Sattler, Basilius: Ein Leichpredigt. Gethan bey der Begrebniß des Ehrnuesten vnd Hochgelarten Joachim Gagelman. Wolfenbüttel, 1595.Es ist ja ein grosse Wolthat vnd habt jhr Gott dafür zudancken / das er euch in seinem Testament mit seiner verlassenschafft wolbedacht vnd angesehen. Aber nicht weniger sol euch lieb sein / das er einen guten Namen vnd gut gerücht / welches Köstlicher ist den Salben / wie der weise man redet / hinder sich verlassen hat. Denn das ich von seiner geschicklicheit vnd erfaren heit nicht sage / die jhn dieser örterberümt gemacht / so ist hie menniglich bekandt / das er ein fleissiger zuhörer des Göttichen Worts gewesen. So hat er auch in seinem caelibatu sich eingezogen vnd vnuerweißlich verhalten. Insonderheit aber hat jhm das grossen ruhm gegeben / das er ab dem geitz vnd eigennutz / der fast alle drey Faculteten, Theologiam, Iuris prudentiam vnd Medicinam verderbet / einen abschewen gehabt / vnd Reichen vnd Armen / in seinem beruff gern vnd williglich gedienet hat. Derwegen er von menniglich / sonderlich auch der lieben Armut sehr beklagt worden. Wie gantz getrew vnd fleissig er in seinem beruff in die 30. Jahr gewesen / können alhie fürneme / Ja auch Fürstliche Personen bezeugen Andere tugenten / als das er niemants vbergeben / noch in vngutem / Welches sonst an den höfen sehr gemein ist / gedacht / vielweniger andere verachtet / sich auch nicht in frembde Hendel gemenget / sonder bey seinem beruff geblieben vnd des mit trewem fleiß abgewartet / Will ich jetzo geschweigen. Als er auch vermercket / Das das ende seines lebens verhanden were / hat er in acht gehabt / das Jesaias zum König Hiskia sagt / Bestelle dein haus / denn du wirst sterben vnd nicht Leben. Denn er mich als seinen Seelsorger zu sich forderen lassen / das bekentnis seiner sünde / wie auch seines glaubens gethan / vnd zu Christi gedechtnis vnd sterckung solches seines glaubens / den waren Leib vnd Blut Es ist ja ein grosse Wolthat vnd habt jhr Gott dafür zudancken / das er euch in seinem Testament mit seiner verlassenschafft wolbedacht vnd angesehen. Aber nicht weniger sol euch lieb sein / das er einen guten Namen vnd gut gerücht / welches Köstlicher ist den Salben / wie der weise man redet / hinder sich verlassen hat. Denn das ich von seiner geschicklicheit vnd erfaren heit nicht sage / die jhn dieser örterberümt gemacht / so ist hie menniglich bekandt / das er ein fleissiger zuhörer des Göttichen Worts gewesen. So hat er auch in seinem caelibatu sich eingezogen vnd vnuerweißlich verhalten. Insonderheit aber hat jhm das grossen ruhm gegeben / das er ab dem geitz vnd eigennutz / der fast alle drey Faculteten, Theologiam, Iuris prudentiam vnd Medicinam verderbet / einen abschewen gehabt / vnd Reichen vnd Armen / in seinem beruff gern vnd williglich gedienet hat. Derwegen er von meñiglich / sonderlich auch der lieben Armut sehr beklagt worden. Wie gantz getrew vnd fleissig er in seinem beruff in die 30. Jahr gewesen / können alhie fürneme / Ja auch Fürstliche Personen bezeugen Andere tugenten / als das er niemants vbergeben / noch in vngutem / Welches sonst an den höfen sehr gemein ist / gedacht / vielweniger andere verachtet / sich auch nicht in frembde Hendel gemenget / sonder bey seinem beruff geblieben vnd des mit trewem fleiß abgewartet / Will ich jetzo geschweigen. Als er auch vermercket / Das das ende seines lebens verhanden were / hat er in acht gehabt / das Jesaias zum König Hiskia sagt / Bestelle dein haus / denn du wirst sterben vnd nicht Leben. Denn er mich als seinen Seelsorger zu sich forderen lassen / das bekentnis seiner sünde / wie auch seines glaubens gethan / vnd zu Christi gedechtnis vnd sterckung solches seines glaubens / den waren Leib vnd Blut <TEI> <text> <body> <div> <pb facs="#f0004"/> <p>Es ist ja ein grosse Wolthat vnd habt jhr Gott dafür zudancken / das er euch in seinem Testament mit seiner verlassenschafft wolbedacht vnd angesehen. Aber nicht weniger sol euch lieb sein / das er einen guten Namen vnd gut gerücht / welches Köstlicher ist den Salben / wie der weise man redet / hinder sich verlassen hat.