Sarganeck, Georg: Ueberzeugende und bewegliche Warnung vor allen Sünden der Unreinigkeit und Heimlichen Unzucht. Züllichau, 1740.wieder die Unreinigkeit. keiten: denn sein Sohn, der Menschenfreundund Erlöser habe dis ja aufs allerheiligste aus- gemacht, daß dis schlechterdings nicht geschehen dörfte noch könte, Psalm 69, 7. Es sollen die pardonnirten nicht einmal schamroth geschweige denn zu schanden werden können an JEsu Chri- sto, die den HErrn suchen und sein harren. Dis wäre auch wieder die öffentlichen und in al- ler Welt kundgemachten Verheissungen GOt- tes, und also wieder das allerhöchste gegebene Wort, kraft dessen sich der unwandelbare und wahrhaftige GOtt selber hat verbindlich ge- macht, und so theuer als dort dem Noah bey der Sündfluth geschworen: daß er über seine arme schüchterne Kinder nicht zürnen, noch sie schelten will, Jesai. 54, 9. 26, 3. 4. 27, 4. 5. Er weiset ihnen also öfters aus 100. Vergehun- gen (denn wer kann mercken, wie oft er fehlet? wer kann die Seelensünden zehlen?) nur eine, oder 2. oder 10. je nachdem sie es nöthig haben oder tragen können, und auch dis thut er nur in dem Maß, Grade, Dauer, Art und Wirckung, als es sein erbarmend Hertz am nützlichsten fin- det, den begnadigten Sünder an seinen Hei- land zu gewöhnen, arm am Geist zu machen, im Glauben zu üben, durch Erfahrungen zu be- währen, und zu einer heiligen Vorsichtigkeit an- zuführen. Gewißlich, wenn der ewige Erbar- mer diese Bedeckung der Sünden, vor den Au- gen und Gewissen seiner armen Kinder, nicht Tagtäglich mit einer recht heiligen Gnade übete: so würde deren kein einiges der Vergebung, und also E e 4
wieder die Unreinigkeit. keiten: denn ſein Sohn, der Menſchenfreundund Erloͤſer habe dis ja aufs allerheiligſte aus- gemacht, daß dis ſchlechterdings nicht geſchehen doͤrfte noch koͤnte, Pſalm 69, 7. Es ſollen die pardonnirten nicht einmal ſchamroth geſchweige denn zu ſchanden werden koͤnnen an JEſu Chri- ſto, die den HErrn ſuchen und ſein harren. Dis waͤre auch wieder die oͤffentlichen und in al- ler Welt kundgemachten Verheiſſungen GOt- tes, und alſo wieder das allerhoͤchſte gegebene Wort, kraft deſſen ſich der unwandelbare und wahrhaftige GOtt ſelber hat verbindlich ge- macht, und ſo theuer als dort dem Noah bey der Suͤndfluth geſchworen: daß er uͤber ſeine arme ſchuͤchterne Kinder nicht zuͤrnen, noch ſie ſchelten will, Jeſai. 54, 9. 26, 3. 4. 27, 4. 5. Er weiſet ihnen alſo oͤfters aus 100. Vergehun- gen (denn wer kann mercken, wie oft er fehlet? wer kann die Seelenſuͤnden zehlen?) nur eine, oder 2. oder 10. je nachdem ſie es noͤthig haben oder tragen koͤnnen, und auch dis thut er nur in dem Maß, Grade, Dauer, Art und Wirckung, als es ſein erbarmend Hertz am nuͤtzlichſten fin- det, den begnadigten Suͤnder an ſeinen Hei- land zu gewoͤhnen, arm am Geiſt zu machen, im Glauben zu uͤben, durch Erfahrungen zu be- waͤhren, und zu einer heiligen Vorſichtigkeit an- zufuͤhren. Gewißlich, wenn der ewige Erbar- mer dieſe Bedeckung der Suͤnden, vor den Au- gen und Gewiſſen ſeiner armen Kinder, nicht Tagtaͤglich mit einer recht heiligen Gnade uͤbete: ſo wuͤrde deren kein einiges der Vergebung, und alſo E e 4
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wieder die Unreinigkeit.
keiten: denn ſein Sohn, der Menſchenfreund
und Erloͤſer habe dis ja aufs allerheiligſte aus-
gemacht, daß dis ſchlechterdings nicht geſchehen
doͤrfte noch koͤnte, Pſalm 69, 7. Es ſollen die
pardonnirten nicht einmal ſchamroth geſchweige
denn zu ſchanden werden koͤnnen an JEſu Chri-
ſto, die den HErrn ſuchen und ſein harren.
Dis waͤre auch wieder die oͤffentlichen und in al-
ler Welt kundgemachten Verheiſſungen GOt-
tes, und alſo wieder das allerhoͤchſte gegebene
Wort, kraft deſſen ſich der unwandelbare und
wahrhaftige GOtt ſelber hat verbindlich ge-
macht, und ſo theuer als dort dem Noah bey
der Suͤndfluth geſchworen: daß er uͤber ſeine
arme ſchuͤchterne Kinder nicht zuͤrnen, noch ſie
ſchelten will, Jeſai. 54, 9. 26, 3. 4. 27, 4. 5.
Er weiſet ihnen alſo oͤfters aus 100. Vergehun-
gen (denn wer kann mercken, wie oft er fehlet?
wer kann die Seelenſuͤnden zehlen?) nur eine,
oder 2. oder 10. je nachdem ſie es noͤthig haben
oder tragen koͤnnen, und auch dis thut er nur in
dem Maß, Grade, Dauer, Art und Wirckung,
als es ſein erbarmend Hertz am nuͤtzlichſten fin-
det, den begnadigten Suͤnder an ſeinen Hei-
land zu gewoͤhnen, arm am Geiſt zu machen, im
Glauben zu uͤben, durch Erfahrungen zu be-
waͤhren, und zu einer heiligen Vorſichtigkeit an-
zufuͤhren. Gewißlich, wenn der ewige Erbar-
mer dieſe Bedeckung der Suͤnden, vor den Au-
gen und Gewiſſen ſeiner armen Kinder, nicht
Tagtaͤglich mit einer recht heiligen Gnade uͤbete:
ſo wuͤrde deren kein einiges der Vergebung, und
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