Es muß aber diese ihre Einwilligung, weil sie es ia mit dem allerhöchsten, besten und treue- sten Artzte JEsu Christo zu thun haben, seyn ein consensus plenus evictus, und finalis das ist eine gäntzliche vollkommen ausgemachte und auf ewig festgestellte Entschlüssung. Jch wills noch deutlicher sagen:
1) Jhr Hertz muß mit GOtt nicht ca- pituliren und sich diß und das Vorbe- dingen, daß Sie noch beybehalten wol- ten; sondern sie müssen schlechterdings allen Sünden und allem ihrem Anhang gute Nacht zu geben, des gantzen Satans Bildes aus ihrer Seele los zu werden, dagegen aber des schönen Ebenbildes GOttes, des Sin- nes JEsu, und der göttlichen Natur nach allen Stücken theilhaftig zu werden entschlossen seyn.
2) Der Consens muß richtig, erwo- gen und vollkommen ausgemacht seyn, daß Jhr Hertz nicht einmahl mehr etwas dagegen einwende, oder einige Unlust und Unwillen drüber bezeuge. Es ist die gröste Unbilligkeit, sich noch lange zu bedencken, ob man das Leben für den Tod, Freyheit für Sclaverey, Frieden und Freude für immerweh- rende Angst und Plagen annehmen wolle?
3) Muß dieser Accord und Ueberga- be an GOtt so festgesetzet und erhärtet seyn, daß sie in Ewigkeit nicht mehr an- ders Sinnes werden wollen, es gehe wie es gehe; und wenn ihnen drüber nicht nur die gantze Welt, und ihre liebsten Freunde, sondern
auch
A a 4
wieder die Unreinigkeit.
Es muß aber dieſe ihre Einwilligung, weil ſie es ia mit dem allerhoͤchſten, beſten und treue- ſten Artzte JEſu Chriſto zu thun haben, ſeyn ein conſenſus plenus evictus, und finalis das iſt eine gaͤntzliche vollkommen ausgemachte und auf ewig feſtgeſtellte Entſchluͤſſung. Jch wills noch deutlicher ſagen:
1) Jhr Hertz muß mit GOtt nicht ca- pituliren und ſich diß und das Vorbe- dingen, daß Sie noch beybehalten wol- ten; ſondern ſie muͤſſen ſchlechterdings allen Suͤnden und allem ihrem Anhang gute Nacht zu geben, des gantzen Satans Bildes aus ihrer Seele los zu werden, dagegen aber des ſchoͤnen Ebenbildes GOttes, des Sin- nes JEſu, und der goͤttlichen Natur nach allen Stuͤcken theilhaftig zu werden entſchloſſen ſeyn.
2) Der Conſens muß richtig, erwo- gen und vollkommen ausgemacht ſeyn, daß Jhr Hertz nicht einmahl mehr etwas dagegen einwende, oder einige Unluſt und Unwillen druͤber bezeuge. Es iſt die groͤſte Unbilligkeit, ſich noch lange zu bedencken, ob man das Leben fuͤr den Tod, Freyheit fuͤr Sclaverey, Frieden und Freude fuͤr immerweh- rende Angſt und Plagen annehmen wolle?
3) Muß dieſer Accord und Ueberga- be an GOtt ſo feſtgeſetzet und erhaͤrtet ſeyn, daß ſie in Ewigkeit nicht mehr an- ders Sinnes werden wollen, es gehe wie es gehe; und wenn ihnen druͤber nicht nur die gantze Welt, und ihre liebſten Freunde, ſondern
auch
A a 4
<TEI><text><body><divn="1"><divn="2"><pbfacs="#f0395"n="375"/><fwplace="top"type="header"><hirendition="#b">wieder die Unreinigkeit.</hi></fw><lb/><p>Es muß aber dieſe ihre Einwilligung, weil<lb/>ſie es ia mit dem allerhoͤchſten, beſten und treue-<lb/>ſten Artzte JEſu Chriſto zu thun haben, ſeyn<lb/>
ein <hirendition="#aq">conſenſus plenus evictus,</hi> und <hirendition="#aq">finalis</hi> das iſt<lb/>
eine gaͤntzliche vollkommen ausgemachte und auf<lb/>
ewig feſtgeſtellte Entſchluͤſſung. Jch wills noch<lb/>
deutlicher ſagen:</p><lb/><list><item>1) <hirendition="#fr">Jhr Hertz muß mit GOtt nicht ca-<lb/>
pituliren und ſich diß und das Vorbe-<lb/>
dingen, daß Sie noch beybehalten wol-<lb/>
ten; ſondern ſie muͤſſen ſchlechterdings<lb/>
allen Suͤnden und allem ihrem Anhang<lb/>
gute Nacht zu geben,</hi> des gantzen Satans<lb/>
Bildes aus ihrer Seele los zu werden, dagegen<lb/>
aber des ſchoͤnen Ebenbildes GOttes, des Sin-<lb/>
nes JEſu, und der goͤttlichen Natur nach allen<lb/>
Stuͤcken theilhaftig zu werden entſchloſſen ſeyn.</item><lb/><item>2) <hirendition="#fr">Der Conſens muß richtig, erwo-<lb/>
gen und vollkommen ausgemacht ſeyn,<lb/>
