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Sarganeck, Georg: Ueberzeugende und bewegliche Warnung vor allen Sünden der Unreinigkeit und Heimlichen Unzucht. Züllichau, 1740.

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der Unreinigkeit.
rechtigkeit, ein wahrer Friede und Freude in dem hei-
ligen Geist, eine selige Gemeinschaft des Vaters und
des Sohnes, eine vollkommene, verherrlichte und
unau[s]sprechliche Freude zu geniessen. Wer mit Recht
und Macht darinnen ist, der hat eine Vergebung der
Sünden, eine Hertzensreinigung in CHristi Blut
und Tödtung des alten Menschen, eine Creutzigung
des argen Feindes mit CHristo, eine Vergrabung
alles Unflats, eine Erweckung zu einem neuen, heiligen,
göttlichen Leben, einen Vorhimmel, eine königliche
Hochzeit, eine Fülle der Freuden und lieblichen We-
sens in CHristi Verdienst, eine Erlösung und Freyheit,
eine Einwohnung GOttes, einen Vorhof des Para-
dieses, einen Vorschmack der künftigen Herrlichkeit,
ein gnadenreich freudenvolles Leuchten des Angesichts
GOttes über der Seelen, einen volleingeschenckten
überlaufenden Kelch der Seligkeiten, und einen mit
Heilsgütern bedeckten Gnadentisch Hier ist eine
himmlische reiche Quelle: Hier ist eine Sättigung
von den reichen Gütern des Hauses GOttes; hier ist
ein crystallinischer Strom der allerreinesten göttlichen
Wohllüsten etc. so alles von gereinigten Seelen schon
hier kann und darf genossen werden: und, o wehe!
o wehe! an dem allen hat dieienige Seele keinen Theil,
so die Unkeuschheit lieber hat als den Willen GOttes,
welcher uns in heiliger Schrifft geoffenbaret ist; o ist
das nicht ein unschätzbarer Schade!

§. 28.

Ach! nur ein reines Hertz schauet GOtt,
und ist keine Scheidung zwischen ihme und dem höch-
sten Gut; es erlustiget sich unaussprechlich in den
Stralen der Sonne der Gerechtigkeit, und hat ein
Hertz und einen willigen Geist wie JEsus, welcher
wiederum eine solche Seele mit unendlicher Wohllust
begnadiget. Aber, leider, von einem der verdammten
Unkeuschheit ergebenen Hertzen steigen abscheulich
stinckende Dämpfe auf, und breiten sich dermassen
aus, daß sie auch den unendlichen Gnadenglantz der
göttlichen Sonne zu verfinstern vermögend sind, des-

sen

der Unreinigkeit.
rechtigkeit, ein wahrer Friede und Freude in dem hei-
ligen Geiſt, eine ſelige Gemeinſchaft des Vaters und
des Sohnes, eine vollkommene, verherrlichte und
unau[ſ]ſprechliche Freude zu genieſſen. Wer mit Recht
und Macht darinnen iſt, der hat eine Vergebung der
Suͤnden, eine Hertzensreinigung in CHriſti Blut
und Toͤdtung des alten Menſchen, eine Creutzigung
des argen Feindes mit CHriſto, eine Vergrabung
alles Unflats, eine Erweckung zu einem neuen, heiligen,
goͤttlichen Leben, einen Vorhimmel, eine koͤnigliche
Hochzeit, eine Fuͤlle der Freuden und lieblichen We-
ſens in CHriſti Verdienſt, eine Erloͤſung und Freyheit,
eine Einwohnung GOttes, einen Vorhof des Para-
dieſes, einen Vorſchmack der kuͤnftigen Herrlichkeit,
ein gnadenreich freudenvolles Leuchten des Angeſichts
GOttes uͤber der Seelen, einen volleingeſchenckten
uͤberlaufenden Kelch der Seligkeiten, und einen mit
Heilsguͤtern bedeckten Gnadentiſch Hier iſt eine
himmliſche reiche Quelle: Hier iſt eine Saͤttigung
von den reichen Guͤtern des Hauſes GOttes; hier iſt
ein cryſtalliniſcher Strom der allerreineſten goͤttlichen
Wohlluͤſten ꝛc. ſo alles von gereinigten Seelen ſchon
hier kann und darf genoſſen werden: und, o wehe!
o wehe! an dem allen hat dieienige Seele keinen Theil,
ſo die Unkeuſchheit lieber hat als den Willen GOttes,
welcher uns in heiliger Schrifft geoffenbaret iſt; o iſt
das nicht ein unſchaͤtzbarer Schade!

