alles in der Welt gerne thun wolten; empfehlen sich also seiner treuen Aufsicht, und geneigtem Andencken täglich aufs unterthänigste und beste. Dieses loben und verherrlichen GOttes scheuen sie sich nicht, auch vor andern zu thun, und es andern zu erzehlen, wie liebenswürdig ihr GOtt sey. Es ist unglaublich, was für ein Vortheil des Christenthums darinnen lieget, daß man GOtt in allen Umständen, auch in der höch- sten und verzweifeltesten Empfindung der Sünde lobe. Das ist der Weg und die so geheime und so schwer geglaubte Methode, nach welcher uns Christus weiset das Heil GOt- tes. Ps. 50, 23. Und wiederum ist unglaub- lich, was der liebes volle GOtt seinem Kinde für eine geistliche Stärcke und recht hertzhafte Freudigkeit schencket, wenn es sich nicht schämet, Jhn auch andern anzupreisen, und liebenswür- dig vorzustellen, seine Herrlichkeit zu rühmen vor jedermann, und seinen Respect auf alle Weise gegen Jhn zubereiten. So gar daß man wahrnehmen kann, es steige und falle das in ei- ner gantz genauen Proportion: Jemehr ein Mensch für GOttes Ehre eingenommen ist, und sich für Jhn interessiret, für seine Ehre was wa- get, und sich seinethalben vor aller Welt nicht schämet noch scheuet: je mehrern Muth und Kraft läßt Jhm GOtt im geistlichen wieder an- gedeyen Psal. 15, 4. 1.
Es ist drum nicht nöthig zu brausen, und alles strafen und bekehren, zu wollen, wo man was böses siehet. Nein! Ueber den Freveltha-
ten
(III. Th.) Von den ſicheren Mitteln,
alles in der Welt gerne thun wolten; empfehlen ſich alſo ſeiner treuen Aufſicht, und geneigtem Andencken taͤglich aufs unterthaͤnigſte und beſte. Dieſes loben und verherrlichen GOttes ſcheuen ſie ſich nicht, auch vor andern zu thun, und es andern zu erzehlen, wie liebenswuͤrdig ihr GOtt ſey. Es iſt unglaublich, was fuͤr ein Vortheil des Chriſtenthums darinnen lieget, daß man GOtt in allen Umſtaͤnden, auch in der hoͤch- ſten und verzweifelteſten Empfindung der Suͤnde lobe. Das iſt der Weg und die ſo geheime und ſo ſchwer geglaubte Methode, nach welcher uns Chriſtus weiſet das Heil GOt- tes. Pſ. 50, 23. Und wiederum iſt unglaub- lich, was der liebes volle GOtt ſeinem Kinde fuͤr eine geiſtliche Staͤrcke und recht hertzhafte Freudigkeit ſchencket, wenn es ſich nicht ſchaͤmet, Jhn auch andern anzupreiſen, und liebenswuͤr- dig vorzuſtellen, ſeine Herrlichkeit zu ruͤhmen vor jedermann, und ſeinen Reſpect auf alle Weiſe gegen Jhn zubereiten. So gar daß man wahrnehmen kann, es ſteige und falle das in ei- ner gantz genauen Proportion: Jemehr ein Menſch fuͤr GOttes Ehre eingenommen iſt, und ſich fuͤr Jhn interesſiret, fuͤr ſeine Ehre was wa- get, und ſich ſeinethalben vor aller Welt nicht ſchaͤmet noch ſcheuet: je mehrern Muth und Kraft laͤßt Jhm GOtt im geiſtlichen wieder an- gedeyen Pſal. 15, 4. 1.
Es iſt drum nicht noͤthig zu brauſen, und alles ſtrafen und bekehren, zu wollen, wo man was boͤſes ſiehet. Nein! Ueber den Freveltha-
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(III. Th.) Von den ſicheren Mitteln,
alles in der Welt gerne thun wolten; empfehlen
ſich alſo ſeiner treuen Aufſicht, und geneigtem
Andencken taͤglich aufs unterthaͤnigſte und beſte.
Dieſes loben und verherrlichen GOttes ſcheuen
ſie ſich nicht, auch vor andern zu thun, und es
andern zu erzehlen, wie liebenswuͤrdig ihr GOtt
ſey. Es iſt unglaublich, was fuͤr ein Vortheil
des Chriſtenthums darinnen lieget, daß man
GOtt in allen Umſtaͤnden, auch in der hoͤch-
ſten und verzweifelteſten Empfindung
der Suͤnde lobe. Das iſt der Weg und die
ſo geheime und ſo ſchwer geglaubte Methode,
nach welcher uns Chriſtus weiſet das Heil GOt-
tes. Pſ. 50, 23. Und wiederum iſt unglaub-
lich, was der liebes volle GOtt ſeinem Kinde
fuͤr eine geiſtliche Staͤrcke und recht hertzhafte
Freudigkeit ſchencket, wenn es ſich nicht ſchaͤmet,
Jhn auch andern anzupreiſen, und liebenswuͤr-
dig vorzuſtellen, ſeine Herrlichkeit zu ruͤhmen
vor jedermann, und ſeinen Reſpect auf alle
Weiſe gegen Jhn zubereiten. So gar daß man
wahrnehmen kann, es ſteige und falle das in ei-
ner gantz genauen Proportion: Jemehr ein
Menſch fuͤr GOttes Ehre eingenommen iſt, und
ſich fuͤr Jhn interesſiret, fuͤr ſeine Ehre was wa-
get, und ſich ſeinethalben vor aller Welt nicht
ſchaͤmet noch ſcheuet: je mehrern Muth und
Kraft laͤßt Jhm GOtt im geiſtlichen wieder an-
gedeyen Pſal. 15, 4. 1.
Es iſt drum nicht noͤthig zu brauſen, und
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Sarganeck, Georg: Ueberzeugende und bewegliche Warnung vor allen Sünden der Unreinigkeit und Heimlichen Unzucht. Züllichau, 1740, S. 424. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/sarganeck_unzucht_1740/444>, abgerufen am 16.07.2024.
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