seine Kinder durch die erblickte Kundbarkeit ih- rer Fehler nicht in eine jämmerliche Angst, Ver- störung und schweren Kummer, (denn dieser pflegt gewiß entsetzlich schwer zu seyn) mithin auch in Beschämung und Blödigkeit vor der Welt und vor seinem Angesicht hinein gestürtzet werden, woraus unzehlich viel Elendes entsprin- get; theils damit er ihm seine Leute von|den andern distinguire, als welchen es schon lange zum voraus angedeutet ist, daß auch ihres Her- tzens Gedancken, mithin alle Verrichtungen der Seelen, am Tage der Offenbarung werden her- vor und ans Licht treten müssen. Röm. 2, 16. 5. sqq. 1 Cor. 4, 5. Pred. 12, 14. c. 31, 34. Mich. 7, 19. Man sehe nur davon nach Je- sai. 43, 25. Jerem. 50, 20. Mal. 3, 17. 18. Matth. 25, 34-41.
Auch darinnen verfähret GOtt| nach seinem unergründlichen Rath; richtet sich nach seinem eigenen Maß, Graden, Zeiten und eigenem al- lerhöchsten Belieben; läßt sich von niemanden auskundschaften noch in Versuchung ziehen; man kann ihms weder nachrechnen noch zum voraus erfinden, wie weit und wie lang er darinn gehen wolle; er gibts keinem seiner Kinder auf dem Zettel, vielweniger der Welt zur Schau und bravour; Nein! Er thut, was er will, denn er weiß, was er thut; er ist niemanden nichts schuldig, und läßt sich nichts nehmen; Er thut oft Dinge, darüber alle Welt erstau- nen, und selbst seine vertrauteste Kinder erzit- tern müssen: Denn er heisset Jehovah, von dem
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(III. Th.) Von den ſicheren Mitteln,
ſeine Kinder durch die erblickte Kundbarkeit ih- rer Fehler nicht in eine jaͤmmerliche Angſt, Ver- ſtoͤrung und ſchweren Kummer, (denn dieſer pflegt gewiß entſetzlich ſchwer zu ſeyn) mithin auch in Beſchaͤmung und Bloͤdigkeit vor der Welt und vor ſeinem Angeſicht hinein geſtuͤrtzet werden, woraus unzehlich viel Elendes entſprin- get; theils damit er ihm ſeine Leute von|den andern diſtinguire, als welchen es ſchon lange zum voraus angedeutet iſt, daß auch ihres Her- tzens Gedancken, mithin alle Verrichtungen der Seelen, am Tage der Offenbarung werden her- vor und ans Licht treten muͤſſen. Roͤm. 2, 16. 5. ſqq. 1 Cor. 4, 5. Pred. 12, 14. c. 31, 34. Mich. 7, 19. Man ſehe nur davon nach Je- ſai. 43, 25. Jerem. 50, 20. Mal. 3, 17. 18. Matth. 25, 34-41.
Auch darinnen verfaͤhret GOtt| nach ſeinem unergruͤndlichen Rath; richtet ſich nach ſeinem eigenen Maß, Graden, Zeiten und eigenem al- lerhoͤchſten Belieben; laͤßt ſich von niemanden auskundſchaften noch in Verſuchung ziehen; man kann ihms weder nachrechnen noch zum voraus erfinden, wie weit und wie lang er darinn gehen wolle; er gibts keinem ſeiner Kinder auf dem Zettel, vielweniger der Welt zur Schau und bravour; Nein! Er thut, was er will, denn er weiß, was er thut; er iſt niemanden nichts ſchuldig, und laͤßt ſich nichts nehmen; Er thut oft Dinge, daruͤber alle Welt erſtau- nen, und ſelbſt ſeine vertrauteſte Kinder erzit- tern muͤſſen: Denn er heiſſet Jehovah, von dem
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(III. Th.) Von den ſicheren Mitteln,
ſeine Kinder durch die erblickte Kundbarkeit ih-
rer Fehler nicht in eine jaͤmmerliche Angſt, Ver-
ſtoͤrung und ſchweren Kummer, (denn dieſer
pflegt gewiß entſetzlich ſchwer zu ſeyn) mithin
auch in Beſchaͤmung und Bloͤdigkeit vor der
Welt und vor ſeinem Angeſicht hinein geſtuͤrtzet
werden, woraus unzehlich viel Elendes entſprin-
get; theils damit er ihm ſeine Leute von|den
andern diſtinguire, als welchen es ſchon lange
zum voraus angedeutet iſt, daß auch ihres Her-
tzens Gedancken, mithin alle Verrichtungen der
Seelen, am Tage der Offenbarung werden her-
vor und ans Licht treten muͤſſen. Roͤm. 2, 16.
5. ſqq. 1 Cor. 4, 5. Pred. 12, 14. c. 31, 34.
Mich. 7, 19. Man ſehe nur davon nach Je-
ſai. 43, 25. Jerem. 50, 20. Mal. 3, 17. 18.
Matth. 25, 34-41.
Auch darinnen verfaͤhret GOtt| nach ſeinem
unergruͤndlichen Rath; richtet ſich nach ſeinem
eigenen Maß, Graden, Zeiten und eigenem al-
lerhoͤchſten Belieben; laͤßt ſich von niemanden
auskundſchaften noch in Verſuchung ziehen;
man kann ihms weder nachrechnen noch zum
voraus erfinden, wie weit und wie lang er darinn
gehen wolle; er gibts keinem ſeiner Kinder auf
dem Zettel, vielweniger der Welt zur Schau
und bravour; Nein! Er thut, was er will,
denn er weiß, was er thut; er iſt niemanden
nichts ſchuldig, und laͤßt ſich nichts nehmen;
Er thut oft Dinge, daruͤber alle Welt erſtau-
nen, und ſelbſt ſeine vertrauteſte Kinder erzit-
tern muͤſſen: Denn er heiſſet Jehovah, von dem
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Sarganeck, Georg: Ueberzeugende und bewegliche Warnung vor allen Sünden der Unreinigkeit und Heimlichen Unzucht. Züllichau, 1740, S. 442. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/sarganeck_unzucht_1740/462>, abgerufen am 22.11.2024.
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