§. 28.

Ach! nur ein reines Hertz ſchauet GOtt,
und iſt keine Scheidung zwiſchen ihme und dem hoͤch-
ſten Gut; es erluſtiget ſich unausſprechlich in den
Stralen der Sonne der Gerechtigkeit, und hat ein
Hertz und einen willigen Geiſt wie JEſus, welcher
wiederum eine ſolche Seele mit unendlicher Wohlluſt
begnadiget. Aber, leider, von einem der verdammten
Unkeuſchheit ergebenen Hertzen ſteigen abſcheulich
ſtinckende Daͤmpfe auf, und breiten ſich dermaſſen
aus, daß ſie auch den unendlichen Gnadenglantz der
goͤttlichen Sonne zu verfinſtern vermoͤgend ſind, deſ-

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[315/0335] der Unreinigkeit. rechtigkeit, ein wahrer Friede und Freude in dem hei- ligen Geiſt, eine ſelige Gemeinſchaft des Vaters und des Sohnes, eine vollkommene, verherrlichte und unauſſprechliche Freude zu genieſſen. Wer mit Recht und Macht darinnen iſt, der hat eine Vergebung der Suͤnden, eine Hertzensreinigung in CHriſti Blut und Toͤdtung des alten Menſchen, eine Creutzigung des argen Feindes mit CHriſto, eine Vergrabung alles Unflats, eine Erweckung zu einem neuen, heiligen, goͤttlichen Leben, einen Vorhimmel, eine koͤnigliche Hochzeit, eine Fuͤlle der Freuden und lieblichen We- ſens in CHriſti Verdienſt, eine Erloͤſung und Freyheit, eine Einwohnung GOttes, einen Vorhof des Para- dieſes, einen Vorſchmack der kuͤnftigen Herrlichkeit, ein gnadenreich freudenvolles Leuchten des Angeſichts GOttes uͤber der Seelen, einen volleingeſchenckten uͤberlaufenden Kelch der Seligkeiten, und einen mit Heilsguͤtern bedeckten Gnadentiſch Hier iſt eine himmliſche reiche Quelle: Hier iſt eine Saͤttigung von den reichen Guͤtern des Hauſes GOttes; hier iſt ein cryſtalliniſcher Strom der allerreineſten goͤttlichen Wohlluͤſten ꝛc. ſo alles von gereinigten Seelen ſchon hier kann und darf genoſſen werden: und, o wehe! o wehe! an dem allen hat dieienige Seele keinen Theil, ſo die Unkeuſchheit lieber hat als den Willen GOttes, welcher uns in heiliger Schrifft geoffenbaret iſt; o iſt das nicht ein unſchaͤtzbarer Schade! §. 28.Ach! nur ein reines Hertz ſchauet GOtt, und iſt keine Scheidung zwiſchen ihme und dem hoͤch- ſten Gut; es erluſtiget ſich unausſprechlich in den Stralen der Sonne der Gerechtigkeit, und hat ein Hertz und einen willigen Geiſt wie JEſus, welcher wiederum eine ſolche Seele mit unendlicher Wohlluſt begnadiget. Aber, leider, von einem der verdammten Unkeuſchheit ergebenen Hertzen ſteigen abſcheulich ſtinckende Daͤmpfe auf, und breiten ſich dermaſſen aus, daß ſie auch den unendlichen Gnadenglantz der goͤttlichen Sonne zu verfinſtern vermoͤgend ſind, deſ- ſen

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Zitationshilfe: Sarganeck, Georg: Ueberzeugende und bewegliche Warnung vor allen Sünden der Unreinigkeit und Heimlichen Unzucht. Züllichau, 1740, S. 315. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/sarganeck_unzucht_1740/335>, abgerufen am 21.11.2024.