ligste GOtt seine Menschenkinder liebe, und wie unglaublich wohl es wahre und rechtschaffe- ne Christen in der Bekandtschaft und Conver- sation mit GOtt haben. Und wer es bis hieher nicht hat bey sich bringen lassen, der kann und darf zu einen Zeugen des- sen, daß der Christen Glückseeligkeit, Freude und Ergötzlichkeiten über alle in der Welt mög- liche, und auch königliche Lustbarkeiten, wer weiß wie weit gehen, nicht aufgefordert noch angenommen werden; der kann das nicht eigentlich verstehen, was dorten GOtt saget: Jes. 32, 17. Der Gerechtigkeit Frucht wird Friede seyn; und der Gerechtigkeit Nutz wird ewige Stille und Sicherheit seyn; der kann auch zu keiner heiligen Hertz- haftigkeit und männlichen Stärcke im Christen- thum gelangen: so fern er es nicht im Grunde und gleichsam von vorne mit seiner Busse an- fängt, und bis dahin durchdringet.
Einmahl stehet geschrieben: im Reiche JE- su Christi des Königes, welcher heisset HErr Zebaoth (Jerem. 48, 15.) darf kein Einwoh- ner sagen: ich bin schwach: denn das Volck, so darinnen wohnet, wird Verge- bung der Sünden haben. Jes 33, 24. und wer schwach seyn wird unter Jhnen, soll zum wenigsten seyn wie David. Zach. 12, 8. conf. Ps. 108, 14. sqq. So sind die rechten Him- melsbürger, die ihr völliges Recht und Erbtheil bey GOtt erlanget haben; darnach muß man ihren Stand ästimiren, und sich in sie schicken;
ein
D d 2
wieder die Unreinigkeit.
ligſte GOtt ſeine Menſchenkinder liebe, und wie unglaublich wohl es wahre und rechtſchaffe- ne Chriſten in der Bekandtſchaft und Conver- ſation mit GOtt haben. Und wer es bis hieher nicht hat bey ſich bringen laſſen, der kann und darf zu einen Zeugen deſ- ſen, daß der Chriſten Gluͤckſeeligkeit, Freude und Ergoͤtzlichkeiten uͤber alle in der Welt moͤg- liche, und auch koͤnigliche Luſtbarkeiten, wer weiß wie weit gehen, nicht aufgefordert noch angenommen werden; der kann das nicht eigentlich verſtehen, was dorten GOtt ſaget: Jeſ. 32, 17. Der Gerechtigkeit Frucht wird Friede ſeyn; und der Gerechtigkeit Nutz wird ewige Stille und Sicherheit ſeyn; der kann auch zu keiner heiligen Hertz- haftigkeit und maͤnnlichen Staͤrcke im Chriſten- thum gelangen: ſo fern er es nicht im Grunde und gleichſam von vorne mit ſeiner Buſſe an- faͤngt, und bis dahin durchdringet.
Einmahl ſtehet geſchrieben: im Reiche JE- ſu Chriſti des Koͤniges, welcher heiſſet HErr Zebaoth (Jerem. 48, 15.) darf kein Einwoh- ner ſagen: ich bin ſchwach: denn das Volck, ſo darinnen wohnet, wird Verge- bung der Suͤnden haben. Jeſ 33, 24. und wer ſchwach ſeyn wird unter Jhnen, ſoll zum wenigſten ſeyn wie David. Zach. 12, 8. conf. Pſ. 108, 14. ſqq. So ſind die rechten Him- melsbuͤrger, die ihr voͤlliges Recht und Erbtheil bey GOtt erlanget haben; darnach muß man ihren Stand aͤſtimiren, und ſich in ſie ſchicken;
ein
D d 2
<TEI><text><body><divn="1"><divn="2"><p><pbfacs="#f0439"n="419"/><fwplace="top"type="header"><hirendition="#b">wieder die Unreinigkeit.</hi></fw><lb/>
ligſte GOtt ſeine Menſchenkinder liebe, und<lb/>
wie unglaublich wohl es wahre und rechtſchaffe-<lb/>
ne Chriſten in der Bekandtſchaft und Conver-<lb/>ſation mit GOtt haben. <hirendition="#fr">Und wer es bis<lb/>
hieher nicht hat bey ſich bringen laſſen,<lb/>
der kann und darf zu einen Zeugen deſ-<lb/>ſen,</hi> daß der Chriſten Gluͤckſeeligkeit, Freude<lb/>
und Ergoͤtzlichkeiten uͤber alle in der Welt moͤg-<lb/>
liche, und auch koͤnigliche Luſtbarkeiten, wer weiß<lb/>
wie weit gehen, <hirendition="#fr">nicht aufgefordert noch<lb/>
angenommen werden;</hi> der kann das nicht<lb/>
eigentlich verſtehen, was dorten GOtt ſaget:<lb/>
Jeſ. 32, 17. <hirendition="#fr">Der Gerechtigkeit Frucht<lb/>
wird Friede ſeyn; und der Gerechtigkeit<lb/>
Nutz wird ewige Stille und Sicherheit<lb/>ſeyn;</hi> der kann auch zu keiner heiligen Hertz-<lb/>
haftigkeit und maͤnnlichen Staͤrcke im Chriſten-<lb/>
thum gelangen: ſo fern er es nicht im Grunde<lb/>
und gleichſam von vorne mit ſeiner Buſſe an-<lb/>
