dem aber der himmlische Josua die zween Zeu- gen von Sittim wird ausgesandt Jos. 2, 1. Of- fenb. 11. und durch schwere Gerichte vor aller Welt dargethan haben, daß kein unkeuscher oder geitziger das hochzeitliche Abendmal des Lammes und das herrliche Reich erblich besitzen könne: 1 Cor. 6, 9. 10. alsdann wird sich eine Quelle eröfnen, nemlich der heilige Geist aus JESU Christo, Ps. 36, 10. Joh. 4, 14. daraus 1000. Brünnen entspringen werden, Jes. 12. Joh. 7, 38. so alle unreine Sinnen abspülen und alles göttlich fruchtbar machen werden. Selig wer sich als ein Sündenthal Sittim Christo darstellet, und mit Schmertzen gestehet, wie er sein Hertz leider an die Lüste und Greuel der Welt gehenget, aber von nun an nimmermehr nach dem Fleisch sondern nach dem heiligen Geist wandeln wolle, auch sei- nen Bund darauf mit GOtt erneuert, wie in Sit- tim geschehen: (5 Mos. 29.) den wird der Aller- höchste nicht allezeit unter der Sünde lassen blei- ben, sondern sein Geschrey erhören. Ein heller Schein aus der Morgenröthe wird ihm auffgehen, Jes. 60. 2 Sam. 23. und er das Reich einneh- men. Dan. 7.
Aber auch alsdann in seinem so erhahenen Stand muß er nicht ablassen zu seuftzen: Laß mich kein Lust noch Furcht von dir in dieser Welt abwenden, beständig seyn ans End gib mir; du hasts allein in Händen etc. Es gilt Wa- chens; allermassen auch das Reich des weisen Salo- mons durch eben diesen stinckenden Höllenruß sei- nen Flor und Glantz verloren. So sehr erhebet sich dieser schlangenartige, sachtschleichende Geist über das menschliche Geschlecht; also daß diese ohne dem so rare und schöne Blume der Keusch-
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C. 3. Mittel wieder die Unreinigkeit.
dem aber der himmliſche Joſua die zween Zeu- gen von Sittim wird ausgeſandt Joſ. 2, 1. Of- fenb. 11. und durch ſchwere Gerichte vor aller Welt dargethan haben, daß kein unkeuſcher oder geitziger das hochzeitliche Abendmal des Lammes und das herrliche Reich erblich beſitzen koͤnne: 1 Cor. 6, 9. 10. alsdann wird ſich eine Quelle eroͤfnen, nemlich der heilige Geiſt aus JESU Chriſto, Pſ. 36, 10. Joh. 4, 14. daraus 1000. Bruͤnnen entſpringen werden, Jeſ. 12. Joh. 7, 38. ſo alle unreine Sinnen abſpuͤlen und alles goͤttlich fruchtbar machen werden. Selig wer ſich als ein Suͤndenthal Sittim Chriſto darſtellet, und mit Schmertzen geſtehet, wie er ſein Hertz leider an die Luͤſte und Greuel der Welt gehenget, aber von nun an nimmermehr nach dem Fleiſch ſondern nach dem heiligen Geiſt wandeln wolle, auch ſei- nen Bund darauf mit GOtt erneuert, wie in Sit- tim geſchehen: (5 Moſ. 29.) den wird der Aller- hoͤchſte nicht allezeit unter der Suͤnde laſſen blei- ben, ſondern ſein Geſchrey erhoͤren. Ein heller Schein aus der Morgenroͤthe wird ihm auffgehen, Jeſ. 60. 2 Sam. 23. und er das Reich einneh- men. Dan. 7.
Aber auch alsdann in ſeinem ſo erhahenen Stand muß er nicht ablaſſen zu ſeuftzen: Laß mich kein Luſt noch Furcht von dir in dieſer Welt abwenden, beſtaͤndig ſeyn ans End gib mir; du haſts allein in Haͤnden ꝛc. Es gilt Wa- chens; allermaſſen auch das Reich des weiſen Salo- mons durch eben dieſen ſtinckenden Hoͤllenruß ſei- nen Flor und Glantz verloren. So ſehr erhebet ſich dieſer ſchlangenartige, ſachtſchleichende Geiſt uͤber das menſchliche Geſchlecht; alſo daß dieſe ohne dem ſo rare und ſchoͤne Blume der Keuſch-
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C. 3. Mittel wieder die Unreinigkeit.
dem aber der himmliſche Joſua die zween Zeu-
gen von Sittim wird ausgeſandt Joſ. 2, 1. Of-
fenb. 11. und durch ſchwere Gerichte vor aller
Welt dargethan haben, daß kein unkeuſcher oder
geitziger das hochzeitliche Abendmal des Lammes
und das herrliche Reich erblich beſitzen koͤnne:
1 Cor. 6, 9. 10. alsdann wird ſich eine Quelle
eroͤfnen, nemlich der heilige Geiſt aus JESU
Chriſto, Pſ. 36, 10. Joh. 4, 14. daraus 1000.
Bruͤnnen entſpringen werden, Jeſ. 12. Joh. 7, 38.
ſo alle unreine Sinnen abſpuͤlen und alles goͤttlich
fruchtbar machen werden. Selig wer ſich als ein
Suͤndenthal Sittim Chriſto darſtellet, und mit
Schmertzen geſtehet, wie er ſein Hertz leider an
die Luͤſte und Greuel der Welt gehenget, aber von
nun an nimmermehr nach dem Fleiſch ſondern
nach dem heiligen Geiſt wandeln wolle, auch ſei-
nen Bund darauf mit GOtt erneuert, wie in Sit-
tim geſchehen: (5 Moſ. 29.) den wird der Aller-
hoͤchſte nicht allezeit unter der Suͤnde laſſen blei-
ben, ſondern ſein Geſchrey erhoͤren. Ein heller
Schein aus der Morgenroͤthe wird ihm auffgehen,
Jeſ. 60. 2 Sam. 23. und er das Reich einneh-
men. Dan. 7.
Aber auch alsdann in ſeinem ſo erhahenen
Stand muß er nicht ablaſſen zu ſeuftzen: Laß
mich kein Luſt noch Furcht von dir in dieſer
Welt abwenden, beſtaͤndig ſeyn ans End gib
mir; du haſts allein in Haͤnden ꝛc. Es gilt Wa-
chens; allermaſſen auch das Reich des weiſen Salo-
mons durch eben dieſen ſtinckenden Hoͤllenruß ſei-
nen Flor und Glantz verloren. So ſehr erhebet
ſich dieſer ſchlangenartige, ſachtſchleichende Geiſt
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Sarganeck, Georg: Ueberzeugende und bewegliche Warnung vor allen Sünden der Unreinigkeit und Heimlichen Unzucht. Züllichau, 1740, S. 665. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/sarganeck_unzucht_1740/685>, abgerufen am 21.11.2024.
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