Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Sattler, Basilius: Zwo Predigten, gehalten uber der Leich weiland der durchleuchtigen hochgebornen Fürstin und Frawen, Frawen Dorothea, gebornen zu Sachsen, Hertzogin zu Braunschweig und Lüneburg etc. Wolfenbüttel, 1587.

Bild:
<< vorherige Seite

Zum Dritten ist der Todt der Gerechten / vnd das sie auch wol vmbkommen / eine Predigt vnd deutliche anzeigung / das es nicht alles mit diesem leben ein ende habe / Sondern es sey noch ein ander leben vorhanden / in welchem wie GOtt die Gottlosen straffen wird / also wird er die Frommen selig machen / vnd sie aus gnaden alles jhres leides ergetzen.

Aus diesem grunde schleust Paulus / 1. Corinth. 15. das wir zu einem andern leben werden aufferstehen / hoffen wir / spricht er / allein in diesem leben auff GOtt / so sind wir die elendesten vnter allen Menschen. Vnd hernach. Habe ich Meuschlicher weise zu Epheso mit den Thieren gefochten? Was hilfft michs / so die Todten nicht aufferstehen? Da wil er sagen / Dieweil es den Christen vbel gehet / vnd müssen entlich so wol sterben / als die Gottlosen / so mus jha ein ander leben sein. Sonst were GOtt nicht jhr Vater / vnd sie weren nicht GOttes Kinder / wie er jhnen verheisset / Er were nicht ein gerechter Richter / weil ers Gottlosen vnd Frommen gehen liesse einem wie den andern.

Sölches weiset sich aus an den Exempeln. Welche heilige Leute sein die Ertzuäter / Abraham / Isaac / Jacob / Joseph? Wie gehets jhnen? Andere haben jhre eigene Güter / sie haben nichts / Andere sitzen still / sie müssen vmbher ziehen von einem orth zum andern / Andern gibt GOtt Kinder die fülle / sie eins theils haben lang keine / etc. Was haben sie für grossen widerstandt hin vnd wieder? Entlich da es vmb vnd vmb kömpt / da sterben sie. Noch deutlicher sihet mans an den Propheten / Aposteln / vnd

Zum Dritten ist der Todt der Gerechten / vnd das sie auch wol vmbkommen / eine Predigt vnd deutliche anzeigung / das es nicht alles mit diesem leben ein ende habe / Sondern es sey noch ein ander leben vorhanden / in welchem wie GOtt die Gottlosen straffen wird / also wird er die Frommen selig machen / vnd sie aus gnaden alles jhres leides ergetzen.

Aus diesem grunde schleust Paulus / 1. Corinth. 15. das wir zu einem andern leben werden aufferstehen / hoffen wir / spricht er / allein in diesem leben auff GOtt / so sind wir die elendesten vnter allen Menschen. Vnd hernach. Habe ich Meuschlicher weise zu Epheso mit den Thieren gefochten? Was hilfft michs / so die Todten nicht aufferstehen? Da wil er sagen / Dieweil es den Christen vbel gehet / vnd müssen entlich so wol sterben / als die Gottlosen / so mus jha ein ander leben sein. Sonst were GOtt nicht jhr Vater / vnd sie weren nicht GOttes Kinder / wie er jhnen verheisset / Er were nicht ein gerechter Richter / weil ers Gottlosen vnd Frommen gehen liesse einem wie den andern.

Sölches weiset sich aus an den Exempeln. Welche heilige Leute sein die Ertzuäter / Abraham / Isaac / Jacob / Joseph? Wie gehets jhnen? Andere haben jhre eigene Güter / sie haben nichts / Andere sitzen still / sie müssen vmbher ziehen von einem orth zum andern / Andern gibt GOtt Kinder die fülle / sie eins theils haben lang keine / etc. Was haben sie für grossen widerstandt hin vnd wieder? Entlich da es vmb vnd vmb kömpt / da sterben sie. Noch deutlicher sihet mans an den Propheten / Aposteln / vnd

