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Sarganeck, Georg: Ueberzeugende und bewegliche Warnung vor allen Sünden der Unreinigkeit und Heimlichen Unzucht. Züllichau, 1740.

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(II. Th.) Theologische Betrachtung
recht reelles Ebenbild GOttes in euren Seelen-
und Leibeskräften herfür gebracht werde, daran
man einen vollkommenen Mann und geheilig-
ten Wandel sehen könne, wie Christus sagt
Matth. 5, 48.) auf daß Christus wohnen
möge durch den Glauben in eurem Her-
tzen, und ihr in der Liebe eingewurtzelt
und fest gegründet seyd: damit ihr ver-
mögend werdet, mit allen Heiligen zu be-
greiffen, welch eine Breite, und Länge,
und Tieffe, und Höhe das sey,
(was man
in der Erbarmung, Herrlichkeit und Heiligkeit
GOttes zu bewundern; in der Bekandtschaft
und Vereinigung mit ihm aber zu erfahren und
zu geniessen kriegt,) und sonderlich zu erken-
nen, die weit über alle Erkenntniß ge-
hende Liebe Christi, damit ihr also er-
füllet werdet bis zu jeglicher Fülle GOt-
tes,
nemlich mit allen Gnadenkräften und Se-
ligkeiten, so hoch und so weit sie der Allerhöch-
ste bey den Seinigen noch in dieser Zeit gehen
zu lassen beliebet.

Dis sage ich nun und bezeuge es in
dem HErrn,
(bitte euch um des Herrn willen
drum, als sein Bothe an euch, und als einer,
der auf den Fall eures Ungehorsams selbst wieder
euch zeugen muß,) daß ihr nicht mehr wan-
delt, wie die übrigen Heiden wandeln
in der Eitelkeit ihres Sinnes: die da
verfinstert sind am Gemüthe, entfrem-
det von dem göttlichen Leben,
(alien und
abgeneigt gemacht worden dem Leben, das aus

GOtt

(II. Th.) Theologiſche Betrachtung
recht reelles Ebenbild GOttes in euren Seelen-
und Leibeskraͤften herfuͤr gebracht werde, daran
man einen vollkommenen Mann und geheilig-
ten Wandel ſehen koͤnne, wie Chriſtus ſagt
Matth. 5, 48.) auf daß Chriſtus wohnen
moͤge durch den Glauben in eurem Her-
tzen, und ihr in der Liebe eingewurtzelt
und feſt gegruͤndet ſeyd: damit ihr ver-
moͤgend werdet, mit allen Heiligen zu be-
greiffen, welch eine Breite, und Laͤnge,
und Tieffe, und Hoͤhe das ſey,
(was man
in der Erbarmung, Herrlichkeit und Heiligkeit
GOttes zu bewundern; in der Bekandtſchaft
und Vereinigung mit ihm aber zu erfahren und
zu genieſſen kriegt,) und ſonderlich zu erken-
nen, die weit uͤber alle Erkenntniß ge-
hende Liebe Chriſti, damit ihr alſo er-
fuͤllet werdet bis zu jeglicher Fuͤlle GOt-
tes,
nemlich mit allen Gnadenkraͤften und Se-
ligkeiten, ſo hoch und ſo weit ſie der Allerhoͤch-
ſte bey den Seinigen noch in dieſer Zeit gehen
zu laſſen beliebet.

Dis ſage ich nun und bezeuge es in
dem HErrn,
(bitte euch um des Herrn willen
drum, als ſein Bothe an euch, und als einer,
der auf den Fall eures Ungehorſams ſelbſt wieder
euch zeugen muß,) daß ihr nicht mehr wan-
delt, wie die uͤbrigen Heiden wandeln
in der Eitelkeit ihres Sinnes: die da
verfinſtert ſind am Gemuͤthe, entfrem-
det von dem goͤttlichen Leben,
(alien und
abgeneigt gemacht worden dem Leben, das aus

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[278/0298] (II. Th.) Theologiſche Betrachtung recht reelles Ebenbild GOttes in euren Seelen- und Leibeskraͤften herfuͤr gebracht werde, daran man einen vollkommenen Mann und geheilig- ten Wandel ſehen koͤnne, wie Chriſtus ſagt Matth. 5, 48.) auf daß Chriſtus wohnen moͤge durch den Glauben in eurem Her- tzen, und ihr in der Liebe eingewurtzelt und feſt gegruͤndet ſeyd: damit ihr ver- moͤgend werdet, mit allen Heiligen zu be- greiffen, welch eine Breite, und Laͤnge, und Tieffe, und Hoͤhe das ſey, (was man in der Erbarmung, Herrlichkeit und Heiligkeit GOttes zu bewundern; in der Bekandtſchaft und Vereinigung mit ihm aber zu erfahren und zu genieſſen kriegt,) und ſonderlich zu erken- nen, die weit uͤber alle Erkenntniß ge- hende Liebe Chriſti, damit ihr alſo er- fuͤllet werdet bis zu jeglicher Fuͤlle GOt- tes, nemlich mit allen Gnadenkraͤften und Se- ligkeiten, ſo hoch und ſo weit ſie der Allerhoͤch- ſte bey den Seinigen noch in dieſer Zeit gehen zu laſſen beliebet. Dis ſage ich nun und bezeuge es in dem HErrn, (bitte euch um des Herrn willen drum, als ſein Bothe an euch, und als einer, der auf den Fall eures Ungehorſams ſelbſt wieder euch zeugen muß,) daß ihr nicht mehr wan- delt, wie die uͤbrigen Heiden wandeln in der Eitelkeit ihres Sinnes: die da verfinſtert ſind am Gemuͤthe, entfrem- det von dem goͤttlichen Leben, (alien und abgeneigt gemacht worden dem Leben, das aus GOtt

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Zitationshilfe: Sarganeck, Georg: Ueberzeugende und bewegliche Warnung vor allen Sünden der Unreinigkeit und Heimlichen Unzucht. Züllichau, 1740, S. 278. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/sarganeck_unzucht_1740/298>, abgerufen am 24.11.2024.