Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Sattler, Basilius: Zwo Predigten, gehalten uber der Leich weiland der durchleuchtigen hochgebornen Fürstin und Frawen, Frawen Dorothea, gebornen zu Sachsen, Hertzogin zu Braunschweig und Lüneburg etc. Wolfenbüttel, 1587.

Bild:
<< vorherige Seite

men seen / vnd ewre Feinde sollen jhn fressen. Ich wil mein Angesicht wieder euch stellen / vnd solt geschlagen werden für ewern Feinden / etc.

Sölchs ist auch daraus offenbar / das GOtt albereit die Straffen angehen lesst. Kranckheiten ereugen sich / aber es wil vns wol so gut nicht werden / das wir in die Hand des HERRN fallen / vnd mit Kranckheiten gestrafft werden / Sondern er wird vns mit schwerern plagen heimsuchen / mit Thewrung vnd Krieg.

Wir haben albereit dis Jahr den Samen vmbsonst geseet / Nun stehet ja die Frucht zimblich (wiewol es noch nicht Ernd ist) Es lesst sich aber fast also an / als wölle der Feind denselbigen auffressen / vnd weiset vns GOtt albereit den Feind / dadurch er vns straffen könte / vnd werden vns auch dawieder keine anschlege helffen / wo wir nicht Busse thun.

Sihe / so sollen wir frommer vnd fürnhemer Leute Todt ansehen / das vns GOtt gleich dadurch einen wanck gibt / das er vns / wo wir vns nicht bessern / straffen wölle. Denn es thut GOtt als ein Vater / wenn sich das Kind verzeucht / so straffet ers erst mit Worten / er drewet jhm / er wincket jhm. Darnach aber wenn das alles verloren ist / so greifft er zur Ruthen / vnd steupet es. Also hat GOtt bishero durch sein Wort vns gestrafft / vns gedrewet / Er hat vns auch sonsten vnd jetzund einen wanck gegeben / das er vns straffen wölle. Bekeren wir vns / so wil er gnad einwenden. Denn darumb wincket er / das er nicht gern straffet / Sondern viel lieber vnser verschonen / Vnd das sein eigen Werck ist / vns guts thun wolte. Bekeren wir vns aber nicht / so wird er vns

men seen / vnd ewre Feinde sollen jhn fressen. Ich wil mein Angesicht wieder euch stellen / vnd solt geschlagen werden für ewern Feinden / etc.

Sölchs ist auch daraus offenbar / das GOtt albereit die Straffen angehen lesst. Kranckheiten ereugen sich / aber es wil vns wol so gut nicht werden / das wir in die Hand des HERRN fallen / vnd mit Kranckheiten gestrafft werden / Sondern er wird vns mit schwerern plagen heimsuchen / mit Thewrung vnd Krieg.

Wir haben albereit dis Jahr den Samen vmbsonst geseet / Nun stehet ja die Frucht zimblich (wiewol es noch nicht Ernd ist) Es lesst sich aber fast also an / als wölle der Feind denselbigen auffressen / vnd weiset vns GOtt albereit den Feind / dadurch er vns straffen könte / vnd werden vns auch dawieder keine anschlege helffen / wo wir nicht Busse thun.

Sihe / so sollen wir frommer vnd fürnhemer Leute Todt ansehen / das vns GOtt gleich dadurch einen wanck gibt / das er vns / wo wir vns nicht bessern / straffen wölle. Denn es thut GOtt als ein Vater / wenn sich das Kind verzeucht / so straffet ers erst mit Worten / er drewet jhm / er wincket jhm. Darnach aber wenn das alles verloren ist / so greifft er zur Ruthen / vnd steupet es. Also hat GOtt bishero durch sein Wort vns gestrafft / vns gedrewet / Er hat vns auch sonsten vnd jetzund einen wanck gegeben / das er vns straffen wölle. Bekeren wir vns / so wil er gnad einwenden. Denn darumb wincket er / das er nicht gern straffet / Sondern viel lieber vnser verschonen / Vnd das sein eigen Werck ist / vns guts thun wolte. Bekeren wir vns aber nicht / so wird er vns

