Sattler, Basilius: Ein Predigt Gethan bey der Begrebnis/ Weiland der Durchleuchtigen/ Hochgebornen Fürstin und Frawen/ Frawen Hedewig/ Gebornen Marggräffin zu Brandenburgk/ [...]. Wolfenbüttel, 1602.sonder muß sie alle vbergeben. Aber dieses leiden vbertreffen die Geistliche Anfechtungen / die auch nicht außbleiben. Da ficht einen an die Sünde / die man gethan / welche des Todes Stachel ist / vnnd gremet sich ein Mensch / das er GOtt erzürnet hat / wolte es were nicht geschehen / vnd kan es gleichwol nicht endern. Das gehet den Frommen mehr zu hertzen / als den Gottlosen / die raume Gewissen haben / vnd sehen sie da gleich für Augen GOttes gestrenges Gericht / vnd das Hellisch Fewr / etc. Das ist der Hellen Angst / vnd in dieser Welt das höchste Leiden. Solches nun / das es den Frommen im leben vnd sterben so vbel gehet / ergert manchen Menschen / das er entweder meinet / es sey vmb sonst / das man GOtt dienet / Oder felt darauff / wie Hiobs Freund / sie müssen es mit sonderlichen Mißhandelungen verschuldet haben. Aber der H. Geist wil vns damit leren / was es mit den Gleubigen vnd Gottseligen / die GOtt lieb hat / in dieser Welt für eine gelegenheit vnnd zustande habe / Nemblich / das sie gleich GOtt für anderen Menschen außmale / sie mit allerley Anfechtungen vnd Creutz belege / vnd sie in jhrem leben vnd sterben wol herter mitnehme / als die Gottlosen. Dieses ist der Vernunfft vnbekandt / sie kan sich auch nicht in die sachen schicken / sonder wenn sie sonder muß sie alle vbergeben. Aber dieses leiden vbertreffen die Geistliche Anfechtungen / die auch nicht außbleiben. Da ficht einen an die Sünde / die man gethan / welche des Todes Stachel ist / vnnd gremet sich ein Mensch / das er GOtt erzürnet hat / wolte es were nicht geschehen / vnd kan es gleichwol nicht endern. Das gehet den From̃en mehr zu hertzen / als den Gottlosen / die raume Gewissen haben / vnd sehen sie da gleich für Augen GOttes gestrenges Gericht / vnd das Hellisch Fewr / etc. Das ist der Hellen Angst / vnd in dieser Welt das höchste Leiden. Solches nun / das es den Frommen im leben vnd sterben so vbel gehet / ergert manchen Menschen / das er entweder meinet / es sey vmb sonst / das man GOtt dienet / Oder felt darauff / wie Hiobs Freund / sie müssen es mit sonderlichen Mißhandelungen verschuldet haben. Aber der H. Geist wil vns damit leren / was es mit den Gleubigen vnd Gottseligen / die GOtt lieb hat / in dieser Welt für eine gelegenheit vnnd zustande habe / Nemblich / das sie gleich GOtt für anderen Menschen außmale / sie mit allerley Anfechtungen vnd Creutz belege / vnd sie in jhrem leben vnd sterben wol herter mitnehme / als die Gottlosen. Dieses ist der Vernunfft vnbekandt / sie kan sich auch nicht in die sachen schicken / sonder wenn sie <TEI> <text> <body> <div> <p><pb facs="#f0027"/> sonder muß sie alle vbergeben. Aber dieses leiden vbertreffen die Geistliche Anfechtungen / die auch nicht außbleiben.</p> <p>Da ficht einen an die Sünde / die man gethan / welche des Todes Stachel ist / vnnd gremet sich ein Mensch / das er GOtt erzürnet hat / wolte es were nicht geschehen / vnd kan es gleichwol nicht endern.</p> <p>Das gehet den From̃en mehr zu hertzen / als den Gottlosen / die raume Gewissen haben / vnd sehen sie da gleich für Augen GOttes gestrenges Gericht / vnd das Hellisch Fewr / etc. Das ist der Hellen Angst / vnd in dieser Welt das höchste Leiden.</p> <p>Solches nun / das es den Frommen im leben vnd sterben so vbel gehet / ergert manchen Menschen / das er entweder meinet / es sey vmb sonst / das man GOtt dienet / Oder felt darauff / wie Hiobs Freund / sie müssen es mit sonderlichen Mißhandelungen verschuldet haben.</p> <p>Aber der H. Geist wil vns damit leren / was es mit den Gleubigen vnd Gottseligen / die GOtt lieb hat / in dieser Welt für eine gelegenheit vnnd zustande habe / Nemblich / das sie gleich GOtt für anderen Menschen außmale / sie mit allerley Anfechtungen vnd Creutz belege / vnd sie in jhrem leben vnd sterben wol herter mitnehme / als die Gottlosen.</p> <p>Dieses ist der Vernunfft vnbekandt / sie kan sich auch nicht in die sachen schicken / sonder wenn sie </p> </div> </body> </text> </TEI> [0027]
sonder muß sie alle vbergeben. Aber dieses leiden vbertreffen die Geistliche Anfechtungen / die auch nicht außbleiben.
Da ficht einen an die Sünde / die man gethan / welche des Todes Stachel ist / vnnd gremet sich ein Mensch / das er GOtt erzürnet hat / wolte es were nicht geschehen / vnd kan es gleichwol nicht endern.
Das gehet den From̃en mehr zu hertzen / als den Gottlosen / die raume Gewissen haben / vnd sehen sie da gleich für Augen GOttes gestrenges Gericht / vnd das Hellisch Fewr / etc. Das ist der Hellen Angst / vnd in dieser Welt das höchste Leiden.
Solches nun / das es den Frommen im leben vnd sterben so vbel gehet / ergert manchen Menschen / das er entweder meinet / es sey vmb sonst / das man GOtt dienet / Oder felt darauff / wie Hiobs Freund / sie müssen es mit sonderlichen Mißhandelungen verschuldet haben.
Aber der H. Geist wil vns damit leren / was es mit den Gleubigen vnd Gottseligen / die GOtt lieb hat / in dieser Welt für eine gelegenheit vnnd zustande habe / Nemblich / das sie gleich GOtt für anderen Menschen außmale / sie mit allerley Anfechtungen vnd Creutz belege / vnd sie in jhrem leben vnd sterben wol herter mitnehme / als die Gottlosen.
Dieses ist der Vernunfft vnbekandt / sie kan sich auch nicht in die sachen schicken / sonder wenn sie
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools
|
URL zu diesem Werk: | https://www.deutschestextarchiv.de/sattler_predigt_1602 |
URL zu dieser Seite: | https://www.deutschestextarchiv.de/sattler_predigt_1602/27 |
Zitationshilfe: | Sattler, Basilius: Ein Predigt Gethan bey der Begrebnis/ Weiland der Durchleuchtigen/ Hochgebornen Fürstin und Frawen/ Frawen Hedewig/ Gebornen Marggräffin zu Brandenburgk/ [...]. Wolfenbüttel, 1602, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/sattler_predigt_1602/27>, abgerufen am 16.07.2024. |