dessen Gegentheil einer Gotteslästerung gleich sie- het): denn ein Lustsclave trägt das Bild des Teufels an sich; und ist nach ihm geartet. Niemand kann zweyerley Bilder an sich tragen.
11) Folglich soll ordentlicher weise kein bekehr- ter Mann ein unbekehrt Weib, und kene Gläubige einen unbekehrten Mann nehmen. Bekehrte ge- hören zusammen.
12) Wer aber als ein Mann oder Weib beruf- fen ist, und sich bekehrt, da er bereits verheirathet war: der darf sich von seinem ungläubigen Ehegat- ten nicht trennen 1 Cor. 7, 10.
13) Er ist auch seines eigenen Leibes nicht mehr mächtig, sondern verbunden, die schuldige Liebe, wenn sie der andere unbekehrte Theil prätendiret, zu leisten 1 Cor. 7, 3.
14) Doch ist er von der Pflicht keusch und rein zu seyn nicht frey: sondern muß um so viel mehr rin- gen, daß er über seines Ehegatten Hertz eine Macht gewinne, die ihn in Schrancken halte.
Dis kann denn ein künftiger oder auch schon wirck- licher Ehemann vor GOtt prüfen, nach dem Worte JEsu Christi, dem Zusammenhang des Christlichen Glaubens, und der grossen Obligation, womit alle getaufte Christen ihrem Erlöser aufs höchste ver- bunden sind, richtig überschlagen, und alsdenn das- jenige ergreiffen, wovon er durch den Geist GOt- tes in einem demüthigen Sinn wird überführet werden.
So ist es übrigens mit allen Fällen und Seru- pelu des Gewissens zu halten, die in dergleichen Umständen vorkommen können. Ein jeder gehe doch hin zu JEsu, und frage den um Rath, der wird ihm solchen allezeit untrieglich geben: denn dafür ist er ja ein Erlöseter, und JEsus sein Hei- land. Nur gehet die Aussöhnung mit GOtt allem vor, und muß für allen Dingen ausgemacht seyn, ehe man in Decidirung seiner Gewissensscrupel sich einzulassen berechtiget ist.
Be-
wieder die Unreinigkeit.
deſſen Gegentheil einer Gotteslaͤſterung gleich ſie- het): denn ein Luſtſclave traͤgt das Bild des Teufels an ſich; und iſt nach ihm geartet. Niemand kann zweyerley Bilder an ſich tragen.
11) Folglich ſoll ordentlicher weiſe kein bekehr- ter Mann ein unbekehrt Weib, und kene Glaͤubige einen unbekehrten Mann nehmen. Bekehrte ge- hoͤren zuſammen.
12) Wer aber als ein Mann oder Weib beruf- fen iſt, und ſich bekehrt, da er bereits verheirathet war: der darf ſich von ſeinem unglaͤubigen Ehegat- ten nicht trennen 1 Cor. 7, 10.
13) Er iſt auch ſeines eigenen Leibes nicht mehr maͤchtig, ſondern verbunden, die ſchuldige Liebe, wenn ſie der andere unbekehrte Theil praͤtendiret, zu leiſten 1 Cor. 7, 3.
14) Doch iſt er von der Pflicht keuſch und rein zu ſeyn nicht frey: ſondern muß um ſo viel mehr rin- gen, daß er uͤber ſeines Ehegatten Hertz eine Macht gewinne, die ihn in Schrancken halte.
Dis kann denn ein kuͤnftiger oder auch ſchon wirck- licher Ehemann vor GOtt pruͤfen, nach dem Worte JEſu Chriſti, dem Zuſammenhang des Chriſtlichen Glaubens, und der groſſen Obligation, womit alle getaufte Chriſten ihrem Erloͤſer aufs hoͤchſte ver- bunden ſind, richtig uͤberſchlagen, und alsdenn das- jenige ergreiffen, wovon er durch den Geiſt GOt- tes in einem demuͤthigen Sinn wird uͤberfuͤhret werden.
So iſt es uͤbrigens mit allen Faͤllen und Seru- pelu des Gewiſſens zu halten, die in dergleichen Umſtaͤnden vorkommen koͤnnen. Ein jeder gehe doch hin zu JEſu, und frage den um Rath, der wird ihm ſolchen allezeit untrieglich geben: denn dafuͤr iſt er ja ein Erloͤſeter, und JEſus ſein Hei- land. Nur gehet die Ausſoͤhnung mit GOtt allem vor, und muß fuͤr allen Dingen ausgemacht ſeyn, ehe man in Decidirung ſeiner Gewiſſensſcrupel ſich einzulaſſen berechtiget iſt.
Be-
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wieder die Unreinigkeit.
deſſen Gegentheil einer Gotteslaͤſterung gleich ſie-
het): denn ein Luſtſclave traͤgt das Bild des Teufels
an ſich; und iſt nach ihm geartet. Niemand kann
zweyerley Bilder an ſich tragen.
11) Folglich ſoll ordentlicher weiſe kein bekehr-
ter Mann ein unbekehrt Weib, und kene Glaͤubige
einen unbekehrten Mann nehmen. Bekehrte ge-
hoͤren zuſammen.
12) Wer aber als ein Mann oder Weib beruf-
fen iſt, und ſich bekehrt, da er bereits verheirathet
war: der darf ſich von ſeinem unglaͤubigen Ehegat-
ten nicht trennen 1 Cor. 7, 10.
13) Er iſt auch ſeines eigenen Leibes nicht mehr
maͤchtig, ſondern verbunden, die ſchuldige Liebe,
wenn ſie der andere unbekehrte Theil praͤtendiret, zu
leiſten 1 Cor. 7, 3.
14) Doch iſt er von der Pflicht keuſch und rein
zu ſeyn nicht frey: ſondern muß um ſo viel mehr rin-
gen, daß er uͤber ſeines Ehegatten Hertz eine Macht
gewinne, die ihn in Schrancken halte.
Dis kann denn ein kuͤnftiger oder auch ſchon wirck-
licher Ehemann vor GOtt pruͤfen, nach dem Worte
JEſu Chriſti, dem Zuſammenhang des Chriſtlichen
Glaubens, und der groſſen Obligation, womit alle
getaufte Chriſten ihrem Erloͤſer aufs hoͤchſte ver-
bunden ſind, richtig uͤberſchlagen, und alsdenn das-
jenige ergreiffen, wovon er durch den Geiſt GOt-
tes in einem demuͤthigen Sinn wird uͤberfuͤhret
werden.
So iſt es uͤbrigens mit allen Faͤllen und Seru-
pelu des Gewiſſens zu halten, die in dergleichen
Umſtaͤnden vorkommen koͤnnen. Ein jeder gehe
doch hin zu JEſu, und frage den um Rath, der
wird ihm ſolchen allezeit untrieglich geben: denn
dafuͤr iſt er ja ein Erloͤſeter, und JEſus ſein Hei-
land. Nur gehet die Ausſoͤhnung mit GOtt allem
vor, und muß fuͤr allen Dingen ausgemacht ſeyn,
ehe man in Decidirung ſeiner Gewiſſensſcrupel
ſich einzulaſſen berechtiget iſt.
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Sarganeck, Georg: Ueberzeugende und bewegliche Warnung vor allen Sünden der Unreinigkeit und Heimlichen Unzucht. Züllichau, 1740, S. 527. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/sarganeck_unzucht_1740/547>, abgerufen am 24.11.2024.
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