Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Sarganeck, Georg: Ueberzeugende und bewegliche Warnung vor allen Sünden der Unreinigkeit und Heimlichen Unzucht. Züllichau, 1740.

Bild:
<< vorherige Seite

Anhang zum dritten Theil,
Christi allerheiligsten Leichnam als im Grab lie-
gend; und gedencke, daß eben wie Adam GOttes
Bild und Leben durch die Sünde nicht nur getödtet,
sondern mit dem irdischen Sinn und Koth der Lüste
dermassen zugedeckt, daß es unter der Kraft der
Sünden und des alten Adams jämmerlich vergra-
ben liegt, also auch wir demnach mit Leib und Seele
ewiglich hätten sollen in der Hölle begraben liegen.
Aber durch JEsum Christum sey die Sünde und
der alte Mensch als das Ebenbild des Teufels getöd-
tet und begraben worden, und JEsus habe, als Er
am dritten Tag aus dem Grabe kommen, Sünde,
Fluch und alles Uebel also für ewig begraben gelas-
sen. Hier auf der Schedelstettte und beym Grab-
gewölbe JEsu Christi siehet man im Reich des hei-
ligen Geistes mittelst seiner gnadenvollen Erleuch-
tung eine so süsse und reine Klarheit in dem leiden-
den, am Creutz hangenden und sterbenden JEsu:
daß man wol lieber hundert tausend allergreulich-
ste Martertöde leiden würde, als den getreuen Hei-
land noch mit dem kleinsten Lüstlein einen Geissel-
streich auf seinen um unserer Sünden willen genug
zerfleischten allerheiligsten Leichnam zu geben. Gal.
2, 19. 20. 5, 24.

Darum hinunter du üppige geile Weltjugend;
Jhr Jünglinge und Jungfrauen! reichet mir die
Hand und kommet, ich will euch führen an einen
Ort, da ihr gleich in einem Blutspiegel eure blutro-
the Sünden werdet erblicken; und dieses ist die
blutrothe Rose von Saron, der leidende JEsus
in einem Oelthal im Garten. Schaue da an die-
sem Blutbräutigam, was alle deine fleischliche Lüste
für eine unträgliche Zornlast auf seine Schultern ge-
legt! schaue was dieses reine Lämmlein und traute
JEsushertz um solcher Geilheiten willen leiden

muß!

Anhang zum dritten Theil,
Chriſti allerheiligſten Leichnam als im Grab lie-
gend; und gedencke, daß eben wie Adam GOttes
Bild und Leben durch die Suͤnde nicht nur getoͤdtet,
ſondern mit dem irdiſchen Sinn und Koth der Luͤſte
dermaſſen zugedeckt, daß es unter der Kraft der
Suͤnden und des alten Adams jaͤmmerlich vergra-
ben liegt, alſo auch wir demnach mit Leib und Seele
ewiglich haͤtten ſollen in der Hoͤlle begraben liegen.
Aber durch JEſum Chriſtum ſey die Suͤnde und
der alte Menſch als das Ebenbild des Teufels getoͤd-
tet und begraben worden, und JEſus habe, als Er
am dritten Tag aus dem Grabe kommen, Suͤnde,
Fluch und alles Uebel alſo fuͤr ewig begraben gelaſ-
ſen. Hier auf der Schedelſtettte und beym Grab-
gewoͤlbe JEſu Chriſti ſiehet man im Reich des hei-
ligen Geiſtes mittelſt ſeiner gnadenvollen Erleuch-
tung eine ſo ſuͤſſe und reine Klarheit in dem leiden-
den, am Creutz hangenden und ſterbenden JEſu:
daß man wol lieber hundert tauſend allergreulich-
ſte Martertoͤde leiden wuͤrde, als den getreuen Hei-
land noch mit dem kleinſten Luͤſtlein einen Geiſſel-
ſtreich auf ſeinen um unſerer Suͤnden willen genug
zerfleiſchten allerheiligſten Leichnam zu geben. Gal.
2, 19. 20. 5, 24.

Darum hinunter du uͤppige geile Weltjugend;
Jhr Juͤnglinge und Jungfrauen! reichet mir die
Hand und kommet, ich will euch fuͤhren an einen
Ort, da ihr gleich in einem Blutſpiegel eure blutro-
the Suͤnden werdet erblicken; und dieſes iſt die
blutrothe Roſe von Saron, der leidende JEſus
in einem Oelthal im Garten. Schaue da an die-
ſem Blutbraͤutigam, was alle deine fleiſchliche Luͤſte
fuͤr eine untraͤgliche Zornlaſt auf ſeine Schultern ge-
legt! ſchaue was dieſes reine Laͤmmlein und traute
JEſushertz um ſolcher Geilheiten willen leiden

