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Sarganeck, Georg: Ueberzeugende und bewegliche Warnung vor allen Sünden der Unreinigkeit und Heimlichen Unzucht. Züllichau, 1740.

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(II. Th.) Theologische Betrachtung
Menschen in einen himmlischen Sinn und ins Wesen
der heiligen Engel. 6) Aloes wärmet und bewahret
für Fäulniß und Verwesung, tödtet die Würme, trei-
bet die gallichte Rohigkeit aus dem Magen, und gibt
den Grund zu heilsamen Pillen: Also erhält die
Keuschheit auch sowol die natürliche Leibes Wärme,
als auch die erste Liebe Offenb. Joh, 2. Sie be-
wahret vor der stinckenden Lustseuche, läßt die Ge-
schäfte des heiligen Geistes nicht verderben, tödtet
alle Gewissenswürme, so heut und morgen das Hertz
nagen könten, gibt dem Teufel keine Materie zu ver-
klagen und zu beunruhigen, und vertreibet alles, was
die höchst vergnügliche Betrachtung der heiligen Schrift,
und das höchstselige völlige Wachsthum der neuen
Creatur versehren könte. 7) Ein Stückgen Aloes
Holtzes auf die Kohlen geworfen, gibt einen unver-
gleichlichen Geruch, der gantze Zimmer füllet; das
innerste oder der Marck desselben aber ist von solcher
Köstlichkeit und durchdringend ausdunstender balsa-
mischen Kraft, daß es die Potentaten der Morgen-
länder nur für sich zu behalten pflegen: Also hat die
in der Probe bewährte Keuschheit Jasephs ihren Geruch
in so viel tausend Jahren noch nicht verlohren; Die
Hertzensreinigkeit aber und inwendige Keuschheit der
geheimsten Gedancken behält JEsus für sich allein
als der Hertzenskündiger. Ps. 45, 9. Hohel. 4, 13. 14.
Joh. 19, 39.

§. 45.

Zur VIII. Section, pag. 273. seq. und zur
Erläuterung und Schärfung der daselbst angeführten
Verbote und hohen Verordnungen GOttes ist folgen-
des mit tieffem Ernst zu Hertzen zu nehmen." Hat nun
GOtt von seinem alten buchstäblichen Volck Jsrael
die Reinigkeit des Hertzens und Lebens so scharf und
ernstlich erfordert: wie vielmehr dann von seinem neuen
himmlischen Volck, den Christen, denen ein weit grösse-
res Maaß des Lichts und der Gnaden bescheret ist, als den
Juden. Derohalben JEsus die Keuschheit in einem
hohen Grad von seinen Jüngern erfordert; Matth. 5.

v. 28

(II. Th.) Theologiſche Betrachtung
Menſchen in einen himmliſchen Sinn und ins Weſen
der heiligen Engel. 6) Aloes waͤrmet und bewahret
fuͤr Faͤulniß und Verweſung, toͤdtet die Wuͤrme, trei-
bet die gallichte Rohigkeit aus dem Magen, und gibt
den Grund zu heilſamen Pillen: Alſo erhaͤlt die
Keuſchheit auch ſowol die natuͤrliche Leibes Waͤrme,
als auch die erſte Liebe Offenb. Joh, 2. Sie be-
wahret vor der ſtinckenden Luſtſeuche, laͤßt die Ge-
ſchaͤfte des heiligen Geiſtes nicht verderben, toͤdtet
alle Gewiſſenswuͤrme, ſo heut und morgen das Hertz
nagen koͤnten, gibt dem Teufel keine Materie zu ver-
klagen und zu beunruhigen, und vertreibet alles, was
die hoͤchſt vergnuͤgliche Betrachtung der heiligen Schrift,
und das hoͤchſtſelige voͤllige Wachsthum der neuen
Creatur verſehren koͤnte. 7) Ein Stuͤckgen Aloes
Holtzes auf die Kohlen geworfen, gibt einen unver-
gleichlichen Geruch, der gantze Zimmer fuͤllet; das
innerſte oder der Marck deſſelben aber iſt von ſolcher
Koͤſtlichkeit und durchdringend ausdunſtender balſa-
miſchen Kraft, daß es die Potentaten der Morgen-
laͤnder nur fuͤr ſich zu behalten pflegen: Alſo hat die
in der Probe bewaͤhrte Keuſchheit Jaſephs ihren Geruch
in ſo viel tauſend Jahren noch nicht verlohren; Die
Hertzensreinigkeit aber und inwendige Keuſchheit der
geheimſten Gedancken behaͤlt JEſus fuͤr ſich allein
als der Hertzenskuͤndiger. Pſ. 45, 9. Hohel. 4, 13. 14.
Joh. 19, 39.

