Sarganeck, Georg: Ueberzeugende und bewegliche Warnung vor allen Sünden der Unreinigkeit und Heimlichen Unzucht. Züllichau, 1740.Anhang zum dritten Theil, gantz eingenommen, und sie vom Satan mit derSünde und allen Lüsten der Jugend gleichsam ge- tauft sind, wenn sie dieselbige gleich nicht fliehen, sondern ihr vielmehr nachlauffen: so muß sie dessen alles ungeachtet ein Prediger dennoch vor Jünger Christi erklären, und als solchen zum heiligen Abendmahl zu gehen erlauben. Nicht anders, als ob das heilige Abendmahl eine Handschrifft vor den Teufel wäre, unter seine schwartze Fahne zu schweren, und nach des fleischlich gesinnten Hertzens- trieb in den Tag hinein zu leben. Nun soll das heilige Abendmahl alle freche und sichere Sünder wieder alle Drohungen des gerechten GOttes schir- men! durch eine solche Freygeisterey und zuchtloses Kirchenwesen schwingt sich alles böse samt der Un- keuschheit auf den Thron: und die Leute erkennen ihr Lebtag nicht die Nothwendigkeit der Hertzens- reinigung von allen groben und subtilen, offenba- ren und geheimen Lüsten; sie leben, sterben, und verderben in ihren Sünden! Ja sie trotzen noch wol dazu den treulich warnenden Prediger, weil sie wissen, daß die Sache nicht mehr auf dem Fuß stehet, wie in der ersten Kirche: sondern im Wie- derspiel, daß derselbige Pfarrer in Gefahr wäre verstossen zu werden, der sich allen Hunden und Schweinen das heilige Abendmal zu geben wei- gerte. O wer Ohren hat zu hören der höre, was der Geist den Gemeinen saget Offenb. 2. und 3. Cap. Das
Anhang zum dritten Theil, gantz eingenommen, und ſie vom Satan mit derSuͤnde und allen Luͤſten der Jugend gleichſam ge- tauft ſind, wenn ſie dieſelbige gleich nicht fliehen, ſondern ihr vielmehr nachlauffen: ſo muß ſie deſſen alles ungeachtet ein Prediger dennoch vor Juͤnger Chriſti erklaͤren, und als ſolchen zum heiligen Abendmahl zu gehen erlauben. Nicht anders, als ob das heilige Abendmahl eine Handſchrifft vor den Teufel waͤre, unter ſeine ſchwartze Fahne zu ſchweren, und nach des fleiſchlich geſinnten Hertzens- trieb in den Tag hinein zu leben. Nun ſoll das heilige Abendmahl alle freche und ſichere Suͤnder wieder alle Drohungen des gerechten GOttes ſchir- men! durch eine ſolche Freygeiſterey und zuchtloſes Kirchenweſen ſchwingt ſich alles boͤſe ſamt der Un- keuſchheit auf den Thron: und die Leute erkennen ihr Lebtag nicht die Nothwendigkeit der Hertzens- reinigung von allen groben und ſubtilen, offenba- ren und geheimen Luͤſten; ſie leben, ſterben, und verderben in ihren Suͤnden! Ja ſie trotzen noch wol dazu den treulich warnenden Prediger, weil ſie wiſſen, daß die Sache nicht mehr auf dem Fuß ſtehet, wie in der erſten Kirche: ſondern im Wie- derſpiel, daß derſelbige Pfarrer in Gefahr waͤre verſtoſſen zu werden, der ſich allen Hunden und Schweinen das heilige Abendmal zu geben wei- gerte. O wer Ohren hat zu hoͤren der hoͤre, was der Geiſt den Gemeinen ſaget Offenb. 2. und 3. Cap. Das
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Anhang zum dritten Theil,
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Suͤnde und allen Luͤſten der Jugend gleichſam ge-
tauft ſind, wenn ſie dieſelbige gleich nicht fliehen,
ſondern ihr vielmehr nachlauffen: ſo muß ſie deſſen
alles ungeachtet ein Prediger dennoch vor Juͤnger
Chriſti erklaͤren, und als ſolchen zum heiligen
Abendmahl zu gehen erlauben. Nicht anders, als
ob das heilige Abendmahl eine Handſchrifft vor
den Teufel waͤre, unter ſeine ſchwartze Fahne zu
ſchweren, und nach des fleiſchlich geſinnten Hertzens-
trieb in den Tag hinein zu leben. Nun ſoll das
heilige Abendmahl alle freche und ſichere Suͤnder
wieder alle Drohungen des gerechten GOttes ſchir-
men! durch eine ſolche Freygeiſterey und zuchtloſes
Kirchenweſen ſchwingt ſich alles boͤſe ſamt der Un-
keuſchheit auf den Thron: und die Leute erkennen
ihr Lebtag nicht die Nothwendigkeit der Hertzens-
reinigung von allen groben und ſubtilen, offenba-
ren und geheimen Luͤſten; ſie leben, ſterben, und
verderben in ihren Suͤnden! Ja ſie trotzen noch
wol dazu den treulich warnenden Prediger, weil
ſie wiſſen, daß die Sache nicht mehr auf dem Fuß
ſtehet, wie in der erſten Kirche: ſondern im Wie-
derſpiel, daß derſelbige Pfarrer in Gefahr waͤre
verſtoſſen zu werden, der ſich allen Hunden und
Schweinen das heilige Abendmal zu geben wei-
gerte. O wer Ohren hat zu hoͤren der
hoͤre, was der Geiſt den Gemeinen
ſaget Offenb. 2. und 3. Cap.
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