<TEI>
  <text>
    <body>
      <div>
        <pb facs="#f0051"/>
        <p>Zum Dritten ist der Todt der Gerechten / vnd das sie auch wol vmbkommen / eine
                     Predigt vnd deutliche anzeigung / das es nicht alles mit diesem leben ein ende
                     habe / Sondern es sey noch ein ander leben vorhanden / in welchem wie GOtt die
                     Gottlosen straffen wird / also wird er die Frommen selig machen / vnd sie aus
                     gnaden alles jhres leides ergetzen.</p>
        <p>Aus diesem grunde schleust Paulus / 1. Corinth. 15. das wir zu einem andern leben
                     werden aufferstehen / hoffen wir / spricht er / allein in diesem leben auff GOtt
                     / so sind wir die elendesten vnter allen Menschen. Vnd hernach. Habe ich
                     Meuschlicher weise zu Epheso mit den Thieren gefochten? Was hilfft michs / so
                     die Todten nicht aufferstehen? Da wil er sagen / Dieweil es den Christen vbel
                     gehet / vnd müssen entlich so wol sterben / als die Gottlosen / so mus jha ein
                     ander leben sein. Sonst were GOtt nicht jhr Vater / vnd sie weren nicht GOttes
                     Kinder / wie er jhnen verheisset / Er were nicht ein gerechter Richter / weil
                     ers Gottlosen vnd Frommen gehen liesse einem wie den andern.</p>
        <p>Sölches weiset sich aus an den Exempeln. Welche heilige Leute sein die Ertzuäter
                     / Abraham / Isaac / Jacob / Joseph? Wie gehets jhnen? Andere haben jhre eigene
                     Güter / sie haben nichts / Andere sitzen still / sie müssen vmbher ziehen von
                     einem orth zum andern / Andern gibt GOtt Kinder die fülle / sie eins theils
                     haben lang keine / etc. Was haben sie für grossen widerstandt hin vnd wieder?
                     Entlich da es vmb vnd vmb kömpt / da sterben sie. Noch deutlicher sihet mans an
                     den Propheten / Aposteln / vnd
</p>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[0051] Zum Dritten ist der Todt der Gerechten / vnd das sie auch wol vmbkommen / eine Predigt vnd deutliche anzeigung / das es nicht alles mit diesem leben ein ende habe / Sondern es sey noch ein ander leben vorhanden / in welchem wie GOtt die Gottlosen straffen wird / also wird er die Frommen selig machen / vnd sie aus gnaden alles jhres leides ergetzen. Aus diesem grunde schleust Paulus / 1. Corinth. 15. das wir zu einem andern leben werden aufferstehen / hoffen wir / spricht er / allein in diesem leben auff GOtt / so sind wir die elendesten vnter allen Menschen. Vnd hernach. Habe ich Meuschlicher weise zu Epheso mit den Thieren gefochten? Was hilfft michs / so die Todten nicht aufferstehen? Da wil er sagen / Dieweil es den Christen vbel gehet / vnd müssen entlich so wol sterben / als die Gottlosen / so mus jha ein ander leben sein. Sonst were GOtt nicht jhr Vater / vnd sie weren nicht GOttes Kinder / wie er jhnen verheisset / Er were nicht ein gerechter Richter / weil ers Gottlosen vnd Frommen gehen liesse einem wie den andern. Sölches weiset sich aus an den Exempeln. Welche heilige Leute sein die Ertzuäter / Abraham / Isaac / Jacob / Joseph? Wie gehets jhnen? Andere haben jhre eigene Güter / sie haben nichts / Andere sitzen still / sie müssen vmbher ziehen von einem orth zum andern / Andern gibt GOtt Kinder die fülle / sie eins theils haben lang keine / etc. Was haben sie für grossen widerstandt hin vnd wieder? Entlich da es vmb vnd vmb kömpt / da sterben sie. Noch deutlicher sihet mans an den Propheten / Aposteln / vnd

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
TCF (tokenisiert, serialisiert, lemmatisiert, normalisiert)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

Obrigkeitskritik und Fürstenberatung: Die Oberhofprediger in Braunschweig-Wolfenbüttel 1568-1714: Bereitstellung der Texttranskription und Auszeichnung in XML/TEI. (2013-02-15T13:54:31Z) Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme entsprechen muss.
Wolfenbütteler Digitale Bibliothek: Bereitstellung der Bilddigitalisate (2013-02-15T13:54:31Z)
Marcus Baumgarten, Frederike Neuber, Frank Wiegand: Konvertierung nach XML gemäß DTA-Basisformat, Tagging der Titelblätter, Korrekturen der Transkription. (2013-02-15T13:54:31Z)

Weitere Informationen:

Anmerkungen zur Transkription:

  • Langes s (ſ) wird als rundes s (s) wiedergegeben.
  • Rundes r (ꝛ) wird als normales r (r) wiedergegeben bzw. in der Kombination ꝛc. als et (etc.) aufgelöst.
  • Die Majuskel J im Frakturdruck wird in der Transkription je nach Lautwert als I bzw. J wiedergegeben.
  • Übergeschriebenes „e“ über „a“, „o“ und „u“ wird als „ä“, „ö“, „ü“ transkribiert.
  • Ligaturen werden aufgelöst.
  • Silbentrennungen über Zeilengrenzen hinweg werden aufgelöst.
  • Silbentrennungen über Seitengrenzen hinweg werden beibehalten.
  • Kolumnentitel, Bogensignaturen und Kustoden werden nicht erfasst.
  • Griechische Schrift wird nicht transkribiert, sondern im XML mit <foreign xml:lang="el"><gap reason="fm"/></foreign> vermerkt.



Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/sattler_predigten_1587
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/sattler_predigten_1587/51
Zitationshilfe: Sattler, Basilius: Zwo Predigten, gehalten uber der Leich weiland der durchleuchtigen hochgebornen Fürstin und Frawen, Frawen Dorothea, gebornen zu Sachsen, Hertzogin zu Braunschweig und Lüneburg etc. Wolfenbüttel, 1587, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/sattler_predigten_1587/51>, abgerufen am 16.05.2024.