordnet gewesen, bis die völlige Abwaschung
durch das allertheureste Blut geschehen könte;
damit sie inzwischen zum Zeugniß dienten, wie
nöthig aller solcher Dinge vollkommene Aussöh-
nung wäre. Ebr. 8, 7. Cap. 9, 8. 9. Cap. 10,
1. 2. 3. 4. Musten sie so gar durch äusserliche
und zwar blutige Opfer mit GOtt ausgesöhnet
werden: ey, folgt daraus nicht unwiedersprech-
lich: daß diese Schulden vielmehr dem Sohne
GOttes auf den Rücken gefallen sind, und durch
sein Blut musten abgethan werden? Zu dem,
so sind das ja nicht so particuliere Sachen, so
nur die Jüden betroffen und graviret hätten:
sondern wir müssen das alle zugestehen, daß al-
le Welt disfalls bey GOtt in Schulden ist. Hat
ers nun bey einer Nation so angerechnet, so wird
er ja nicht partheyisch handeln, und bey andern
seine Heiligkeit verleugnen, daß ers bey ihnen
nicht eben so hoch nehmen solte; ob er gleich die-
ser seiner Nation seine Rechte und Gebote ins

be-
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der Unreinigkeit.
gehoͤreten: aber eben darum, weil ſie dazu gehoͤr-
ten, haben ſie denn nicht (ſage ich abermal) eben
darum auf das Opferblut JEſu Chriſti gezie-
let? Schlaͤgt denn das eines Chriſten ſein Hertz
nicht, ſo oft er dergleichen Vorbilder und Rei-
nigungen uͤberleget, daß es gleichwol im Wor-
te des Allerhoͤchſten ſtehet: Es ſey keine Ver-
gebung der Suͤnden moͤglich ohne Blut vergieſ-
ſen? Ebr. 9, 22. und alle ſolche Reinigungen haͤt-
ten die Schuld und den Unflath doch nicht abge-
than, wie ſcharf u. genau ſie auch geweſen waͤren;
ſondern ſeyen nur ad interim auf eine Zeitlang
angeordnet geweſen, bis die voͤllige Abwaſchung
durch das allertheureſte Blut geſchehen koͤnte;
damit ſie inzwiſchen zum Zeugniß dienten, wie
noͤthig aller ſolcher Dinge vollkommene Ausſoͤh-
nung waͤre. Ebr. 8, 7. Cap. 9, 8. 9. Cap. 10,
1. 2. 3. 4. Muſten ſie ſo gar durch aͤuſſerliche
und zwar blutige Opfer mit GOtt ausgeſoͤhnet
werden: ey, folgt daraus nicht unwiederſprech-
lich: daß dieſe Schulden vielmehr dem Sohne
GOttes auf den Ruͤcken gefallen ſind, und durch
ſein Blut muſten abgethan werden? Zu dem,
ſo ſind das ja nicht ſo particuliere Sachen, ſo
nur die Juͤden betroffen und graviret haͤtten:
ſondern wir muͤſſen das alle zugeſtehen, daß al-
le Welt disfalls bey GOtt in Schulden iſt. Hat
ers nun bey einer Nation ſo angerechnet, ſo wird
er ja nicht partheyiſch handeln, und bey andern
ſeine Heiligkeit verleugnen, daß ers bey ihnen
nicht eben ſo hoch nehmen ſolte; ob er gleich die-
ſer ſeiner Nation ſeine Rechte und Gebote ins

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[215/0235] der Unreinigkeit. gehoͤreten: aber eben darum, weil ſie dazu gehoͤr- ten, haben ſie denn nicht (ſage ich abermal) eben darum auf das Opferblut JEſu Chriſti gezie- let? Schlaͤgt denn das eines Chriſten ſein Hertz nicht, ſo oft er dergleichen Vorbilder und Rei- nigungen uͤberleget, daß es gleichwol im Wor- te des Allerhoͤchſten ſtehet: Es ſey keine Ver- gebung der Suͤnden moͤglich ohne Blut vergieſ- ſen? Ebr. 9, 22. und alle ſolche Reinigungen haͤt- ten die Schuld und den Unflath doch nicht abge- than, wie ſcharf u. genau ſie auch geweſen waͤren; ſondern ſeyen nur ad interim auf eine Zeitlang angeordnet geweſen, bis die voͤllige Abwaſchung durch das allertheureſte Blut geſchehen koͤnte; damit ſie inzwiſchen zum Zeugniß dienten, wie noͤthig aller ſolcher Dinge vollkommene Ausſoͤh- nung waͤre. Ebr. 8, 7. Cap. 9, 8. 9. Cap. 10, 1. 2. 3. 4. Muſten ſie ſo gar durch aͤuſſerliche und zwar blutige Opfer mit GOtt ausgeſoͤhnet werden: ey, folgt daraus nicht unwiederſprech- lich: daß dieſe Schulden vielmehr dem Sohne GOttes auf den Ruͤcken gefallen ſind, und durch ſein Blut muſten abgethan werden? Zu dem, ſo ſind das ja nicht ſo particuliere Sachen, ſo nur die Juͤden betroffen und graviret haͤtten: ſondern wir muͤſſen das alle zugeſtehen, daß al- le Welt disfalls bey GOtt in Schulden iſt. Hat ers nun bey einer Nation ſo angerechnet, ſo wird er ja nicht partheyiſch handeln, und bey andern ſeine Heiligkeit verleugnen, daß ers bey ihnen nicht eben ſo hoch nehmen ſolte; ob er gleich die- ſer ſeiner Nation ſeine Rechte und Gebote ins be- O 4

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Zitationshilfe: Sarganeck, Georg: Ueberzeugende und bewegliche Warnung vor allen Sünden der Unreinigkeit und Heimlichen Unzucht. Züllichau, 1740, S. 215. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/sarganeck_unzucht_1740/235>, abgerufen am 23.11.2024.