Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Sattler, Basilius: Medulla Davidica das ist Gründliche und summarische Außlegung uber die Psalmen des Königlichen Propheten Davids. Wolfenbüttel, 1625.

Bild:
<< vorherige Seite

27. Eine fromme fleissige Oberkeit ist eine grosse Gabe Gottes.

28. Wie ein guter Hirt die Schafe / so sol eine löbliche Oberkeit die Vnderthanen vertheidigen vnd versorgen.

Der LXXIX. Psalm. Ein Psalm Assaph.

WEil der Psalm vber die Heyden klaget / daß sie Jerusalem zum Steinhauffen gemacht / gehet er etwa auff das Babylonische Gefengnis / oder der Maccabeer zeit. Vnd klagt er nun vber den grossen Jammer / daß die Feinde den Tempel / vnd die Stadt Jerusalem zerstöret vnd verwüstet / vnd das Volck jämmerlich / vnd jhrer so viel erwürget / daß man sie nicht alle begrabenkönnen / vnd sie also bey andern Völckern stinckend worden / vnd in höchste verachtung kommen. Vnd bittet / Gott wolle seinen grimmigen Zorn fallen lassen / vnd viel mehr vber die Heyden / die jhn nicht erkennen vnd anruffen / seinen Zorn außgiessen: Sie haben es zwar wol verdienet / aber er wolle es jhnen aus lauter Gnad vnd Barmhertzigkeit vergeben / vnd bedencken / daß sie so gar herunter kommen / Er wolle es thun vmb seines Namens willen / der sich auch leiden müsse / vnd von Feinden gelestert werde / vnd jhm doch den Jammer vnd das seufftzen der Gefangenen zu hertzen gehen lassen / sie aus der grossen Noth vnd gefahr erlösen / vnd die Feinde straffen / daß sein Volck vrsach habe jhm dafür zu dancken / vnd seinen heiligen Namen zu preisen.

HErr / es seind Heyden in dein Erbe gefallen / die haben deinen heiligen Tempel verunreiget / Vnd aus Jerusalem Steinhauffen gemacht.

27. Eine fromme fleissige Oberkeit ist eine grosse Gabe Gottes.

28. Wie ein guter Hirt die Schafe / so sol eine löbliche Oberkeit die Vnderthanen vertheidigen vnd versorgen.

Der LXXIX. Psalm. Ein Psalm Assaph.

WEil der Psalm vber die Heyden klaget / daß sie Jerusalem zum Steinhauffen gemacht / gehet er etwa auff das Babylonische Gefengnis / oder der Maccabeer zeit. Vnd klagt er nun vber den grossen Jammer / daß die Feinde den Tempel / vnd die Stadt Jerusalem zerstöret vnd verwüstet / vnd das Volck jämmerlich / vnd jhrer so viel erwürget / daß man sie nicht alle begrabenkönnen / vnd sie also bey andern Völckern stinckend worden / vnd in höchste verachtung kommen. Vnd bittet / Gott wolle seinen grimmigen Zorn fallen lassen / vnd viel mehr vber die Heyden / die jhn nicht erkennen vnd anruffen / seinen Zorn außgiessen: Sie haben es zwar wol verdienet / aber er wolle es jhnen aus lauter Gnad vnd Barmhertzigkeit vergeben / vnd bedencken / daß sie so gar herunter kommen / Er wolle es thun vmb seines Namens willen / der sich auch leiden müsse / vnd von Feinden gelestert werde / vnd jhm doch den Jammer vnd das seufftzen der Gefangenen zu hertzen gehen lassen / sie aus der grossen Noth vnd gefahr erlösen / vnd die Feinde straffen / daß sein Volck vrsach habe jhm dafür zu dancken / vnd seinen heiligen Namen zu preisen.

HErr / es seind Heyden in dein Erbe gefallen / die haben deinen heiligen Tempel verunreiget / Vnd aus Jerusalem Steinhauffen gemacht.