</p> <p>Denn das ich von seiner geschicklicheit vnd erfaren heit nicht sage / die jhn dieser örterberümt gemacht / so ist hie menniglich bekandt / das er ein fleissiger zuhörer des Göttichen Worts gewesen. So hat er auch in seinem caelibatu sich eingezogen vnd vnuerweißlich verhalten. Insonderheit aber hat jhm das grossen ruhm gegeben / das er ab dem geitz vnd eigennutz / der fast alle drey Faculteten, Theologiam, Iuris prudentiam vnd Medicinam verderbet / einen abschewen gehabt / vnd Reichen vnd Armen / in seinem beruff gern vnd williglich gedienet hat.</p> <p>Derwegen er von meñiglich / sonderlich auch der lieben Armut sehr beklagt worden. Wie gantz getrew vnd fleissig er in seinem beruff in die 30. Jahr gewesen / können alhie fürneme / Ja auch Fürstliche Personen bezeugen Andere tugenten / als das er niemants vbergeben / noch in vngutem / Welches sonst an den höfen sehr gemein ist / gedacht / vielweniger andere verachtet / sich auch nicht in frembde Hendel gemenget / sonder bey seinem beruff geblieben vnd des mit trewem fleiß abgewartet / Will ich jetzo geschweigen.</p> <p>Als er auch vermercket / Das das ende seines lebens verhanden were / hat er in acht gehabt / das Jesaias zum König Hiskia sagt / Bestelle dein haus / denn du wirst sterben vnd nicht Leben. 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Es ist ja ein grosse Wolthat vnd habt jhr Gott dafür zudancken / das er euch in seinem Testament mit seiner verlassenschafft wolbedacht vnd angesehen. Aber nicht weniger sol euch lieb sein / das er einen guten Namen vnd gut gerücht / welches Köstlicher ist den Salben / wie der weise man redet / hinder sich verlassen hat.
Denn das ich von seiner geschicklicheit vnd erfaren heit nicht sage / die jhn dieser örterberümt gemacht / so ist hie menniglich bekandt / das er ein fleissiger zuhörer des Göttichen Worts gewesen. So hat er auch in seinem caelibatu sich eingezogen vnd vnuerweißlich verhalten. Insonderheit aber hat jhm das grossen ruhm gegeben / das er ab dem geitz vnd eigennutz / der fast alle drey Faculteten, Theologiam, Iuris prudentiam vnd Medicinam verderbet / einen abschewen gehabt / vnd Reichen vnd Armen / in seinem beruff gern vnd williglich gedienet hat.
Derwegen er von meñiglich / sonderlich auch der lieben Armut sehr beklagt worden. Wie gantz getrew vnd fleissig er in seinem beruff in die 30. Jahr gewesen / können alhie fürneme / Ja auch Fürstliche Personen bezeugen Andere tugenten / als das er niemants vbergeben / noch in vngutem / Welches sonst an den höfen sehr gemein ist / gedacht / vielweniger andere verachtet / sich auch nicht in frembde Hendel gemenget / sonder bey seinem beruff geblieben vnd des mit trewem fleiß abgewartet / Will ich jetzo geschweigen.
Als er auch vermercket / Das das ende seines lebens verhanden were / hat er in acht gehabt / das Jesaias zum König Hiskia sagt / Bestelle dein haus / denn du wirst sterben vnd nicht Leben. Denn er mich als seinen Seelsorger zu sich forderen lassen / das bekentnis seiner sünde / wie auch seines glaubens gethan / vnd zu Christi gedechtnis vnd sterckung solches seines glaubens / den waren Leib vnd Blut
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Zitationshilfe: | Sattler, Basilius: Ein Leichpredigt. Gethan bey der Begrebniß des Ehrnuesten vnd Hochgelarten Joachim Gagelman. Wolfenbüttel, 1595, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/sattler_leichpredigt_1595/4>, abgerufen am 16.07.2024. |