faͤngt, und bis dahin durchdringet.</p><lb/><p>Einmahl ſtehet geſchrieben: im Reiche JE-<lb/>ſu Chriſti des Koͤniges, welcher heiſſet HErr<lb/>
Zebaoth (Jerem. 48, 15.) <hirendition="#fr">darf kein Einwoh-<lb/>
ner ſagen: ich bin ſchwach: denn das<lb/>
Volck, ſo darinnen wohnet, wird Verge-<lb/>
bung der Suͤnden haben.</hi> Jeſ 33, 24. und<lb/>
wer ſchwach ſeyn wird unter Jhnen, ſoll zum<lb/>
wenigſten ſeyn wie David. Zach. 12, 8. <hirendition="#aq">conf.</hi><lb/>
Pſ. 108, 14. ſqq. So ſind die rechten Him-<lb/>
melsbuͤrger, die ihr voͤlliges Recht und Erbtheil<lb/>
bey GOtt erlanget haben; darnach muß man<lb/>
ihren Stand aͤſtimiren, und ſich in ſie ſchicken;<lb/><fwplace="bottom"type="sig">D d 2</fw><fwplace="bottom"type="catch">ein</fw><lb/></p></div></div></body></text></TEI>
[419/0439]
wieder die Unreinigkeit.
ligſte GOtt ſeine Menſchenkinder liebe, und
wie unglaublich wohl es wahre und rechtſchaffe-
ne Chriſten in der Bekandtſchaft und Conver-
ſation mit GOtt haben. Und wer es bis
hieher nicht hat bey ſich bringen laſſen,
der kann und darf zu einen Zeugen deſ-
ſen, daß der Chriſten Gluͤckſeeligkeit, Freude
und Ergoͤtzlichkeiten uͤber alle in der Welt moͤg-
liche, und auch koͤnigliche Luſtbarkeiten, wer weiß
wie weit gehen, nicht aufgefordert noch
angenommen werden; der kann das nicht
eigentlich verſtehen, was dorten GOtt ſaget:
Jeſ. 32, 17. Der Gerechtigkeit Frucht
wird Friede ſeyn; und der Gerechtigkeit
Nutz wird ewige Stille und Sicherheit
ſeyn; der kann auch zu keiner heiligen Hertz-
haftigkeit und maͤnnlichen Staͤrcke im Chriſten-
thum gelangen: ſo fern er es nicht im Grunde
und gleichſam von vorne mit ſeiner Buſſe an-
faͤngt, und bis dahin durchdringet.
Einmahl ſtehet geſchrieben: im Reiche JE-
ſu Chriſti des Koͤniges, welcher heiſſet HErr
Zebaoth (Jerem. 48, 15.) darf kein Einwoh-
ner ſagen: ich bin ſchwach: denn das
Volck, ſo darinnen wohnet, wird Verge-
bung der Suͤnden haben. Jeſ 33, 24. und
wer ſchwach ſeyn wird unter Jhnen, ſoll zum
wenigſten ſeyn wie David. Zach. 12, 8. conf.
Pſ. 108, 14. ſqq. So ſind die rechten Him-
melsbuͤrger, die ihr voͤlliges Recht und Erbtheil
bey GOtt erlanget haben; darnach muß man
ihren Stand aͤſtimiren, und ſich in ſie ſchicken;
ein
D d 2
Informationen zur CAB-Ansicht
Diese Ansicht bietet Ihnen die Darstellung des Textes in normalisierter Orthographie.
Diese Textvariante wird vollautomatisch erstellt und kann aufgrund dessen auch Fehler enthalten.
Alle veränderten Wortformen sind grau hinterlegt. Als fremdsprachliches Material erkannte
Textteile sind ausgegraut dargestellt.
Sarganeck, Georg: Ueberzeugende und bewegliche Warnung vor allen Sünden der Unreinigkeit und Heimlichen Unzucht. Züllichau, 1740, S. 419. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/sarganeck_unzucht_1740/439>, abgerufen am 01.11.2024.
Alle Inhalte dieser Seite unterstehen, soweit nicht anders gekennzeichnet, einer
Creative-Commons-Lizenz.
Die Rechte an den angezeigten Bilddigitalisaten, soweit nicht anders gekennzeichnet, liegen bei den besitzenden Bibliotheken.
Weitere Informationen finden Sie in den DTA-Nutzungsbedingungen.
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf
diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken
dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder
nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der
Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden.
Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des
§ 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen
Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung
der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu
vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
Zitierempfehlung: Deutsches Textarchiv. Grundlage für ein Referenzkorpus der neuhochdeutschen Sprache. Herausgegeben von der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften, Berlin 2024. URL: https://www.deutschestextarchiv.de/.