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Sarganeck, Georg: Ueberzeugende und bewegliche Warnung vor allen Sünden der Unreinigkeit und Heimlichen Unzucht. Züllichau, 1740.

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der Unreinigkeit.
und Reue wieder eingeschlungen werden müssen; eben
als wenn ein Uebelthäter verurtheilet würde, alles was
in einem gantzen Jahr von ihm gegangen, wiederum
in seinen Leib hinein zu würgen! denn der Gottlose
muß ewig empfinden, was er in der Zeit gethan und
gedacht hat. Es wird, es wird ihm vergolten werden,
wie ers verdienet.

Wer die nöthige Hertzensreinigung verabsäumet;
Der kann mit JEsu nicht in weissen Kleidern, noch im
Paradiß als ein priesterlicher König spatzieren, noch die
Palläste der Grossen, z. E. eines Enochs, Noa, Mo-
sis, Elias etc. in der Gottesstadt Jerusalem besehen,
noch die goldenen Gassen betreten; ja nicht einmal zu
den Stadtpforten hineingucken; sintemal nichts unrei-
nes eingelassen wird. Wenn eine unkeusche Seele da-
hinein gedächte, so würden sie nicht nur die flammen-
den Schwerdter der Cherubinen vom Eingang abhal-
ten, und das heilige Land sie als einen Bann aus-
speyen: sondern die unsaubern Geister würden die un-
selige Seele bey dem Kleide der Unkeuschheit fassen
und sagen: du bethörte Seele! Du bist an einem gantz
unrechten, und nunmehro am letzten Ort: uns, uns
hast du mehr als ein Dienstlein gethan; darum ists
billig, daß wir mit dir abrechnen, und dir Gestanck
und Dampf zu Lohn geben. Also nimmt zuletzt ein-
jeder Geist diejenige Seele zu sich, die er bey Leibes
Leben beherrschet hat.

§. 42.

Ach! so mache sich nur weit weit weg von
diesem bodenlosen Abgrund alles Uebels ein jeder, der
seine Seele liebet! ach niemand seye sicher! sondern
sürchte sich vielmehr, und hüte sich doch vor dem ewi-
gen Feuer. GOtt hat uns dasselbe ja nicht bereitet,
sondern nur dem Teufel und seinen Engeln, wie JE-
sus ausdrücklich sagt, Matth. 25. Daß uns Men-
schen eigentlich
das Reich vom Vater bereitet sey:
den Teufeln allein sey das ewige Feuer zugerichtet: und
daß nur diejenigen Menschen dahin verwiesen werden,
die es bey Leibes Leben lieber mit dem Teufel halten

als

der Unreinigkeit.
und Reue wieder eingeſchlungen werden muͤſſen; eben
als wenn ein Uebelthaͤter verurtheilet wuͤrde, alles was
in einem gantzen Jahr von ihm gegangen, wiederum
in ſeinen Leib hinein zu wuͤrgen! denn der Gottloſe
muß ewig empfinden, was er in der Zeit gethan und
gedacht hat. Es wird, es wird ihm vergolten werden,
wie ers verdienet.

Wer die noͤthige Hertzensreinigung verabſaͤumet;
Der kann mit JEſu nicht in weiſſen Kleidern, noch im
Paradiß als ein prieſterlicher Koͤnig ſpatzieren, noch die
Pallaͤſte der Groſſen, z. E. eines Enochs, Noa, Mo-
ſis, Elias ꝛc. in der Gottesſtadt Jeruſalem beſehen,
noch die goldenen Gaſſen betreten; ja nicht einmal zu
den Stadtpforten hineingucken; ſintemal nichts unrei-
nes eingelaſſen wird. Wenn eine unkeuſche Seele da-
hinein gedaͤchte, ſo wuͤrden ſie nicht nur die flammen-
den Schwerdter der Cherubinen vom Eingang abhal-
ten, und das heilige Land ſie als einen Bann aus-
ſpeyen: ſondern die unſaubern Geiſter wuͤrden die un-
ſelige Seele bey dem Kleide der Unkeuſchheit faſſen
und ſagen: du bethoͤrte Seele! Du biſt an einem gantz
unrechten, und nunmehro am letzten Ort: uns, uns
haſt du mehr als ein Dienſtlein gethan; darum iſts
billig, daß wir mit dir abrechnen, und dir Geſtanck
und Dampf zu Lohn geben. Alſo nimmt zuletzt ein-
jeder Geiſt diejenige Seele zu ſich, die er bey Leibes
Leben beherrſchet hat.

