Sarganeck, Georg: Ueberzeugende und bewegliche Warnung vor allen Sünden der Unreinigkeit und Heimlichen Unzucht. Züllichau, 1740.der Unreinigkeit. Wunde verursachen solte: so ist doch solche nunmeh-ro leicht zu heilen. Man macht ein für allemal kei- nen Frieden noch Stillstand mehr mit diesem Tod- seind, sondern arbeitet unabläßig an seiner völligen Ausrottung: denn es ist also GOttes Wille. Die Sünden sind ein verbannetes Volck, dem das Leben nicht eine Minuten geschenckt werden soll. Dieses Un- kraut muß täglich ja stündlich aus dem Hertzensgarten ausgerauft, die wilden Schößlinge abgehauen, und das Messer der Busse an die Wurtzel der Lust und heimlichsten Neigung gelegt seyn und bleiben, bis al- les verdorret, und JEsus der Gecreutzigte völlig und eintzig in uns lebet, wie Salomo, in allem Frieden, nach allen erlegten Feinden. Schließlich ist derjeni- ge stockblind, der in diesem Text nicht sehen will, daß des alten Menschen Creutzigung und Tödtung die vornehmste Frucht des Todes CHristi sey, und ein ungezweiffeltes Kennzeichen einer dem HErrn JEsu angehörigen und mit ihm vereinigten Seele. Wer aber nicht daran will, der hat keinen Antheil an Chri- sto; ist noch unter Fluch und Tod, und sein Glaube ist ein fleischlicher irriger Wahn. Und eben dis ist das grimmigste Elend und die gewisseste Landstraß zur Hölle und ewigen Verdammniß. §. 17. Die V. Section erzehlt p. 232. die göttli- hey- II. Th. Betr. der Unreinigk. U
der Unreinigkeit. Wunde verurſachen ſolte: ſo iſt doch ſolche nunmeh-ro leicht zu heilen. Man macht ein fuͤr allemal kei- nen Frieden noch Stillſtand mehr mit dieſem Tod- ſeind, ſondern arbeitet unablaͤßig an ſeiner voͤlligen Ausrottung: denn es iſt alſo GOttes Wille. Die Suͤnden ſind ein verbannetes Volck, dem das Leben nicht eine Minuten geſchenckt werden ſoll. Dieſes Un- kraut muß taͤglich ja ſtuͤndlich aus dem Hertzensgarten ausgerauft, die wilden Schoͤßlinge abgehauen, und das Meſſer der Buſſe an die Wurtzel der Luſt und heimlichſten Neigung gelegt ſeyn und bleiben, bis al- les verdorret, und JEſus der Gecreutzigte voͤllig und eintzig in uns lebet, wie Salomo, in allem Frieden, nach allen erlegten Feinden. Schließlich iſt derjeni- ge ſtockblind, der in dieſem Text nicht ſehen will, daß des alten Menſchen Creutzigung und Toͤdtung die vornehmſte Frucht des Todes CHriſti ſey, und ein ungezweiffeltes Kennzeichen einer dem HErrn JEſu angehoͤrigen und mit ihm vereinigten Seele. Wer aber nicht daran will, der hat keinen Antheil an Chri- ſto; iſt noch unter Fluch und Tod, und ſein Glaube iſt ein fleiſchlicher irriger Wahn. Und eben dis iſt das grimmigſte Elend und die gewiſſeſte Landſtraß zur Hoͤlle und ewigen Verdammniß. §. 17. Die V. Section erzehlt p. 232. die goͤttli- hey- II. Th. Betr. der Unreinigk. U
<TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <div n="3"> <p><pb facs="#f0325" n="305"/><fw place="top" type="header"><hi rendition="#b">der Unreinigkeit.</hi></fw><lb/> Wunde verurſachen ſolte: ſo iſt doch ſolche nunmeh-<lb/> ro leicht zu heilen. Man macht ein fuͤr allemal kei-<lb/> nen Frieden noch Stillſtand mehr mit dieſem Tod-<lb/> ſeind, ſondern arbeitet unablaͤßig an ſeiner voͤlligen<lb/> Ausrottung: denn es iſt alſo GOttes Wille. Die<lb/> Suͤnden ſind ein verbannetes Volck, dem das Leben<lb/> nicht eine Minuten geſchenckt werden ſoll. Dieſes Un-<lb/> kraut muß taͤglich ja ſtuͤndlich aus dem Hertzensgarten<lb/> ausgerauft, die wilden Schoͤßlinge abgehauen, und<lb/> das Meſſer der Buſſe an die Wurtzel der Luſt und<lb/> heimlichſten Neigung gelegt ſeyn und bleiben, bis al-<lb/> les verdorret, und JEſus der Gecreutzigte voͤllig und<lb/> eintzig in uns lebet, wie Salomo, in allem Frieden,<lb/> nach allen erlegten Feinden. Schließlich iſt derjeni-<lb/> ge ſtockblind, der in dieſem Text nicht ſehen will,<lb/> daß des alten Menſchen Creutzigung und Toͤdtung die<lb/> vornehmſte Frucht des Todes CHriſti ſey, und ein<lb/> ungezweiffeltes Kennzeichen einer dem HErrn JEſu<lb/> angehoͤrigen und mit ihm vereinigten Seele. Wer<lb/> aber nicht daran will, der hat keinen Antheil an Chri-<lb/> ſto; iſt noch unter Fluch und Tod, und ſein Glaube<lb/> iſt ein fleiſchlicher irriger Wahn. Und eben dis iſt<lb/> das grimmigſte Elend und die gewiſſeſte Landſtraß zur<lb/> Hoͤlle und ewigen Verdammniß.