bitum angewöhnen, oder aufdringen, davon sie künftighin schwerlich wieder wird abstehen wollen.
Eins muß ich Jhnen noch sagen: Jch habe nur eine gantz schlechte und nur obenhin angestellte Beschreibung dieses Wundergebäu- des (ich meine der zur Fortpflantzung dienenden Werckzeuge und ihres Zusammenhanges) gege- ben; aber gewiß nicht den tausendsten Theil der hier befindlichen wunderbaren, künstlichen und höchstweisen Structur und Einrichtung ange- zeigt. O es ist alles darinn admirable, alles unbegreiflich subtil, alles im höchsten Grad weise, mächtig und gütig angeordnet, alles schlechterdings inimitable. Ja es ist fast schwer nachzukommen, sichs vorzustellen und zu be- greiffen, wenn es von einem der geübtesten Ana- tomicorum erzehlet und beschrieben wird. Und wie vieles ist noch verborgen, und kann durch die subtilsten anatomischen Messer, Kunstgriffe und Vergrösserungsgläser nicht entdecket und vom menschlichen Verstande begriffen werden. Wie viele, viele Fragen, die man hier machen kann, müssen auch die grösten Anatomici noch unbeantwortet lassen! Wollen Sie davon eini- ge Proben haben, so schlagen Sie nur zum klei- nen Exempel nach Commercii litterarii An. 1731. pag. 295. 299. seqq.
V. Lehrsatz.
Der Same ist das allergewaltigste, höchst spirituöse, und edelste flui-
dum
Anatomiſch-Mediciniſche
bitum angewoͤhnen, oder aufdringen, davon ſie kuͤnftighin ſchwerlich wieder wird abſtehen wollen.
Eins muß ich Jhnen noch ſagen: Jch habe nur eine gantz ſchlechte und nur obenhin angeſtellte Beſchreibung dieſes Wundergebaͤu- des (ich meine der zur Fortpflantzung dienenden Werckzeuge und ihres Zuſammenhanges) gege- ben; aber gewiß nicht den tauſendſten Theil der hier befindlichen wunderbaren, kuͤnſtlichen und hoͤchſtweiſen Structur und Einrichtung ange- zeigt. O es iſt alles darinn admirable, alles unbegreiflich ſubtil, alles im hoͤchſten Grad weiſe, maͤchtig und guͤtig angeordnet, alles ſchlechterdings inimitable. Ja es iſt faſt ſchwer nachzukommen, ſichs vorzuſtellen und zu be- greiffen, wenn es von einem der geuͤbteſten Ana- tomicorum erzehlet und beſchrieben wird. Und wie vieles iſt noch verborgen, und kann durch die ſubtilſten anatomiſchen Meſſer, Kunſtgriffe und Vergroͤſſerungsglaͤſer nicht entdecket und vom menſchlichen Verſtande begriffen werden. Wie viele, viele Fragen, die man hier machen kann, muͤſſen auch die groͤſten Anatomici noch unbeantwortet laſſen! Wollen Sie davon eini- ge Proben haben, ſo ſchlagen Sie nur zum klei- nen Exempel nach Commercii litterarii An. 1731. pag. 295. 299. ſeqq.
V. Lehrſatz.
Der Same iſt das allergewaltigſte, hoͤchſt ſpirituoͤſe, und edelſte flui-
dum
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Anatomiſch-Mediciniſche
bitum angewoͤhnen, oder aufdringen, davon
ſie kuͤnftighin ſchwerlich wieder wird abſtehen
wollen.
Eins muß ich Jhnen noch ſagen: Jch
habe nur eine gantz ſchlechte und nur obenhin
angeſtellte Beſchreibung dieſes Wundergebaͤu-
des (ich meine der zur Fortpflantzung dienenden
Werckzeuge und ihres Zuſammenhanges) gege-
ben; aber gewiß nicht den tauſendſten Theil der
hier befindlichen wunderbaren, kuͤnſtlichen und
hoͤchſtweiſen Structur und Einrichtung ange-
zeigt. O es iſt alles darinn admirable, alles
unbegreiflich ſubtil, alles im hoͤchſten Grad
weiſe, maͤchtig und guͤtig angeordnet, alles
ſchlechterdings inimitable. Ja es iſt faſt ſchwer
nachzukommen, ſichs vorzuſtellen und zu be-
greiffen, wenn es von einem der geuͤbteſten Ana-
tomicorum erzehlet und beſchrieben wird. Und
wie vieles iſt noch verborgen, und kann durch
die ſubtilſten anatomiſchen Meſſer, Kunſtgriffe
und Vergroͤſſerungsglaͤſer nicht entdecket und
vom menſchlichen Verſtande begriffen werden.
Wie viele, viele Fragen, die man hier machen
kann, muͤſſen auch die groͤſten Anatomici noch
unbeantwortet laſſen! Wollen Sie davon eini-
ge Proben haben, ſo ſchlagen Sie nur zum klei-
nen Exempel nach Commercii litterarii An.
1731. pag. 295. 299. ſeqq.
V. Lehrſatz.
Der Same iſt das allergewaltigſte,
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Sarganeck, Georg: Ueberzeugende und bewegliche Warnung vor allen Sünden der Unreinigkeit und Heimlichen Unzucht. Züllichau, 1740, S. 36. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/sarganeck_unzucht_1740/56>, abgerufen am 21.11.2024.
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