alles mögliche thun, um einer so unendlich gros- sen Noth zu entgehen, ach! wie solte man denn nicht noch vielmehr das leichte thun, ich meine, sich dem ewigen GOtt ergeben, und sich durch seine Gnade bekehren lassen?
Oder ist das nichts werth, dem Tode zu ent- gehen, das Leben zu überkommen, und ein Kind GOttes zu werden? Wenn Menschen Wohl- gebohrne, Hochgebohrne, oder Durchlauchte heissen, oder gar die Titul der Hoheiten und Ma- jestäten führen: so wissen sie sich insgemein ge- waltig viel damit, und iedermann macht, wer weiß wie viel daraus: aber die Ehre, ein Kind des Allerhöchsten zu seyn, folglich sein Bild und seine Herrlichkeit an sich zu tragen, ist ia un- schätzbar höher, als alle fürstliche Dignitäten, und als alle königliche Hoheit. Jene haben ih- ren Adel, Würde und Hoheit zum Theil aus der sündlichen Geburt (wenigstens wirds hie und da schlecht beobachtet und noch schlechter bezeu- get, daß mans aus blosser göttlicher Gnade ha- be, und seinem Schöpfer dafür vielen Danck schuldig sey,) und tragen ihn nur an dem sündli- chen Leibe, eine unmercklich kurtze Zeit: diese sind aus GOtt gebohren, und haben die könig- lichen und geistlichen Qualitäten in ihrer See- len, ohne zu sorgen, daß sie Jhren Adel iemahls verlieren, weggeben und verlassen müsten: Soll man denn den Gnadenstand nicht über alles ach- ten?
Schrecket sie vielleicht die Schwierigkeit der Busse ab? so bezeuge ich Jhnen bey der War-
heit
A a 3
wieder die Unreinigkeit.
alles moͤgliche thun, um einer ſo unendlich groſ- ſen Noth zu entgehen, ach! wie ſolte man denn nicht noch vielmehr das leichte thun, ich meine, ſich dem ewigen GOtt ergeben, und ſich durch ſeine Gnade bekehren laſſen?
Oder iſt das nichts werth, dem Tode zu ent- gehen, das Leben zu uͤberkommen, und ein Kind GOttes zu werden? Wenn Menſchen Wohl- gebohrne, Hochgebohrne, oder Durchlauchte heiſſen, oder gar die Titul der Hoheiten und Ma- jeſtaͤten fuͤhren: ſo wiſſen ſie ſich insgemein ge- waltig viel damit, und iedermann macht, wer weiß wie viel daraus: aber die Ehre, ein Kind des Allerhoͤchſten zu ſeyn, folglich ſein Bild und ſeine Herrlichkeit an ſich zu tragen, iſt ia un- ſchaͤtzbar hoͤher, als alle fuͤrſtliche Dignitaͤten, und als alle koͤnigliche Hoheit. Jene haben ih- ren Adel, Wuͤrde und Hoheit zum Theil aus der ſuͤndlichen Geburt (wenigſtens wirds hie und da ſchlecht beobachtet und noch ſchlechter bezeu- get, daß mans aus bloſſer goͤttlicher Gnade ha- be, und ſeinem Schoͤpfer dafuͤr vielen Danck ſchuldig ſey,) und tragen ihn nur an dem ſuͤndli- chen Leibe, eine unmercklich kurtze Zeit: dieſe ſind aus GOtt gebohren, und haben die koͤnig- lichen und geiſtlichen Qualitaͤten in ihrer See- len, ohne zu ſorgen, daß ſie Jhren Adel iemahls verlieren, weggeben und verlaſſen muͤſten: Soll man denn den Gnadenſtand nicht uͤber alles ach- ten?
Schrecket ſie vielleicht die Schwierigkeit der Buſſe ab? ſo bezeuge ich Jhnen bey der War-
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wieder die Unreinigkeit.
alles moͤgliche thun, um einer ſo unendlich groſ-
ſen Noth zu entgehen, ach! wie ſolte man denn
nicht noch vielmehr das leichte thun, ich meine,
ſich dem ewigen GOtt ergeben, und ſich durch
ſeine Gnade bekehren laſſen?
Oder iſt das nichts werth, dem Tode zu ent-
gehen, das Leben zu uͤberkommen, und ein Kind
GOttes zu werden? Wenn Menſchen Wohl-
gebohrne, Hochgebohrne, oder Durchlauchte
heiſſen, oder gar die Titul der Hoheiten und Ma-
jeſtaͤten fuͤhren: ſo wiſſen ſie ſich insgemein ge-
waltig viel damit, und iedermann macht, wer
weiß wie viel daraus: aber die Ehre, ein Kind
des Allerhoͤchſten zu ſeyn, folglich ſein Bild und
ſeine Herrlichkeit an ſich zu tragen, iſt ia un-
ſchaͤtzbar hoͤher, als alle fuͤrſtliche Dignitaͤten,
und als alle koͤnigliche Hoheit. Jene haben ih-
ren Adel, Wuͤrde und Hoheit zum Theil aus
der ſuͤndlichen Geburt (wenigſtens wirds hie und
da ſchlecht beobachtet und noch ſchlechter bezeu-
get, daß mans aus bloſſer goͤttlicher Gnade ha-
be, und ſeinem Schoͤpfer dafuͤr vielen Danck
ſchuldig ſey,) und tragen ihn nur an dem ſuͤndli-
chen Leibe, eine unmercklich kurtze Zeit: dieſe
ſind aus GOtt gebohren, und haben die koͤnig-
lichen und geiſtlichen Qualitaͤten in ihrer See-
len, ohne zu ſorgen, daß ſie Jhren Adel iemahls
verlieren, weggeben und verlaſſen muͤſten: Soll
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Sarganeck, Georg: Ueberzeugende und bewegliche Warnung vor allen Sünden der Unreinigkeit und Heimlichen Unzucht. Züllichau, 1740, S. 373. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/sarganeck_unzucht_1740/393>, abgerufen am 21.11.2024.
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