Sattler, Basilius: Ein Leichpredigt. Gethan bey der Begrebniß des Ehrnuesten vnd Hochgelarten Joachim Gagelman. Wolfenbüttel, 1595.
Hiob 19. ABer ich weis das mein erlöser lebet / vnd er wird mich hernach aus der erden Aufferwecken / vnd werde darnach mit dieser meiner haut vmbgeben werden / vnd werde in meinem fleisch Gott sehen / denselben werde ich mir sehen / vnd meine augen werden jhn schawen / vnd kein frembder. Auslegung. GEliebte im HErrn / dieweil wir für dißmal einen Alten Fürstlichen diener / vnd zwar einen Doctorem der Artzney zur erden bestattet haben / sollen wir alle / sonderlich aber wir Herrn diener vns erinnern / das wir auch sterben müssen / vnd wird vns dawieder weder langwiriger dienst / noch vnser Ehrnstand / weder Herrn gunst / noch einige Kunstschützen. Wie dann auch wir darauff vns nicht verlassen sollen / das wir noch an vnserm Leib vnd gesundheit nicht viel schwacheit gefület / vnd also noch starck vnd bey guten krefften sein. Denn fast die wenigesten leut alters vnd vnuermöglicheit hal- Hiob 19. ABer ich weis das mein erlöser lebet / vnd er wird mich hernach aus der erden Aufferwecken / vnd werde darnach mit dieser meiner haut vmbgeben werden / vnd werde in meinem fleisch Gott sehen / denselben werde ich mir sehen / vnd meine augen werden jhn schawen / vnd kein frembder. Auslegung. GEliebte im HErrn / dieweil wir für dißmal einen Alten Fürstlichen diener / vnd zwar einen Doctorem der Artzney zur erden bestattet haben / sollen wir alle / sonderlich aber wir Herrn diener vns erinnern / das wir auch sterben müssen / vnd wird vns dawieder weder langwiriger dienst / noch vnser Ehrnstand / weder Herrn gunst / noch einige Kunstschützen. Wie dañ auch wir darauff vns nicht verlassen sollen / das wir noch an vnserm Leib vnd gesundheit nicht viel schwacheit gefület / vnd also noch starck vnd bey guten krefften sein. Denn fast die wenigesten leut alters vnd vnuermöglicheit hal- <TEI> <text> <body> <div> <pb facs="#f0006"/> </div> <div> <head>Hiob 19.<lb/></head> <p>ABer ich weis das mein erlöser lebet / vnd er wird mich hernach aus der erden Aufferwecken / vnd werde darnach mit dieser meiner haut vmbgeben werden / vnd werde in meinem fleisch Gott sehen / denselben werde ich mir sehen / vnd meine augen werden jhn schawen / vnd kein frembder.</p> </div> <div> <head>Auslegung.<lb/></head> <p>GEliebte im HErrn / dieweil wir für dißmal einen Alten Fürstlichen diener / vnd zwar einen Doctorem der Artzney zur erden bestattet haben / sollen wir alle / sonderlich aber wir Herrn diener vns erinnern / das wir auch sterben müssen / vnd wird vns dawieder weder langwiriger dienst / noch vnser Ehrnstand / weder Herrn gunst / noch einige Kunstschützen.</p> <p>Wie dañ auch wir darauff vns nicht verlassen sollen / das wir noch an vnserm Leib vnd gesundheit nicht viel schwacheit gefület / vnd also noch starck vnd bey guten krefften sein. Denn fast die wenigesten leut alters vnd vnuermöglicheit hal- </p> </div> </body> </text> </TEI> [0006]
Hiob 19.
ABer ich weis das mein erlöser lebet / vnd er wird mich hernach aus der erden Aufferwecken / vnd werde darnach mit dieser meiner haut vmbgeben werden / vnd werde in meinem fleisch Gott sehen / denselben werde ich mir sehen / vnd meine augen werden jhn schawen / vnd kein frembder.
Auslegung.
GEliebte im HErrn / dieweil wir für dißmal einen Alten Fürstlichen diener / vnd zwar einen Doctorem der Artzney zur erden bestattet haben / sollen wir alle / sonderlich aber wir Herrn diener vns erinnern / das wir auch sterben müssen / vnd wird vns dawieder weder langwiriger dienst / noch vnser Ehrnstand / weder Herrn gunst / noch einige Kunstschützen.
Wie dañ auch wir darauff vns nicht verlassen sollen / das wir noch an vnserm Leib vnd gesundheit nicht viel schwacheit gefület / vnd also noch starck vnd bey guten krefften sein. Denn fast die wenigesten leut alters vnd vnuermöglicheit hal-
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