<TEI>
  <text>
    <body>
      <div>
        <pb facs="#f0359" n="331"/>
        <p>27. Eine fromme fleissige Oberkeit ist eine grosse Gabe Gottes.</p>
        <p>28. Wie ein guter Hirt die Schafe / so sol eine löbliche Oberkeit die Vnderthanen vertheidigen vnd versorgen.</p>
      </div>
      <div>
        <head>Der LXXIX. Psalm. Ein Psalm Assaph.</head><lb/>
        <p>WEil der Psalm vber die Heyden klaget / daß sie Jerusalem zum Steinhauffen gemacht / gehet er etwa auff das Babylonische Gefengnis / oder der Maccabeer zeit. Vnd klagt er nun vber den grossen Jammer / daß die Feinde den Tempel / vnd die Stadt Jerusalem zerstöret vnd verwüstet / vnd das Volck jämmerlich / vnd jhrer so viel erwürget / daß man sie nicht alle begrabenkönnen / vnd sie also bey andern Völckern stinckend worden / vnd in höchste verachtung kommen. Vnd bittet / Gott wolle seinen grimmigen Zorn fallen lassen / vnd viel mehr vber die Heyden / die jhn nicht erkennen vnd anruffen / seinen Zorn außgiessen: Sie haben es zwar wol verdienet / aber er wolle es jhnen aus lauter Gnad vnd Barmhertzigkeit vergeben / vnd bedencken / daß sie so gar herunter kommen / Er wolle es thun vmb seines Namens willen / der sich auch leiden müsse / vnd von Feinden gelestert werde / vnd jhm doch den Jammer vnd das seufftzen der Gefangenen zu hertzen gehen lassen / sie aus der grossen Noth vnd gefahr erlösen / vnd die Feinde straffen / daß sein Volck vrsach habe jhm dafür zu dancken / vnd seinen heiligen Namen zu preisen.</p>
        <p>HErr / es seind Heyden in dein Erbe gefallen / die haben deinen heiligen Tempel verunreiget / Vnd aus Jerusalem Steinhauffen gemacht.</p>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[331/0359] 27. Eine fromme fleissige Oberkeit ist eine grosse Gabe Gottes. 28. Wie ein guter Hirt die Schafe / so sol eine löbliche Oberkeit die Vnderthanen vertheidigen vnd versorgen. Der LXXIX. Psalm. Ein Psalm Assaph. WEil der Psalm vber die Heyden klaget / daß sie Jerusalem zum Steinhauffen gemacht / gehet er etwa auff das Babylonische Gefengnis / oder der Maccabeer zeit. Vnd klagt er nun vber den grossen Jammer / daß die Feinde den Tempel / vnd die Stadt Jerusalem zerstöret vnd verwüstet / vnd das Volck jämmerlich / vnd jhrer so viel erwürget / daß man sie nicht alle begrabenkönnen / vnd sie also bey andern Völckern stinckend worden / vnd in höchste verachtung kommen. Vnd bittet / Gott wolle seinen grimmigen Zorn fallen lassen / vnd viel mehr vber die Heyden / die jhn nicht erkennen vnd anruffen / seinen Zorn außgiessen: Sie haben es zwar wol verdienet / aber er wolle es jhnen aus lauter Gnad vnd Barmhertzigkeit vergeben / vnd bedencken / daß sie so gar herunter kommen / Er wolle es thun vmb seines Namens willen / der sich auch leiden müsse / vnd von Feinden gelestert werde / vnd jhm doch den Jammer vnd das seufftzen der Gefangenen zu hertzen gehen lassen / sie aus der grossen Noth vnd gefahr erlösen / vnd die Feinde straffen / daß sein Volck vrsach habe jhm dafür zu dancken / vnd seinen heiligen Namen zu preisen. HErr / es seind Heyden in dein Erbe gefallen / die haben deinen heiligen Tempel verunreiget / Vnd aus Jerusalem Steinhauffen gemacht.

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

Obrigkeitskritik und Fürstenberatung: Die Oberhofprediger in Braunschweig-Wolfenbüttel 1568-1714: Bereitstellung der Texttranskription und Auszeichnung in XML/TEI. (2013-02-15T13:54:31Z) Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme entsprechen muss.
Wolfenbütteler Digitale Bibliothek: Bereitstellung der Bilddigitalisate (2013-02-15T13:54:31Z)
Marcus Baumgarten, Frederike Neuber, Frank Wiegand: Konvertierung nach XML gemäß DTA-Basisformat, Tagging der Titelblätter, Korrekturen der Transkription. (2013-02-15T13:54:31Z)

Weitere Informationen:

Anmerkungen zur Transkription:

  • Langes s (ſ) wird als rundes s (s) wiedergegeben.
  • Rundes r (ꝛ) wird als normales r (r) wiedergegeben bzw. in der Kombination ꝛc. als et (etc.) aufgelöst.
  • Die Majuskel J im Frakturdruck wird in der Transkription je nach Lautwert als I bzw. J wiedergegeben.
  • Übergeschriebenes „e“ über „a“, „o“ und „u“ wird als „ä“, „ö“, „ü“ transkribiert.
  • Ligaturen werden aufgelöst.
  • Silbentrennungen über Zeilengrenzen hinweg werden aufgelöst.
  • Silbentrennungen über Seitengrenzen hinweg werden beibehalten.
  • Kolumnentitel, Bogensignaturen und Kustoden werden nicht erfasst.
  • Griechische Schrift wird nicht transkribiert, sondern im XML mit <foreign xml:lang="el"><gap reason="fm"/></foreign> vermerkt.



Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/sattler_medulla_1625
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/sattler_medulla_1625/359
Zitationshilfe: Sattler, Basilius: Medulla Davidica das ist Gründliche und summarische Außlegung uber die Psalmen des Königlichen Propheten Davids. Wolfenbüttel, 1625, S. 331. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/sattler_medulla_1625/359>, abgerufen am 22.11.2024.