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Sarganeck, Georg: Ueberzeugende und bewegliche Warnung vor allen Sünden der Unreinigkeit und Heimlichen Unzucht. Züllichau, 1740.

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Anhang zum dritten Theil,
Helden der helfen kann, der den Teufel am Creu-
tze unter seine Füsse geworffen, und da er noch im
Fleisch auf Erden wandelte, ihn aus so vielen aus-
getrieben, ja ihn selbst gefangen und gebunden,
ihm auch alles Recht und Anspruch benommen,
und ihn dergestalt verächtlich gemacht, daß er jetzt
nur als ein eingeschlichener Betrüger, Lügner und
Mörder (Joh. 8, 44.) wieder alles Recht und
Billigkeit sein Mordnest zu behaupten suchet. JE-
sus kann und will dich durch sein Evangelium und
heiligen Geist frey machen; alle Fessel des Sa-
tans und des Fleisches zerreissen, und des Hertzens
verschlossene Eingänge aufbrechen: stelle du dich
nur als ein über alle massen elendes und verwüste-
tes Haus deinem JEsu dar, daß er den Diebs-
gast ausstosse und dir alles teuflische Gewehr und
Sündenharnisch ausziehe, damit du nicht mehr
wiederstehen noch dich Christi unaussprechlicher
Liebe weiter erwehren könnest, sondern dich in dei-
nes allergetreuesten Ueberwinders Gnade werffen
müssest. Dencke, und setze als ausgemacht vor-
aus, das aller dein Eigendünckel, Frömmigkeit,
Witz und Recht etc. eine höllenschwartze Decke sey
die dir der Ertzbetrieger aufs Gesicht lege, damit
du ja nicht durchaus und völlig den Sinn änderst
noch sehest, wie so gar leer du von allem gottge-
ziemenden Guten, und wie so gar voll von allem
bekanten und unbekanten Bösen du seyest. 2 Cor.
4. Ps. 19. Seuftze zu JEsu, daß er den Schlüssel
zu deinem Hertzen zu sich nehme, und keinem
Fremdem aufthue, sondern nur seiner Wahrheit,
und seinem sanften, demüthigen, keuschen Lammes-
sinn, und seinem heiligen Geiste darin Platz und
Raum mache Alt. 16, 14.

Weißt du nicht wie es anzufangen, um aus

die-

Anhang zum dritten Theil,
Helden der helfen kann, der den Teufel am Creu-
tze unter ſeine Fuͤſſe geworffen, und da er noch im
Fleiſch auf Erden wandelte, ihn aus ſo vielen aus-
getrieben, ja ihn ſelbſt gefangen und gebunden,
ihm auch alles Recht und Anſpruch benommen,
und ihn dergeſtalt veraͤchtlich gemacht, daß er jetzt
nur als ein eingeſchlichener Betruͤger, Luͤgner und
Moͤrder (Joh. 8, 44.) wieder alles Recht und
Billigkeit ſein Mordneſt zu behaupten ſuchet. JE-
ſus kann und will dich durch ſein Evangelium und
heiligen Geiſt frey machen; alle Feſſel des Sa-
tans und des Fleiſches zerreiſſen, und des Hertzens
verſchloſſene Eingaͤnge aufbrechen: ſtelle du dich
nur als ein uͤber alle maſſen elendes und verwuͤſte-
tes Haus deinem JEſu dar, daß er den Diebs-
gaſt ausſtoſſe und dir alles teufliſche Gewehr und
Suͤndenharniſch ausziehe, damit du nicht mehr
wiederſtehen noch dich Chriſti unausſprechlicher
Liebe weiter erwehren koͤnneſt, ſondern dich in dei-
nes allergetreueſten Ueberwinders Gnade werffen
muͤſſeſt. Dencke, und ſetze als ausgemacht vor-
aus, das aller dein Eigenduͤnckel, Froͤmmigkeit,
Witz und Recht ꝛc. eine hoͤllenſchwartze Decke ſey
die dir der Ertzbetrieger aufs Geſicht lege, damit
du ja nicht durchaus und voͤllig den Sinn aͤnderſt
noch ſeheſt, wie ſo gar leer du von allem gottge-
ziemenden Guten, und wie ſo gar voll von allem
bekanten und unbekanten Boͤſen du ſeyeſt. 2 Cor.
4. Pſ. 19. Seuftze zu JEſu, daß er den Schluͤſſel
zu deinem Hertzen zu ſich nehme, und keinem
Fremdem aufthue, ſondern nur ſeiner Wahrheit,
und ſeinem ſanften, demuͤthigen, keuſchen Lammes-
ſinn, und ſeinem heiligen Geiſte darin Platz und
Raum mache Alt. 16, 14.

Weißt du nicht wie es anzufangen, um aus

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[594/0614] Anhang zum dritten Theil, Helden der helfen kann, der den Teufel am Creu- tze unter ſeine Fuͤſſe geworffen, und da er noch im Fleiſch auf Erden wandelte, ihn aus ſo vielen aus- getrieben, ja ihn ſelbſt gefangen und gebunden, ihm auch alles Recht und Anſpruch benommen, und ihn dergeſtalt veraͤchtlich gemacht, daß er jetzt nur als ein eingeſchlichener Betruͤger, Luͤgner und Moͤrder (Joh. 8, 44.) wieder alles Recht und Billigkeit ſein Mordneſt zu behaupten ſuchet. JE- ſus kann und will dich durch ſein Evangelium und heiligen Geiſt frey machen; alle Feſſel des Sa- tans und des Fleiſches zerreiſſen, und des Hertzens verſchloſſene Eingaͤnge aufbrechen: ſtelle du dich nur als ein uͤber alle maſſen elendes und verwuͤſte- tes Haus deinem JEſu dar, daß er den Diebs- gaſt ausſtoſſe und dir alles teufliſche Gewehr und Suͤndenharniſch ausziehe, damit du nicht mehr wiederſtehen noch dich Chriſti unausſprechlicher Liebe weiter erwehren koͤnneſt, ſondern dich in dei- nes allergetreueſten Ueberwinders Gnade werffen muͤſſeſt. Dencke, und ſetze als ausgemacht vor- aus, das aller dein Eigenduͤnckel, Froͤmmigkeit, Witz und Recht ꝛc. eine hoͤllenſchwartze Decke ſey die dir der Ertzbetrieger aufs Geſicht lege, damit du ja nicht durchaus und voͤllig den Sinn aͤnderſt noch ſeheſt, wie ſo gar leer du von allem gottge- ziemenden Guten, und wie ſo gar voll von allem bekanten und unbekanten Boͤſen du ſeyeſt. 2 Cor. 4. Pſ. 19. Seuftze zu JEſu, daß er den Schluͤſſel zu deinem Hertzen zu ſich nehme, und keinem Fremdem aufthue, ſondern nur ſeiner Wahrheit, und ſeinem ſanften, demuͤthigen, keuſchen Lammes- ſinn, und ſeinem heiligen Geiſte darin Platz und Raum mache Alt. 16, 14. Weißt du nicht wie es anzufangen, um aus die-

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Zitationshilfe: Sarganeck, Georg: Ueberzeugende und bewegliche Warnung vor allen Sünden der Unreinigkeit und Heimlichen Unzucht. Züllichau, 1740, S. 594. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/sarganeck_unzucht_1740/614>, abgerufen am 22.11.2024.