muß!
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <p><pb facs="#f0640" n="620"/><fw place="top" type="header"><hi rendition="#b">Anhang zum dritten Theil,</hi></fw><lb/>
Chri&#x017F;ti allerheilig&#x017F;ten Leichnam als im Grab lie-<lb/>
gend; und gedencke, daß eben wie Adam GOttes<lb/>
Bild und Leben durch die Su&#x0364;nde nicht nur geto&#x0364;dtet,<lb/>
&#x017F;ondern mit dem irdi&#x017F;chen Sinn und Koth der Lu&#x0364;&#x017F;te<lb/>
derma&#x017F;&#x017F;en zugedeckt, daß es unter der Kraft der<lb/>
Su&#x0364;nden und des alten Adams ja&#x0364;mmerlich vergra-<lb/>
ben liegt, al&#x017F;o auch wir demnach mit Leib und Seele<lb/>
ewiglich ha&#x0364;tten &#x017F;ollen in der Ho&#x0364;lle begraben liegen.<lb/>
Aber durch JE&#x017F;um Chri&#x017F;tum &#x017F;ey die Su&#x0364;nde und<lb/>
der alte Men&#x017F;ch als das Ebenbild des Teufels geto&#x0364;d-<lb/>
tet und begraben worden, und JE&#x017F;us habe, als Er<lb/>
am dritten Tag aus dem Grabe kommen, Su&#x0364;nde,<lb/>
Fluch und alles Uebel al&#x017F;o fu&#x0364;r ewig begraben gela&#x017F;-<lb/>
&#x017F;en. Hier auf der Schedel&#x017F;tettte und beym Grab-<lb/>
gewo&#x0364;lbe JE&#x017F;u Chri&#x017F;ti &#x017F;iehet man im Reich des hei-<lb/>
ligen Gei&#x017F;tes mittel&#x017F;t &#x017F;einer gnadenvollen Erleuch-<lb/>
tung eine &#x017F;o &#x017F;u&#x0364;&#x017F;&#x017F;e und reine Klarheit in dem leiden-<lb/>
den, am Creutz hangenden und &#x017F;terbenden JE&#x017F;u:<lb/>
daß man wol lieber hundert tau&#x017F;end allergreulich-<lb/>
&#x017F;te Marterto&#x0364;de leiden wu&#x0364;rde, als den getreuen Hei-<lb/>
land noch mit dem klein&#x017F;ten Lu&#x0364;&#x017F;tlein einen Gei&#x017F;&#x017F;el-<lb/>
&#x017F;treich auf &#x017F;einen um un&#x017F;erer Su&#x0364;nden willen genug<lb/>
zerflei&#x017F;chten allerheilig&#x017F;ten Leichnam zu geben. Gal.<lb/>
2, 19. 20. 5, 24.</p><lb/>
          <p>Darum hinunter du u&#x0364;ppige geile Weltjugend;<lb/>
Jhr Ju&#x0364;nglinge und Jungfrauen! reichet mir die<lb/>
Hand und kommet, ich will euch fu&#x0364;hren an einen<lb/>
Ort, da ihr gleich in einem Blut&#x017F;piegel eure blutro-<lb/>
the Su&#x0364;nden werdet erblicken; und die&#x017F;es i&#x017F;t die<lb/>
blutrothe Ro&#x017F;e von Saron, der leidende JE&#x017F;us<lb/>
in einem Oelthal im Garten. Schaue da an die-<lb/>
&#x017F;em Blutbra&#x0364;utigam, was alle deine flei&#x017F;chliche Lu&#x0364;&#x017F;te<lb/>
fu&#x0364;r eine untra&#x0364;gliche Zornla&#x017F;t auf &#x017F;eine Schultern ge-<lb/>
legt! &#x017F;chaue was die&#x017F;es reine La&#x0364;mmlein und traute<lb/>
JE&#x017F;ushertz um &#x017F;olcher Geilheiten willen leiden<lb/>
<fw place="bottom" type="catch">muß!</fw><lb/></p>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[620/0640] Anhang zum dritten Theil, Chriſti allerheiligſten Leichnam als im Grab lie- gend; und gedencke, daß eben wie Adam GOttes Bild und Leben durch die Suͤnde nicht nur getoͤdtet, ſondern mit dem irdiſchen Sinn und Koth der Luͤſte dermaſſen zugedeckt, daß es unter der Kraft der Suͤnden und des alten Adams jaͤmmerlich vergra- ben liegt, alſo auch wir demnach mit Leib und Seele ewiglich haͤtten ſollen in der Hoͤlle begraben liegen. Aber durch JEſum Chriſtum ſey die Suͤnde und der alte Menſch als das Ebenbild des Teufels getoͤd- tet und begraben worden, und JEſus habe, als Er am dritten Tag aus dem Grabe kommen, Suͤnde, Fluch und alles Uebel alſo fuͤr ewig begraben gelaſ- ſen. Hier auf der Schedelſtettte und beym Grab- gewoͤlbe JEſu Chriſti ſiehet man im Reich des hei- ligen Geiſtes mittelſt ſeiner gnadenvollen Erleuch- tung eine ſo ſuͤſſe und reine Klarheit in dem leiden- den, am Creutz hangenden und ſterbenden JEſu: daß man wol lieber hundert tauſend allergreulich- ſte Martertoͤde leiden wuͤrde, als den getreuen Hei- land noch mit dem kleinſten Luͤſtlein einen Geiſſel- ſtreich auf ſeinen um unſerer Suͤnden willen genug zerfleiſchten allerheiligſten Leichnam zu geben. Gal. 2, 19. 20. 5, 24. Darum hinunter du uͤppige geile Weltjugend; Jhr Juͤnglinge und Jungfrauen! reichet mir die Hand und kommet, ich will euch fuͤhren an einen Ort, da ihr gleich in einem Blutſpiegel eure blutro- the Suͤnden werdet erblicken; und dieſes iſt die blutrothe Roſe von Saron, der leidende JEſus in einem Oelthal im Garten. Schaue da an die- ſem Blutbraͤutigam, was alle deine fleiſchliche Luͤſte fuͤr eine untraͤgliche Zornlaſt auf ſeine Schultern ge- legt! ſchaue was dieſes reine Laͤmmlein und traute JEſushertz um ſolcher Geilheiten willen leiden muß!

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/sarganeck_unzucht_1740
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/sarganeck_unzucht_1740/640
Zitationshilfe: Sarganeck, Georg: Ueberzeugende und bewegliche Warnung vor allen Sünden der Unreinigkeit und Heimlichen Unzucht. Züllichau, 1740, S. 620. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/sarganeck_unzucht_1740/640>, abgerufen am 21.11.2024.