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Sattler, Basilius: Zwo Predigten, gehalten uber der Leich weiland der durchleuchtigen hochgebornen Fürstin und Frawen, Frawen Dorothea, gebornen zu Sachsen, Hertzogin zu Braunschweig und Lüneburg etc. Wolfenbüttel, 1587.

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Denn es haben sich die Ertzväter wol wissen zuerinnern / das Gott den Menschen anfenglich zu seinem Ebenbilde geschaffen / Vnd ob wol die ersten Menschen solch herrlich Bilde GOttes jhnen vnd jhren Nachkommen verloren / so hette doch GOtt verheissen einen Heiland / der des Teuffels Reich zerstören / vnd den Fluch hinweg nhemen / vnd den Segen wieder bringen würde. So wusten sie auch / das solcher Erlösung geniessen sollen / alle die an den verheissenen Heiland gleuben. Derowegen würden jhre Leibe an jenem Tag wieder zum ewigen Leben erwecket werden.

Denn wie bekant jhnen dieser Artickel gewesen / sehen wir aus dem Buch Hiob am 19. der fast zu dieser Ertzväter zeit gelebet haben sol / Wie tröstlich spricht er in seiner höhesten noth / Ich weis / das mein Erlöser lebet / der wird mich hernach aus der Erden aufferwecken / vnd werde widerumb mit dieser meiner Haut vmbgehen werden / vnd werde in meinem Fleisch GOtt sehen.

Vnd weil sie nun diesen Trost hatten für den Vngleubigen / das sie wusten / da die Vngleubigen verdampt würden / würden sie durch den versprochenen Samen zum Ewigen Leben aufferstehen / haben sie jhr eigen vnd sonderlich Begrebnis / vnd dißfals mit den Vngleubigen nichts gemeines haben wöllen.

Also haben sie jre Leichnam so ehrlich beygelegt vnd begraben / damit öffentlich zubezeugen / ob sie schon stürben / wie andere Menschen / So hetten sie doch den trost /

Denn es haben sich die Ertzväter wol wissen zuerinnern / das Gott den Menschen anfenglich zu seinem Ebenbilde geschaffen / Vnd ob wol die ersten Menschen solch herrlich Bilde GOttes jhnen vnd jhren Nachkommen verloren / so hette doch GOtt verheissen einen Heiland / der des Teuffels Reich zerstören / vnd den Fluch hinweg nhemen / vnd den Segen wieder bringen würde. So wusten sie auch / das solcher Erlösung geniessen sollen / alle die an den verheissenen Heiland gleuben. Derowegen würden jhre Leibe an jenem Tag wieder zum ewigen Leben erwecket werden.

Denn wie bekant jhnen dieser Artickel gewesen / sehen wir aus dem Buch Hiob am 19. der fast zu dieser Ertzväter zeit gelebet haben sol / Wie tröstlich spricht er in seiner höhesten noth / Ich weis / das mein Erlöser lebet / der wird mich hernach aus der Erden aufferwecken / vnd werde widerumb mit dieser meiner Haut vmbgehen werden / vnd werde in meinem Fleisch GOtt sehen.

Vnd weil sie nun diesen Trost hatten für den Vngleubigen / das sie wusten / da die Vngleubigen verdampt würden / würden sie durch den versprochenen Samen zum Ewigen Leben aufferstehen / haben sie jhr eigen vnd sonderlich Begrebnis / vnd dißfals mit den Vngleubigen nichts gemeines haben wöllen.

Also haben sie jre Leichnam so ehrlich beygelegt vnd begraben / damit öffentlich zubezeugen / ob sie schon stürben / wie andere Menschen / So hetten sie doch den trost /

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[0037] Denn es haben sich die Ertzväter wol wissen zuerinnern / das Gott den Menschen anfenglich zu seinem Ebenbilde geschaffen / Vnd ob wol die ersten Menschen solch herrlich Bilde GOttes jhnen vnd jhren Nachkommen verloren / so hette doch GOtt verheissen einen Heiland / der des Teuffels Reich zerstören / vnd den Fluch hinweg nhemen / vnd den Segen wieder bringen würde. So wusten sie auch / das solcher Erlösung geniessen sollen / alle die an den verheissenen Heiland gleuben. Derowegen würden jhre Leibe an jenem Tag wieder zum ewigen Leben erwecket werden. Denn wie bekant jhnen dieser Artickel gewesen / sehen wir aus dem Buch Hiob am 19. der fast zu dieser Ertzväter zeit gelebet haben sol / Wie tröstlich spricht er in seiner höhesten noth / Ich weis / das mein Erlöser lebet / der wird mich hernach aus der Erden aufferwecken / vnd werde widerumb mit dieser meiner Haut vmbgehen werden / vnd werde in meinem Fleisch GOtt sehen. Vnd weil sie nun diesen Trost hatten für den Vngleubigen / das sie wusten / da die Vngleubigen verdampt würden / würden sie durch den versprochenen Samen zum Ewigen Leben aufferstehen / haben sie jhr eigen vnd sonderlich Begrebnis / vnd dißfals mit den Vngleubigen nichts gemeines haben wöllen. Also haben sie jre Leichnam so ehrlich beygelegt vnd begraben / damit öffentlich zubezeugen / ob sie schon stürben / wie andere Menschen / So hetten sie doch den trost /

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Zitationshilfe: Sattler, Basilius: Zwo Predigten, gehalten uber der Leich weiland der durchleuchtigen hochgebornen Fürstin und Frawen, Frawen Dorothea, gebornen zu Sachsen, Hertzogin zu Braunschweig und Lüneburg etc. Wolfenbüttel, 1587, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/sattler_predigten_1587/37>, abgerufen am 29.04.2024.