Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Sattler, Basilius: Medulla Davidica das ist Gründliche und summarische Außlegung uber die Psalmen des Königlichen Propheten Davids. Wolfenbüttel, 1625.

Bild:
<< vorherige Seite

da man sich bedüncken lesst / man müsse vntergehen. Psal. 124. Ströme giengen vber vnser Seele. Als da Julianus die Christen verfolget. Aber wie Athanasius sagt: Nubecula est cito transibit, so gehet solch Wetter fürüber / vnd wird es wieder still / wie Matth. 8.

5. In solcher Angst vnd Noth muß man nur beten / vnd solch böß fürnemen der Feinde Gott klagen.

6. Gott macht vnterweilen die Feinde vnter sich selber vneins / wie zur zeit Josaphat / 2. Par. 20.

7. Die Frommen müssens gewohnen / daß vnterweilen auch jhre beste Freunde von jhnen abfallen / des Menschen Feinde werden seine eigene Haußgenossen seyn / sagt Christus / der es selber erfahren.

8. Gott straffet gewis solche grewliche Verfolger der Frommen wo nicht eben zeitlich / doch wo sie nicht Busse thun / gewißlich mit dem hellischen Fewr.

9. Gott kompt endlich auch bey den Frommen zu hauß / vnd erlöset sie / die Gottlosen aber wenn sie sich nicht bekeren strafft er / Psal. 7.

10. Es ist zwar in der Welt ein gemeine Sünde / vnd wird für ein sonderlich geschwindigkeit gehalten / daß man gute wort gibt / vnd meinens nicht / aber Gott hat ein Grewel daran / Psal. 5. Vnd sie werden endlich mit jhrem Vater dem Teuffel / der also vnser erste Eltern verführte / jhren Lohn bekommen.

11. In grossen nöthen vnd gefahr sollen wir vns nicht (wie wir pflegen zu thun) mit Sorgen schlagen / sondern

da man sich bedüncken lesst / man müsse vntergehen. Psal. 124. Ströme giengen vber vnser Seele. Als da Julianus die Christen verfolget. Aber wie Athanasius sagt: Nubecula est cito transibit, so gehet solch Wetter fürüber / vnd wird es wieder still / wie Matth. 8.

5. In solcher Angst vnd Noth muß man nur beten / vnd solch böß fürnemen der Feinde Gott klagen.

6. Gott macht vnterweilen die Feinde vnter sich selber vneins / wie zur zeit Josaphat / 2. Par. 20.

7. Die Frommen müssens gewohnen / daß vnterweilen auch jhre beste Freunde von jhnen abfallen / des Menschen Feinde werden seine eigene Haußgenossen seyn / sagt Christus / der es selber erfahren.

8. Gott straffet gewis solche grewliche Verfolger der Frommen wo nicht eben zeitlich / doch wo sie nicht Busse thun / gewißlich mit dem hellischen Fewr.

9. Gott kompt endlich auch bey den Frommen zu hauß / vnd erlöset sie / die Gottlosen aber wenn sie sich nicht bekeren strafft er / Psal. 7.

10. Es ist zwar in der Welt ein gemeine Sünde / vnd wird für ein sonderlich geschwindigkeit gehalten / daß man gute wort gibt / vnd meinens nicht / aber Gott hat ein Grewel daran / Psal. 5. Vnd sie werden endlich mit jhrem Vater dem Teuffel / der also vnser erste Eltern verführte / jhren Lohn bekommen.