§. 42.

Ach! ſo mache ſich nur weit weit weg von
dieſem bodenloſen Abgrund alles Uebels ein jeder, der
ſeine Seele liebet! ach niemand ſeye ſicher! ſondern
ſuͤrchte ſich vielmehr, und huͤte ſich doch vor dem ewi-
gen Feuer. GOtt hat uns daſſelbe ja nicht bereitet,
ſondern nur dem Teufel und ſeinen Engeln, wie JE-
ſus ausdruͤcklich ſagt, Matth. 25. Daß uns Men-
ſchen eigentlich
das Reich vom Vater bereitet ſey:
den Teufeln allein ſey das ewige Feuer zugerichtet: und
daß nur diejenigen Menſchen dahin verwieſen werden,
die es bey Leibes Leben lieber mit dem Teufel halten

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[333/0353] der Unreinigkeit. und Reue wieder eingeſchlungen werden muͤſſen; eben als wenn ein Uebelthaͤter verurtheilet wuͤrde, alles was in einem gantzen Jahr von ihm gegangen, wiederum in ſeinen Leib hinein zu wuͤrgen! denn der Gottloſe muß ewig empfinden, was er in der Zeit gethan und gedacht hat. Es wird, es wird ihm vergolten werden, wie ers verdienet. Wer die noͤthige Hertzensreinigung verabſaͤumet; Der kann mit JEſu nicht in weiſſen Kleidern, noch im Paradiß als ein prieſterlicher Koͤnig ſpatzieren, noch die Pallaͤſte der Groſſen, z. E. eines Enochs, Noa, Mo- ſis, Elias ꝛc. in der Gottesſtadt Jeruſalem beſehen, noch die goldenen Gaſſen betreten; ja nicht einmal zu den Stadtpforten hineingucken; ſintemal nichts unrei- nes eingelaſſen wird. Wenn eine unkeuſche Seele da- hinein gedaͤchte, ſo wuͤrden ſie nicht nur die flammen- den Schwerdter der Cherubinen vom Eingang abhal- ten, und das heilige Land ſie als einen Bann aus- ſpeyen: ſondern die unſaubern Geiſter wuͤrden die un- ſelige Seele bey dem Kleide der Unkeuſchheit faſſen und ſagen: du bethoͤrte Seele! Du biſt an einem gantz unrechten, und nunmehro am letzten Ort: uns, uns haſt du mehr als ein Dienſtlein gethan; darum iſts billig, daß wir mit dir abrechnen, und dir Geſtanck und Dampf zu Lohn geben. Alſo nimmt zuletzt ein- jeder Geiſt diejenige Seele zu ſich, die er bey Leibes Leben beherrſchet hat. §. 42.Ach! ſo mache ſich nur weit weit weg von dieſem bodenloſen Abgrund alles Uebels ein jeder, der ſeine Seele liebet! ach niemand ſeye ſicher! ſondern ſuͤrchte ſich vielmehr, und huͤte ſich doch vor dem ewi- gen Feuer. GOtt hat uns daſſelbe ja nicht bereitet, ſondern nur dem Teufel und ſeinen Engeln, wie JE- ſus ausdruͤcklich ſagt, Matth. 25. Daß uns Men- ſchen eigentlich das Reich vom Vater bereitet ſey: den Teufeln allein ſey das ewige Feuer zugerichtet: und daß nur diejenigen Menſchen dahin verwieſen werden, die es bey Leibes Leben lieber mit dem Teufel halten als

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Zitationshilfe: Sarganeck, Georg: Ueberzeugende und bewegliche Warnung vor allen Sünden der Unreinigkeit und Heimlichen Unzucht. Züllichau, 1740, S. 333. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/sarganeck_unzucht_1740/353>, abgerufen am 21.11.2024.