§. 45.

Zur VIII. Section, pag. 273. ſeq. und zur
Erlaͤuterung und Schaͤrfung der daſelbſt angefuͤhrten
Verbote und hohen Verordnungen GOttes iſt folgen-
des mit tieffem Ernſt zu Hertzen zu nehmen.‟ Hat nun
GOtt von ſeinem alten buchſtaͤblichen Volck Jſrael
die Reinigkeit des Hertzens und Lebens ſo ſcharf und
ernſtlich erfordert: wie vielmehr dann von ſeinem neuen
himmliſchen Volck, den Chriſten, denen ein weit groͤſſe-
res Maaß des Lichts und der Gnaden beſcheret iſt, als den
Juden. Derohalben JEſus die Keuſchheit in einem
hohen Grad von ſeinen Juͤngern erfordert; Matth. 5.

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[333/0356] (II. Th.) Theologiſche Betrachtung Menſchen in einen himmliſchen Sinn und ins Weſen der heiligen Engel. 6) Aloes waͤrmet und bewahret fuͤr Faͤulniß und Verweſung, toͤdtet die Wuͤrme, trei- bet die gallichte Rohigkeit aus dem Magen, und gibt den Grund zu heilſamen Pillen: Alſo erhaͤlt die Keuſchheit auch ſowol die natuͤrliche Leibes Waͤrme, als auch die erſte Liebe Offenb. Joh, 2. Sie be- wahret vor der ſtinckenden Luſtſeuche, laͤßt die Ge- ſchaͤfte des heiligen Geiſtes nicht verderben, toͤdtet alle Gewiſſenswuͤrme, ſo heut und morgen das Hertz nagen koͤnten, gibt dem Teufel keine Materie zu ver- klagen und zu beunruhigen, und vertreibet alles, was die hoͤchſt vergnuͤgliche Betrachtung der heiligen Schrift, und das hoͤchſtſelige voͤllige Wachsthum der neuen Creatur verſehren koͤnte. 7) Ein Stuͤckgen Aloes Holtzes auf die Kohlen geworfen, gibt einen unver- gleichlichen Geruch, der gantze Zimmer fuͤllet; das innerſte oder der Marck deſſelben aber iſt von ſolcher Koͤſtlichkeit und durchdringend ausdunſtender balſa- miſchen Kraft, daß es die Potentaten der Morgen- laͤnder nur fuͤr ſich zu behalten pflegen: Alſo hat die in der Probe bewaͤhrte Keuſchheit Jaſephs ihren Geruch in ſo viel tauſend Jahren noch nicht verlohren; Die Hertzensreinigkeit aber und inwendige Keuſchheit der geheimſten Gedancken behaͤlt JEſus fuͤr ſich allein als der Hertzenskuͤndiger. Pſ. 45, 9. Hohel. 4, 13. 14. Joh. 19, 39. §. 45.Zur VIII. Section, pag. 273. ſeq. und zur Erlaͤuterung und Schaͤrfung der daſelbſt angefuͤhrten Verbote und hohen Verordnungen GOttes iſt folgen- des mit tieffem Ernſt zu Hertzen zu nehmen.‟ Hat nun GOtt von ſeinem alten buchſtaͤblichen Volck Jſrael die Reinigkeit des Hertzens und Lebens ſo ſcharf und ernſtlich erfordert: wie vielmehr dann von ſeinem neuen himmliſchen Volck, den Chriſten, denen ein weit groͤſſe- res Maaß des Lichts und der Gnaden beſcheret iſt, als den Juden. Derohalben JEſus die Keuſchheit in einem hohen Grad von ſeinen Juͤngern erfordert; Matth. 5. v. 28

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Zitationshilfe: Sarganeck, Georg: Ueberzeugende und bewegliche Warnung vor allen Sünden der Unreinigkeit und Heimlichen Unzucht. Züllichau, 1740, S. 333. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/sarganeck_unzucht_1740/356>, abgerufen am 21.11.2024.