und Menschen müssen sie sich quälen, wenn als- denn alle ihre heimliche Dinge ans Licht kom- men werden, vor deren Offenbahrung sie sich hie so entsetzlich gefürchtet! 1 Cor. 4, 5. Pred. Sal. 12, 14. wenn so wohl ihre Greuel und Uebelthaten, nach ihrer Zahl und Grösse, als auch die Zahl, Menge und Härte ihrer Straf- fen den Engeln und Menschen kund gemacht werden wird, damit die Gerechtigkeit GOttes darüber verehret werde.
Was meinen Sie, mit welcher Bestürtzung werden wol die Verdammten in der Hölle Leu- te um sich sehen, die sie selber für fromm ge- halten, und ihr tugendhaftes Wesen geehret? Und wenn die Nachfrage geschehen wird: wie sie doch in diese Gesellschaft, und an einen solchen Ort gekommen; so wird sichs zeigen, daß sie heimlichen und ins besondere den viehischen Lü- sten nachgegangen, und im Grunde unzüchtig gewesen. Daher sie ietzo um desto sträflicher sind, weil sie die Leute betrogen; zu ihrer Gottlosig- keit annoch Heuchler gewesen, und also oft viele Jahre hindurch in unausgesetzten Lügen geste- cket und gelebt, indem sie unter dem Schein der Frömmigkeit ein geiles Hertz verberget, und den schändlichen Begierden der Wohllust als Scla- ven gedienet.
Was werden Sie doch alsdenn von der vergifteten Anmuth dieser Lustbarkeit halten, wenn sie nun den Lohn ihrer unreinen Flammen in dem ewigen Feuer empfangen werden, und
mit
der Unreinigkeit.
und Menſchen muͤſſen ſie ſich quaͤlen, wenn als- denn alle ihre heimliche Dinge ans Licht kom- men werden, vor deren Offenbahrung ſie ſich hie ſo entſetzlich gefuͤrchtet! 1 Cor. 4, 5. Pred. Sal. 12, 14. wenn ſo wohl ihre Greuel und Uebelthaten, nach ihrer Zahl und Groͤſſe, als auch die Zahl, Menge und Haͤrte ihrer Straf- fen den Engeln und Menſchen kund gemacht werden wird, damit die Gerechtigkeit GOttes daruͤber verehret werde.
Was meinen Sie, mit welcher Beſtuͤrtzung werden wol die Verdammten in der Hoͤlle Leu- te um ſich ſehen, die ſie ſelber fuͤr fromm ge- halten, und ihr tugendhaftes Weſen geehret? Und wenn die Nachfrage geſchehen wird: wie ſie doch in dieſe Geſellſchaft, und an einen ſolchen Ort gekommen; ſo wird ſichs zeigen, daß ſie heimlichen und ins beſondere den viehiſchen Luͤ- ſten nachgegangen, und im Grunde unzuͤchtig geweſen. Daher ſie ietzo um deſto ſtraͤflicher ſind, weil ſie die Leute betrogen; zu ihrer Gottloſig- keit annoch Heuchler geweſen, und alſo oft viele Jahre hindurch in unausgeſetzten Luͤgen geſte- cket und gelebt, indem ſie unter dem Schein der Froͤmmigkeit ein geiles Hertz verberget, und den ſchaͤndlichen Begierden der Wohlluſt als Scla- ven gedienet.
Was werden Sie doch alsdenn von der vergifteten Anmuth dieſer Luſtbarkeit halten, wenn ſie nun den Lohn ihrer unreinen Flammen in dem ewigen Feuer empfangen werden, und
mit
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der Unreinigkeit.
und Menſchen muͤſſen ſie ſich quaͤlen, wenn als-
denn alle ihre heimliche Dinge ans Licht kom-
men werden, vor deren Offenbahrung ſie ſich
hie ſo entſetzlich gefuͤrchtet! 1 Cor. 4, 5. Pred.
Sal. 12, 14. wenn ſo wohl ihre Greuel und
Uebelthaten, nach ihrer Zahl und Groͤſſe, als
auch die Zahl, Menge und Haͤrte ihrer Straf-
fen den Engeln und Menſchen kund gemacht
werden wird, damit die Gerechtigkeit GOttes
daruͤber verehret werde.
Was meinen Sie, mit welcher Beſtuͤrtzung
werden wol die Verdammten in der Hoͤlle Leu-
te um ſich ſehen, die ſie ſelber fuͤr fromm ge-
halten, und ihr tugendhaftes Weſen geehret?
Und wenn die Nachfrage geſchehen wird: wie ſie
doch in dieſe Geſellſchaft, und an einen ſolchen
Ort gekommen; ſo wird ſichs zeigen, daß ſie
heimlichen und ins beſondere den viehiſchen Luͤ-
ſten nachgegangen, und im Grunde unzuͤchtig
geweſen. Daher ſie ietzo um deſto ſtraͤflicher ſind,
weil ſie die Leute betrogen; zu ihrer Gottloſig-
keit annoch Heuchler geweſen, und alſo oft viele
Jahre hindurch in unausgeſetzten Luͤgen geſte-
cket und gelebt, indem ſie unter dem Schein der
Froͤmmigkeit ein geiles Hertz verberget, und den
ſchaͤndlichen Begierden der Wohlluſt als Scla-
ven gedienet.
Was werden Sie doch alsdenn von der
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Sarganeck, Georg: Ueberzeugende und bewegliche Warnung vor allen Sünden der Unreinigkeit und Heimlichen Unzucht. Züllichau, 1740, S. 253. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/sarganeck_unzucht_1740/273>, abgerufen am 21.11.2024.
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