daß Jhr Hertz nicht einmahl mehr etwas<lb/>
dagegen einwende, oder einige Unluſt<lb/>
und Unwillen druͤber bezeuge.</hi> Es iſt die<lb/>
groͤſte Unbilligkeit, ſich noch lange zu bedencken,<lb/>
ob man das Leben fuͤr den Tod, Freyheit fuͤr<lb/>
Sclaverey, Frieden und Freude fuͤr immerweh-<lb/>
rende Angſt und Plagen annehmen wolle?</item><lb/><item>3) <hirendition="#fr">Muß dieſer Accord und Ueberga-<lb/>
be an GOtt ſo feſtgeſetzet und erhaͤrtet<lb/>ſeyn, daß ſie in Ewigkeit nicht mehr an-<lb/>
ders Sinnes werden wollen, es gehe wie<lb/>
es gehe;</hi> und wenn ihnen druͤber nicht nur die<lb/>
gantze Welt, und ihre liebſten Freunde, ſondern<lb/><fwplace="bottom"type="sig">A a 4</fw><fwplace="bottom"type="catch">auch</fw><lb/></item></list></div></div></body></text></TEI>
[375/0395]
wieder die Unreinigkeit.
Es muß aber dieſe ihre Einwilligung, weil
ſie es ia mit dem allerhoͤchſten, beſten und treue-
ſten Artzte JEſu Chriſto zu thun haben, ſeyn
ein conſenſus plenus evictus, und finalis das iſt
eine gaͤntzliche vollkommen ausgemachte und auf
ewig feſtgeſtellte Entſchluͤſſung. Jch wills noch
deutlicher ſagen:
1) Jhr Hertz muß mit GOtt nicht ca-
pituliren und ſich diß und das Vorbe-
dingen, daß Sie noch beybehalten wol-
ten; ſondern ſie muͤſſen ſchlechterdings
allen Suͤnden und allem ihrem Anhang
gute Nacht zu geben, des gantzen Satans
Bildes aus ihrer Seele los zu werden, dagegen
aber des ſchoͤnen Ebenbildes GOttes, des Sin-
nes JEſu, und der goͤttlichen Natur nach allen
Stuͤcken theilhaftig zu werden entſchloſſen ſeyn.
2) Der Conſens muß richtig, erwo-
gen und vollkommen ausgemacht ſeyn,
daß Jhr Hertz nicht einmahl mehr etwas
dagegen einwende, oder einige Unluſt
und Unwillen druͤber bezeuge. Es iſt die
groͤſte Unbilligkeit, ſich noch lange zu bedencken,
ob man das Leben fuͤr den Tod, Freyheit fuͤr
Sclaverey, Frieden und Freude fuͤr immerweh-
rende Angſt und Plagen annehmen wolle?
3) Muß dieſer Accord und Ueberga-
be an GOtt ſo feſtgeſetzet und erhaͤrtet
ſeyn, daß ſie in Ewigkeit nicht mehr an-
ders Sinnes werden wollen, es gehe wie
es gehe; und wenn ihnen druͤber nicht nur die
gantze Welt, und ihre liebſten Freunde, ſondern
auch
A a 4
Informationen zur CAB-Ansicht
Diese Ansicht bietet Ihnen die Darstellung des Textes in normalisierter Orthographie.
Diese Textvariante wird vollautomatisch erstellt und kann aufgrund dessen auch Fehler enthalten.
Alle veränderten Wortformen sind grau hinterlegt. Als fremdsprachliches Material erkannte
Textteile sind ausgegraut dargestellt.
Sarganeck, Georg: Ueberzeugende und bewegliche Warnung vor allen Sünden der Unreinigkeit und Heimlichen Unzucht. Züllichau, 1740, S. 375. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/sarganeck_unzucht_1740/395>, abgerufen am 21.11.2024.
Alle Inhalte dieser Seite unterstehen, soweit nicht anders gekennzeichnet, einer
Creative-Commons-Lizenz.
Die Rechte an den angezeigten Bilddigitalisaten, soweit nicht anders gekennzeichnet, liegen bei den besitzenden Bibliotheken.
Weitere Informationen finden Sie in den DTA-Nutzungsbedingungen.
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf
diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken
dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder
nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der
Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden.
Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des
§ 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen
Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung
der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu
vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
Zitierempfehlung: Deutsches Textarchiv. Grundlage für ein Referenzkorpus der neuhochdeutschen Sprache. Herausgegeben von der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften, Berlin 2024. URL: https://www.deutschestextarchiv.de/.