</p> </div><lb/> <div n="3"> <head>§. 17.</head> <p>Die <hi rendition="#aq">V. Section</hi> erzehlt <hi rendition="#aq">p.</hi> 232. die goͤttli-<lb/> chen Strafgerichte uͤber alle Unflaͤterey und Unzucht.<lb/> Da iſt billig noch folgendes zu Hertzen zu nehmen.<lb/> Derohalben ſey ein jeder wachſam folgende Geſchich-<lb/> te der heiligen Schrifft Tag und Nacht zu behertzi-<lb/> gen, und nicht blos daran zu gedencken oder davon<lb/> zu reden. Huriſche Unzucht und Fleiſchesluſt muſte<lb/> mit einer allgemeinen Waſſerfluth ausgeloͤſchet wer-<lb/> den. Weil die Menſchen der erſten Welt aſſen-<lb/> truncken, freyeten und lieſſen ſich freyen, mehr ihre<lb/> fleiſchliche Brunſt und Geilheit zu ſaͤttigen, als den<lb/> Saamen GOttes zu ſuchen, und heilige Kinder und<lb/> Bilder GOttes fortzupflantzen: ſo muſten ſie auch<lb/> alle mit einander vertilget werden, 1 Moſ. 6, 2. 4. 5. Wer<lb/> <fw place="bottom" type="sig"><hi rendition="#aq">II.</hi> Th. <hi rendition="#fr">Betr. der Unreinigk.</hi> U</fw><fw place="bottom" type="catch">hey-</fw><lb/></p> </div> </div> </div> </body> </text> </TEI> [305/0325]
der Unreinigkeit.
Wunde verurſachen ſolte: ſo iſt doch ſolche nunmeh-
ro leicht zu heilen. Man macht ein fuͤr allemal kei-
nen Frieden noch Stillſtand mehr mit dieſem Tod-
ſeind, ſondern arbeitet unablaͤßig an ſeiner voͤlligen
Ausrottung: denn es iſt alſo GOttes Wille. Die
Suͤnden ſind ein verbannetes Volck, dem das Leben
nicht eine Minuten geſchenckt werden ſoll. Dieſes Un-
kraut muß taͤglich ja ſtuͤndlich aus dem Hertzensgarten
ausgerauft, die wilden Schoͤßlinge abgehauen, und
das Meſſer der Buſſe an die Wurtzel der Luſt und
heimlichſten Neigung gelegt ſeyn und bleiben, bis al-
les verdorret, und JEſus der Gecreutzigte voͤllig und
eintzig in uns lebet, wie Salomo, in allem Frieden,
nach allen erlegten Feinden. Schließlich iſt derjeni-
ge ſtockblind, der in dieſem Text nicht ſehen will,
daß des alten Menſchen Creutzigung und Toͤdtung die
vornehmſte Frucht des Todes CHriſti ſey, und ein
ungezweiffeltes Kennzeichen einer dem HErrn JEſu
angehoͤrigen und mit ihm vereinigten Seele. Wer
aber nicht daran will, der hat keinen Antheil an Chri-
ſto; iſt noch unter Fluch und Tod, und ſein Glaube
iſt ein fleiſchlicher irriger Wahn. Und eben dis iſt
das grimmigſte Elend und die gewiſſeſte Landſtraß zur
Hoͤlle und ewigen Verdammniß.
§. 17.Die V. Section erzehlt p. 232. die goͤttli-
chen Strafgerichte uͤber alle Unflaͤterey und Unzucht.
Da iſt billig noch folgendes zu Hertzen zu nehmen.
Derohalben ſey ein jeder wachſam folgende Geſchich-
te der heiligen Schrifft Tag und Nacht zu behertzi-
gen, und nicht blos daran zu gedencken oder davon
zu reden. Huriſche Unzucht und Fleiſchesluſt muſte
mit einer allgemeinen Waſſerfluth ausgeloͤſchet wer-
den. Weil die Menſchen der erſten Welt aſſen-
truncken, freyeten und lieſſen ſich freyen, mehr ihre
fleiſchliche Brunſt und Geilheit zu ſaͤttigen, als den
Saamen GOttes zu ſuchen, und heilige Kinder und
Bilder GOttes fortzupflantzen: ſo muſten ſie auch
alle mit einander vertilget werden, 1 Moſ. 6, 2. 4. 5. Wer
hey-
II. Th. Betr. der Unreinigk. U
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |