Sarganeck, Georg: Ueberzeugende und bewegliche Warnung vor allen Sünden der Unreinigkeit und Heimlichen Unzucht. Züllichau, 1740.Anhang zum dritten Theil, noch Sieg und Entrinnen gegeben werden, GOttzu loben in den Versammlungen, wenn du nur im Gebet anhältest, und die von GOtt vorgeschriebene Mittel recht gebrauchest. 3) Je härter der Streit, je herrlicher ist auch der Triumph! Wahr ists, daß die Reitzung oft so starck ist, daß man die grö- ste Mühe hat, im Widerstand auszuharren bis ans Ende, ohne dem unsaubern Geist schmählich ge- wonnen zu geben; sintemalen es ein zäher Feind ist auszutreiben, wo er sich einmal in Marck und Adern hinein gesetzet hat: aber wisse o Mensch! daß bey keinem Triumphseinzug niemal kein solch freudenreicher Jubellschall gewesen ist, als bey einer Seele, wann sie aus einer geistlichen Schlacht glücklich nach Hause kehret. Das ist ein Ver- gnügen über alles andere, wann man das Joch dieses Wüterichs einmal abgeschüttelt, und sich in die wunderselige Freyheit der Kinder GOttes versetzet hat. 4) Wann man eine Schwierig- keit gegen die andere hält: so ists je tausendmal leichter, sich die Augen hier auszureissen, und hier die Hände abzuhauen, als nur noch hier die Schmach und Schmertzen auszustehen, welche ein unkeusch Leben neben unerträglichem Kummer nach sich ziehet; will geschweigen die entsetzliche Angst und Verzweifelung auf dem Todtenbette, und noch dazu den ewigen Jammer, aus der eben erst ausgestandenen und kaum überstrittenen Todesnoth ins höllische Feuer geworffen zu wer- den. Ein Kluger erwehlet ja allezeit das leich- teste und beste: nun ists ja besser, dem Teufel und Fleisch nicht nur kaltsinnig und obenhin, sondern gantz rund eine augenblickliche schändliche Lust abzuschlagen, als Lebenslang ein Brandmahl im Gewissen herum zu tragen. III. Klag-
Anhang zum dritten Theil, noch Sieg und Entrinnen gegeben werden, GOttzu loben in den Verſammlungen, wenn du nur im Gebet anhaͤlteſt, und die von GOtt vorgeſchriebene Mittel recht gebraucheſt. 3) Je haͤrter der Streit, je herrlicher iſt auch der Triumph! Wahr iſts, daß die Reitzung oft ſo ſtarck iſt, daß man die groͤ- ſte Muͤhe hat, im Widerſtand auszuharren bis ans Ende, ohne dem unſaubern Geiſt ſchmaͤhlich ge- wonnen zu geben; ſintemalen es ein zaͤher Feind iſt auszutreiben, wo er ſich einmal in Marck und Adern hinein geſetzet hat: aber wiſſe o Menſch! daß bey keinem Triumphseinzug niemal kein ſolch freudenreicher Jubellſchall geweſen iſt, als bey einer Seele, wann ſie aus einer geiſtlichen Schlacht gluͤcklich nach Hauſe kehret. Das iſt ein Ver- gnuͤgen uͤber alles andere, wann man das Joch dieſes Wuͤterichs einmal abgeſchuͤttelt, und ſich in die wunderſelige Freyheit der Kinder GOttes verſetzet hat. 4) Wann man eine Schwierig- keit gegen die andere haͤlt: ſo iſts je tauſendmal leichter, ſich die Augen hier auszureiſſen, und hier die Haͤnde abzuhauen, als nur noch hier die Schmach und Schmertzen auszuſtehen, welche ein unkeuſch Leben neben unertraͤglichem Kummer nach ſich ziehet; will geſchweigen die entſetzliche Angſt und Verzweifelung auf dem Todtenbette, und noch dazu den ewigen Jammer, aus der eben erſt ausgeſtandenen und kaum uͤberſtrittenen Todesnoth ins hoͤlliſche Feuer geworffen zu wer- den. Ein Kluger erwehlet ja allezeit das leich- teſte und beſte: nun iſts ja beſſer, dem Teufel und Fleiſch nicht nur kaltſinnig und obenhin, ſondern gantz rund eine augenblickliche ſchaͤndliche Luſt abzuſchlagen, als Lebenslang ein Brandmahl im Gewiſſen herum zu tragen. III. Klag-
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Anhang zum dritten Theil,
noch Sieg und Entrinnen gegeben werden, GOtt
zu loben in den Verſammlungen, wenn du nur im
Gebet anhaͤlteſt, und die von GOtt vorgeſchriebene
Mittel recht gebraucheſt. 3) Je haͤrter der Streit, je
herrlicher iſt auch der Triumph! Wahr iſts, daß
die Reitzung oft ſo ſtarck iſt, daß man die groͤ-
ſte Muͤhe hat, im Widerſtand auszuharren bis ans
Ende, ohne dem unſaubern Geiſt ſchmaͤhlich ge-
wonnen zu geben; ſintemalen es ein zaͤher Feind
iſt auszutreiben, wo er ſich einmal in Marck und
Adern hinein geſetzet hat: aber wiſſe o Menſch!
daß bey keinem Triumphseinzug niemal kein ſolch
freudenreicher Jubellſchall geweſen iſt, als bey
einer Seele, wann ſie aus einer geiſtlichen Schlacht
gluͤcklich nach Hauſe kehret. Das iſt ein Ver-
gnuͤgen uͤber alles andere, wann man das Joch
dieſes Wuͤterichs einmal abgeſchuͤttelt, und ſich in
die wunderſelige Freyheit der Kinder GOttes
verſetzet hat. 4) Wann man eine Schwierig-
keit gegen die andere haͤlt: ſo iſts je tauſendmal
leichter, ſich die Augen hier auszureiſſen, und hier
die Haͤnde abzuhauen, als nur noch hier die
Schmach und Schmertzen auszuſtehen, welche ein
unkeuſch Leben neben unertraͤglichem Kummer
nach ſich ziehet; will geſchweigen die entſetzliche
Angſt und Verzweifelung auf dem Todtenbette,
und noch dazu den ewigen Jammer, aus der
eben erſt ausgeſtandenen und kaum uͤberſtrittenen
Todesnoth ins hoͤlliſche Feuer geworffen zu wer-
den. Ein Kluger erwehlet ja allezeit das leich-
teſte und beſte: nun iſts ja beſſer, dem Teufel
und Fleiſch nicht nur kaltſinnig und obenhin,
ſondern gantz rund eine augenblickliche ſchaͤndliche
Luſt abzuſchlagen, als Lebenslang ein Brandmahl
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III. Klag-
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