Sattler, Basilius: Ein Predigt Gethan bey der Begrebnis/ Weiland der Durchleuchtigen/ Hochgebornen Fürstin und Frawen/ Frawen Hedewig/ Gebornen Marggräffin zu Brandenburgk/ [...]. Wolfenbüttel, 1602.damit wil er lehren / das ein ander Leben / vnd Jüngstes Gericht verhanden sey / da er einem jeden vergelten wird / nach seinen Wercken. Das deutet Christus an / da er in seiner außfürung zum Creutz sagt / Geschicht das am grünen Holtz / was wil am dürren werden? Denn ob wol die Gleubigen an sich / vnd von Natur / dürre vnfruchtbare Beume sind / so grünen sie doch / vnnd bringen Frucht / nach dem sie Christo / dem lebendigen Weinstock / einverleibet werden. So nun GOtt mit denen nicht durch die Finger sihet / sonder sie hefftig vnnd hart mit nimbt / wie wil es den Gottlosen gehen? Dauon sagt David im 75. Psalm / Der HErr hat einen Becher in der Handt / vnnd mit starckem Wein vol eingeschencket / vnd schencket aus demselbigen / Aber die Gottlosen müssen alle trincken / vnd die Hefen aus sauffen. Kelch oder Becher / heist hie Leiden / vnnd zeigt der H. Geist an / es werde solches die Gottlosen nicht vorbey / oder bey jhnen für vber gehen / Vnd ob sie schon ein zeitlang vbersehen werden / so werden sie doch zu letzt alle viel schwerer als die Gottseligen / gestrafft werden. Also lesen wir / Jer. 25. Da GOtt den Heyden mit seiner straff drewet / das er jhnen eben dieses zu gemüth füret / vnd spricht / Ihr solt trincken / Das ist / ewer straff leiden. Denn sihe an der Stadt / die damit wil er lehren / das ein ander Leben / vnd Jüngstes Gericht verhanden sey / da er einem jeden vergelten wird / nach seinen Wercken. Das deutet Christus an / da er in seiner außfürung zum Creutz sagt / Geschicht das am grünen Holtz / was wil am dürren werden? Denn ob wol die Gleubigen an sich / vñ von Natur / dürre vnfruchtbare Beume sind / so grünen sie doch / vnnd bringen Frucht / nach dem sie Christo / dem lebendigen Weinstock / einverleibet werden. So nun GOtt mit denen nicht durch die Finger sihet / sonder sie hefftig vnnd hart mit nimbt / wie wil es den Gottlosen gehen? Dauon sagt David im 75. Psalm / Der HErr hat einen Becher in der Handt / vnnd mit starckem Wein vol eingeschencket / vnd schencket aus demselbigen / Aber die Gottlosen müssen alle trincken / vnd die Hefen aus sauffen. Kelch oder Becher / heist hie Leiden / vnnd zeigt der H. Geist an / es werde solches die Gottlosen nicht vorbey / oder bey jhnẽ für vber gehen / Vnd ob sie schon ein zeitlang vbersehen werden / so werden sie doch zu letzt alle viel schwerer als die Gottseligen / gestrafft werden. Also lesen wir / Jer. 25. Da GOtt den Heyden mit seiner straff drewet / das er jhnen eben dieses zu gemüth füret / vnd spricht / Ihr solt trincken / Das ist / ewer straff leiden. Denn sihe an der Stadt / die <TEI> <text> <body> <div> <p><pb facs="#f0037"/> damit wil er lehren / das ein ander Leben / vnd Jüngstes Gericht verhanden sey / da er einem jeden vergelten wird / nach seinen Wercken.</p> <p>Das deutet Christus an / da er in seiner außfürung zum Creutz sagt / Geschicht das am grünen Holtz / was wil am dürren werden? Denn ob wol die Gleubigen an sich / vñ von Natur / dürre vnfruchtbare Beume sind / so grünen sie doch / vnnd bringen Frucht / nach dem sie Christo / dem lebendigen Weinstock / einverleibet werden. So nun GOtt mit denen nicht durch die Finger sihet / sonder sie hefftig vnnd hart mit nimbt / wie wil es den Gottlosen gehen?</p> <p>Dauon sagt David im 75. Psalm / Der HErr hat einen Becher in der Handt / vnnd mit starckem Wein vol eingeschencket / vnd schencket aus demselbigen / Aber die Gottlosen müssen alle trincken / vnd die Hefen aus sauffen. Kelch oder Becher / heist hie Leiden / vnnd zeigt der H. Geist an / es werde solches die Gottlosen nicht vorbey / oder bey jhnẽ für vber gehen / Vnd ob sie schon ein zeitlang vbersehen werden / so werden sie doch zu letzt alle viel schwerer als die Gottseligen / gestrafft werden.</p> <p>Also lesen wir / Jer. 25. Da GOtt den Heyden mit seiner straff drewet / das er jhnen eben dieses zu gemüth füret / vnd spricht / Ihr solt trincken / Das ist / ewer straff leiden. Denn sihe an der Stadt / die </p> </div> </body> </text> </TEI> [0037]
damit wil er lehren / das ein ander Leben / vnd Jüngstes Gericht verhanden sey / da er einem jeden vergelten wird / nach seinen Wercken.
Das deutet Christus an / da er in seiner außfürung zum Creutz sagt / Geschicht das am grünen Holtz / was wil am dürren werden? Denn ob wol die Gleubigen an sich / vñ von Natur / dürre vnfruchtbare Beume sind / so grünen sie doch / vnnd bringen Frucht / nach dem sie Christo / dem lebendigen Weinstock / einverleibet werden. So nun GOtt mit denen nicht durch die Finger sihet / sonder sie hefftig vnnd hart mit nimbt / wie wil es den Gottlosen gehen?
Dauon sagt David im 75. Psalm / Der HErr hat einen Becher in der Handt / vnnd mit starckem Wein vol eingeschencket / vnd schencket aus demselbigen / Aber die Gottlosen müssen alle trincken / vnd die Hefen aus sauffen. Kelch oder Becher / heist hie Leiden / vnnd zeigt der H. Geist an / es werde solches die Gottlosen nicht vorbey / oder bey jhnẽ für vber gehen / Vnd ob sie schon ein zeitlang vbersehen werden / so werden sie doch zu letzt alle viel schwerer als die Gottseligen / gestrafft werden.
Also lesen wir / Jer. 25. Da GOtt den Heyden mit seiner straff drewet / das er jhnen eben dieses zu gemüth füret / vnd spricht / Ihr solt trincken / Das ist / ewer straff leiden. Denn sihe an der Stadt / die
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