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Sattler, Basilius: Zwo Predigten, gehalten uber der Leich weiland der durchleuchtigen hochgebornen Fürstin und Frawen, Frawen Dorothea, gebornen zu Sachsen, Hertzogin zu Braunschweig und Lüneburg etc. Wolfenbüttel, 1587.

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worden / Geschicht das am Grünen Holtz / was wil am Dürren werden. Denn ob wir wol von Natur alle vnfruchtbare dürre Knorren sein / so werden wir doch durch Christum grün / Johan. 15. Wer in mir bleibet / vnd ich in jhm / der bringet viel Frucht. So nun die Kinder Gottes / die nun anfangen zu grunen / vnd Frucht zu bringen / der Zorn GOttes also brennet / was wil den vnfruchtbaren Beumen wiederfahren? Dauon schreibet Dauid im 75. Psalm: Der HERR hat einen Becher in der Handt / vnd mit starckem Wein vol eingeschencket / vnd schencket aus demselbigen. Aber die Gottlosen müssen die Hefen aussauffen. Vnd Petrus schreibet / 1. Petr. 4. Es ist zeit / das daß Gericht anfange vom Hause des HERRN. So aber erst an vns / was wils für ein ende werden mit denen / die dem Euangelio GOttes nicht gleuben? Freylich werden die Gottlosen Peine leiden / das Ewig verderben von dem Angesicht des HERRN / vnd von seiner herrlichen Macht. Wie wir am Reichen Man sehen / der im Ewigen Fewr sitzet / vnd mag jhm kein tröpflein Wassers wiederfahren / das er seine Zungen kühle.

Darumb liebe Christen / Wenn wir sehen / das GOTT der seinen / wie im leben / also auch im Todte nicht verschonet / Sondern sie mit schmertzen vnd Hertzleid / vnd anfechtung hart mit nimpt / sollen wir vns lassen ein Vermanung sein / das wir Busse thun / Damit wir nicht den Ewigen Zorn vnd Straff GOttes ausstehen müssen / da freilich der Christen leiden gering gegen zuachten ist.

worden / Geschicht das am Grünen Holtz / was wil am Dürren werden. Denn ob wir wol von Natur alle vnfruchtbare dürre Knorren sein / so werden wir doch durch Christum grün / Johan. 15. Wer in mir bleibet / vnd ich in jhm / der bringet viel Frucht. So nun die Kinder Gottes / die nun anfangen zu grunen / vnd Frucht zu bringen / der Zorn GOttes also brennet / was wil den vnfruchtbaren Beumen wiederfahren? Dauon schreibet Dauid im 75. Psalm: Der HERR hat einen Becher in der Handt / vnd mit starckem Wein vol eingeschencket / vnd schencket aus demselbigen. Aber die Gottlosen müssen die Hefen aussauffen. Vnd Petrus schreibet / 1. Petr. 4. Es ist zeit / das daß Gericht anfange vom Hause des HERRN. So aber erst an vns / was wils für ein ende werden mit denen / die dem Euangelio GOttes nicht gleuben? Freylich werden die Gottlosen Peine leiden / das Ewig verderben von dem Angesicht des HERRN / vnd von seiner herrlichen Macht. Wie wir am Reichen Man sehen / der im Ewigen Fewr sitzet / vnd mag jhm kein tröpflein Wassers wiederfahren / das er seine Zungen kühle.

Darumb liebe Christen / Wenn wir sehen / das GOTT der seinen / wie im leben / also auch im Todte nicht verschonet / Sondern sie mit schmertzen vnd Hertzleid / vnd anfechtung hart mit nimpt / sollen wir vns lassen ein Vermanung sein / das wir Busse thun / Damit wir nicht den Ewigen Zorn vnd Straff GOttes ausstehen müssen / da freilich der Christen leiden gering gegen zuachten ist.

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[0050] worden / Geschicht das am Grünen Holtz / was wil am Dürren werden. Denn ob wir wol von Natur alle vnfruchtbare dürre Knorren sein / so werden wir doch durch Christum grün / Johan. 15. Wer in mir bleibet / vnd ich in jhm / der bringet viel Frucht. So nun die Kinder Gottes / die nun anfangen zu grunen / vnd Frucht zu bringen / der Zorn GOttes also brennet / was wil den vnfruchtbaren Beumen wiederfahren? Dauon schreibet Dauid im 75. Psalm: Der HERR hat einen Becher in der Handt / vnd mit starckem Wein vol eingeschencket / vnd schencket aus demselbigen. Aber die Gottlosen müssen die Hefen aussauffen. Vnd Petrus schreibet / 1. Petr. 4. Es ist zeit / das daß Gericht anfange vom Hause des HERRN. So aber erst an vns / was wils für ein ende werden mit denen / die dem Euangelio GOttes nicht gleuben? Freylich werden die Gottlosen Peine leiden / das Ewig verderben von dem Angesicht des HERRN / vnd von seiner herrlichen Macht. Wie wir am Reichen Man sehen / der im Ewigen Fewr sitzet / vnd mag jhm kein tröpflein Wassers wiederfahren / das er seine Zungen kühle. Darumb liebe Christen / Wenn wir sehen / das GOTT der seinen / wie im leben / also auch im Todte nicht verschonet / Sondern sie mit schmertzen vnd Hertzleid / vnd anfechtung hart mit nimpt / sollen wir vns lassen ein Vermanung sein / das wir Busse thun / Damit wir nicht den Ewigen Zorn vnd Straff GOttes ausstehen müssen / da freilich der Christen leiden gering gegen zuachten ist.

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Zitationshilfe: Sattler, Basilius: Zwo Predigten, gehalten uber der Leich weiland der durchleuchtigen hochgebornen Fürstin und Frawen, Frawen Dorothea, gebornen zu Sachsen, Hertzogin zu Braunschweig und Lüneburg etc. Wolfenbüttel, 1587, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/sattler_predigten_1587/50>, abgerufen am 29.04.2024.