11. In grossen nöthen vnd gefahr sollen wir vns nicht (wie wir pflegen zu thun) mit Sorgen schlagen / sondern

<TEI>
  <text>
    <body>
      <div>
        <p><pb facs="#f0250" n="222"/>
da man sich bedüncken lesst / man müsse vntergehen. Psal. 124. Ströme giengen vber vnser Seele. Als da Julianus die Christen verfolget. Aber wie Athanasius sagt: Nubecula est cito transibit, so gehet solch Wetter fürüber / vnd wird es wieder still / wie Matth. 8.</p>
        <p>5. In solcher Angst vnd Noth muß man nur beten / vnd solch böß fürnemen der Feinde Gott klagen.</p>
        <p>6. Gott macht vnterweilen die Feinde vnter sich selber vneins / wie zur zeit Josaphat / 2. Par. 20.</p>
        <p>7. Die Frommen müssens gewohnen / daß vnterweilen auch jhre beste Freunde von jhnen abfallen / des Menschen Feinde werden seine eigene Haußgenossen seyn / sagt Christus / der es selber erfahren.</p>
        <p>8. Gott straffet gewis solche grewliche Verfolger der Frommen wo nicht eben zeitlich / doch wo sie nicht Busse thun / gewißlich mit dem hellischen Fewr.</p>
        <p>9. Gott kompt endlich auch bey den Frommen zu hauß / vnd erlöset sie / die Gottlosen aber wenn sie sich nicht bekeren strafft er / Psal. 7.</p>
        <p>10. Es ist zwar in der Welt ein gemeine Sünde / vnd wird für ein sonderlich geschwindigkeit gehalten / daß man gute wort gibt / vnd meinens nicht / aber Gott hat ein Grewel daran / Psal. 5. Vnd sie werden endlich mit jhrem Vater dem Teuffel / der also vnser erste Eltern verführte / jhren Lohn bekommen.</p>
        <p>11. In grossen nöthen vnd gefahr sollen wir vns nicht (wie wir pflegen zu thun) mit Sorgen schlagen / sondern
</p>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[222/0250] da man sich bedüncken lesst / man müsse vntergehen. Psal. 124. Ströme giengen vber vnser Seele. Als da Julianus die Christen verfolget. Aber wie Athanasius sagt: Nubecula est cito transibit, so gehet solch Wetter fürüber / vnd wird es wieder still / wie Matth. 8. 5. In solcher Angst vnd Noth muß man nur beten / vnd solch böß fürnemen der Feinde Gott klagen. 6. Gott macht vnterweilen die Feinde vnter sich selber vneins / wie zur zeit Josaphat / 2. Par. 20. 7. Die Frommen müssens gewohnen / daß vnterweilen auch jhre beste Freunde von jhnen abfallen / des Menschen Feinde werden seine eigene Haußgenossen seyn / sagt Christus / der es selber erfahren. 8. Gott straffet gewis solche grewliche Verfolger der Frommen wo nicht eben zeitlich / doch wo sie nicht Busse thun / gewißlich mit dem hellischen Fewr. 9. Gott kompt endlich auch bey den Frommen zu hauß / vnd erlöset sie / die Gottlosen aber wenn sie sich nicht bekeren strafft er / Psal. 7. 10. Es ist zwar in der Welt ein gemeine Sünde / vnd wird für ein sonderlich geschwindigkeit gehalten / daß man gute wort gibt / vnd meinens nicht / aber Gott hat ein Grewel daran / Psal. 5. Vnd sie werden endlich mit jhrem Vater dem Teuffel / der also vnser erste Eltern verführte / jhren Lohn bekommen. 11. In grossen nöthen vnd gefahr sollen wir vns nicht (wie wir pflegen zu thun) mit Sorgen schlagen / sondern

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

Obrigkeitskritik und Fürstenberatung: Die Oberhofprediger in Braunschweig-Wolfenbüttel 1568-1714: Bereitstellung der Texttranskription und Auszeichnung in XML/TEI. (2013-02-15T13:54:31Z) Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme entsprechen muss.
Wolfenbütteler Digitale Bibliothek: Bereitstellung der Bilddigitalisate (2013-02-15T13:54:31Z)
Marcus Baumgarten, Frederike Neuber, Frank Wiegand: Konvertierung nach XML gemäß DTA-Basisformat, Tagging der Titelblätter, Korrekturen der Transkription. (2013-02-15T13:54:31Z)

Weitere Informationen:

Anmerkungen zur Transkription:

  • Langes s (ſ) wird als rundes s (s) wiedergegeben.
  • Rundes r (ꝛ) wird als normales r (r) wiedergegeben bzw. in der Kombination ꝛc. als et (etc.) aufgelöst.
  • Die Majuskel J im Frakturdruck wird in der Transkription je nach Lautwert als I bzw. J wiedergegeben.
  • Übergeschriebenes „e“ über „a“, „o“ und „u“ wird als „ä“, „ö“, „ü“ transkribiert.
  • Ligaturen werden aufgelöst.
  • Silbentrennungen über Zeilengrenzen hinweg werden aufgelöst.
  • Silbentrennungen über Seitengrenzen hinweg werden beibehalten.
  • Kolumnentitel, Bogensignaturen und Kustoden werden nicht erfasst.
  • Griechische Schrift wird nicht transkribiert, sondern im XML mit <foreign xml:lang="el"><gap reason="fm"/></foreign> vermerkt.



Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/sattler_medulla_1625
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/sattler_medulla_1625/250
Zitationshilfe: Sattler, Basilius: Medulla Davidica das ist Gründliche und summarische Außlegung uber die Psalmen des Königlichen Propheten Davids. Wolfenbüttel, 1625, S. 222. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/sattler_medulla_1625/250>, abgerufen am 22.11.2024.