derung aller Welt dargethan. Diß ist so zure- den wieder die erste Probe des Gehorsams gegen GOtt, die er Jhnen mit grossem Ernst (und doch aus pur lauterer Gnade, denn er hat daß nicht nöthig, und war ihnen kein Gnaden- wort schuldig.) abfordert, wo sie anders die Morgenröthe seiner Gnade und Herrlichkeit zu er- blicken gedencken Jes. 8, 19. 20. Das ist die Sache, davon man etwann noch sagen kann, |daß sie die bey der Busse zu übernehmende Arbeit sey. Denn daß sie GOtt um Gnade anruffen, und Jhn oft mit Flehen und Winseln anlauffen, kann keine Pflicht oder mühselige Arbeit seyn, sondern ist eine ertheilte Freyheit, oder Begna- digung, und Vorrecht eines armen Sünders; es ist auch nicht ihr eigen Geschäfte, denn GOtt selbst muß Lust und Andacht, und alles in ihnen wircken. Daher sie leicht erachten können, daß sie dis dem lieben GOtt nicht als ihre eigene Bemühung dörfen in Rechnung bringen, oder sich was darauf einbilden; massen sie selbst da- durch nichts zu Stande bringen, vielweniger verdienen (so wenig als ein Bettler mit seinem Gebettele oder Hand ausstrecken,) sondern der ewige Sohn GOttes thuts aus Mitleiden alles, frey und umsonst, dem sie so unabläßlich in Oh- ren liegen. Gleichergestalt, daß sie über sich so wachsam seyn, ist ihre eigentliche Arbeit auch nicht; weil sie damit nur die Steine wegneh- men, die den Geist GOttes in seinem Wercke hindern könten: an und vor sich würden sie da- mit gleichfalls nichts ausrichten, als sich in ver-
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wieder die Unreinigkeit.
derung aller Welt dargethan. Diß iſt ſo zure- den wieder die erſte Probe des Gehorſams gegen GOtt, die er Jhnen mit groſſem Ernſt (und doch aus pur lauterer Gnade, denn er hat daß nicht noͤthig, und war ihnen kein Gnaden- wort ſchuldig.) abfordert, wo ſie anders die Morgenroͤthe ſeiner Gnade und Herrlichkeit zu er- blicken gedencken Jeſ. 8, 19. 20. Das iſt die Sache, davon man etwann noch ſagen kann, |daß ſie die bey der Buſſe zu uͤbernehmende Arbeit ſey. Denn daß ſie GOtt um Gnade anruffen, und Jhn oft mit Flehen und Winſeln anlauffen, kann keine Pflicht oder muͤhſelige Arbeit ſeyn, ſondern iſt eine ertheilte Freyheit, oder Begna- digung, und Vorrecht eines armen Suͤnders; es iſt auch nicht ihr eigen Geſchaͤfte, denn GOtt ſelbſt muß Luſt und Andacht, und alles in ihnen wircken. Daher ſie leicht erachten koͤnnen, daß ſie dis dem lieben GOtt nicht als ihre eigene Bemuͤhung doͤrfen in Rechnung bringen, oder ſich was darauf einbilden; maſſen ſie ſelbſt da- durch nichts zu Stande bringen, vielweniger verdienen (ſo wenig als ein Bettler mit ſeinem Gebettele oder Hand ausſtrecken,) ſondern der ewige Sohn GOttes thuts aus Mitleiden alles, frey und umſonſt, dem ſie ſo unablaͤßlich in Oh- ren liegen. Gleichergeſtalt, daß ſie uͤber ſich ſo wachſam ſeyn, iſt ihre eigentliche Arbeit auch nicht; weil ſie damit nur die Steine wegneh- men, die den Geiſt GOttes in ſeinem Wercke hindern koͤnten: an und vor ſich wuͤrden ſie da- mit gleichfalls nichts ausrichten, als ſich in ver-
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wieder die Unreinigkeit.
derung aller Welt dargethan. Diß iſt ſo zure-
den wieder die erſte Probe des Gehorſams
gegen GOtt, die er Jhnen mit groſſem Ernſt
(und doch aus pur lauterer Gnade, denn er hat
daß nicht noͤthig, und war ihnen kein Gnaden-
wort ſchuldig.) abfordert, wo ſie anders die
Morgenroͤthe ſeiner Gnade und Herrlichkeit zu er-
blicken gedencken Jeſ. 8, 19. 20. Das iſt die Sache,
davon man etwann noch ſagen kann, |daß ſie
die bey der Buſſe zu uͤbernehmende Arbeit ſey.
Denn daß ſie GOtt um Gnade anruffen, und
Jhn oft mit Flehen und Winſeln anlauffen,
kann keine Pflicht oder muͤhſelige Arbeit ſeyn,
ſondern iſt eine ertheilte Freyheit, oder Begna-
digung, und Vorrecht eines armen Suͤnders;
es iſt auch nicht ihr eigen Geſchaͤfte, denn GOtt
ſelbſt muß Luſt und Andacht, und alles in ihnen
wircken. Daher ſie leicht erachten koͤnnen, daß
ſie dis dem lieben GOtt nicht als ihre eigene
Bemuͤhung doͤrfen in Rechnung bringen, oder
ſich was darauf einbilden; maſſen ſie ſelbſt da-
durch nichts zu Stande bringen, vielweniger
verdienen (ſo wenig als ein Bettler mit ſeinem
Gebettele oder Hand ausſtrecken,) ſondern der
ewige Sohn GOttes thuts aus Mitleiden alles,
frey und umſonſt, dem ſie ſo unablaͤßlich in Oh-
ren liegen. Gleichergeſtalt, daß ſie uͤber ſich
ſo wachſam ſeyn, iſt ihre eigentliche Arbeit auch
nicht; weil ſie damit nur die Steine wegneh-
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Sarganeck, Georg: Ueberzeugende und bewegliche Warnung vor allen Sünden der Unreinigkeit und Heimlichen Unzucht. Züllichau, 1740, S. 407. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/sarganeck_unzucht_1740/427>, abgerufen am 16.07.2024.
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