<TEI>
  <text>
    <body>
      <div>
        <p><pb facs="#f0059"/>
men seen /
                     vnd ewre Feinde sollen jhn fressen. Ich wil mein Angesicht wieder euch stellen /
                     vnd solt geschlagen werden für ewern Feinden / etc.</p>
        <p>Sölchs ist auch daraus offenbar / das GOtt albereit die Straffen angehen lesst.
                     Kranckheiten ereugen sich / aber es wil vns wol so gut nicht werden / das wir in
                     die Hand des HERRN fallen / vnd mit Kranckheiten gestrafft werden / Sondern er
                     wird vns mit schwerern plagen heimsuchen / mit Thewrung vnd Krieg.</p>
        <p>Wir haben albereit dis Jahr den Samen vmbsonst geseet / Nun stehet ja die Frucht
                     zimblich (wiewol es noch nicht Ernd ist) Es lesst sich aber fast also an / als
                     wölle der Feind denselbigen auffressen / vnd weiset vns GOtt albereit den Feind
                     / dadurch er vns straffen könte / vnd werden vns auch dawieder keine anschlege
                     helffen / wo wir nicht Busse thun.</p>
        <p>Sihe / so sollen wir frommer vnd fürnhemer Leute Todt ansehen / das vns GOtt
                     gleich dadurch einen wanck gibt / das er vns / wo wir vns nicht bessern /
                     straffen wölle. Denn es thut GOtt als ein Vater / wenn sich das Kind verzeucht /
                     so straffet ers erst mit Worten / er drewet jhm / er wincket jhm. Darnach aber
                     wenn das alles verloren ist / so greifft er zur Ruthen / vnd steupet es. Also
                     hat GOtt bishero durch sein Wort vns gestrafft / vns gedrewet / Er hat vns auch
                     sonsten vnd jetzund einen wanck gegeben / das er vns straffen wölle. Bekeren wir
                     vns / so wil er gnad einwenden. Denn darumb wincket er / das er nicht gern
                     straffet / Sondern viel lieber vnser verschonen / Vnd das sein eigen Werck ist /
                     vns guts thun wolte. Bekeren wir vns aber nicht / so wird er vns
</p>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[0059] men seen / vnd ewre Feinde sollen jhn fressen. Ich wil mein Angesicht wieder euch stellen / vnd solt geschlagen werden für ewern Feinden / etc. Sölchs ist auch daraus offenbar / das GOtt albereit die Straffen angehen lesst. Kranckheiten ereugen sich / aber es wil vns wol so gut nicht werden / das wir in die Hand des HERRN fallen / vnd mit Kranckheiten gestrafft werden / Sondern er wird vns mit schwerern plagen heimsuchen / mit Thewrung vnd Krieg. Wir haben albereit dis Jahr den Samen vmbsonst geseet / Nun stehet ja die Frucht zimblich (wiewol es noch nicht Ernd ist) Es lesst sich aber fast also an / als wölle der Feind denselbigen auffressen / vnd weiset vns GOtt albereit den Feind / dadurch er vns straffen könte / vnd werden vns auch dawieder keine anschlege helffen / wo wir nicht Busse thun. Sihe / so sollen wir frommer vnd fürnhemer Leute Todt ansehen / das vns GOtt gleich dadurch einen wanck gibt / das er vns / wo wir vns nicht bessern / straffen wölle. Denn es thut GOtt als ein Vater / wenn sich das Kind verzeucht / so straffet ers erst mit Worten / er drewet jhm / er wincket jhm. Darnach aber wenn das alles verloren ist / so greifft er zur Ruthen / vnd steupet es. Also hat GOtt bishero durch sein Wort vns gestrafft / vns gedrewet / Er hat vns auch sonsten vnd jetzund einen wanck gegeben / das er vns straffen wölle. Bekeren wir vns / so wil er gnad einwenden. Denn darumb wincket er / das er nicht gern straffet / Sondern viel lieber vnser verschonen / Vnd das sein eigen Werck ist / vns guts thun wolte. Bekeren wir vns aber nicht / so wird er vns

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

Obrigkeitskritik und Fürstenberatung: Die Oberhofprediger in Braunschweig-Wolfenbüttel 1568-1714: Bereitstellung der Texttranskription und Auszeichnung in XML/TEI. (2013-02-15T13:54:31Z) Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme entsprechen muss.
Wolfenbütteler Digitale Bibliothek: Bereitstellung der Bilddigitalisate (2013-02-15T13:54:31Z)
Marcus Baumgarten, Frederike Neuber, Frank Wiegand: Konvertierung nach XML gemäß DTA-Basisformat, Tagging der Titelblätter, Korrekturen der Transkription. (2013-02-15T13:54:31Z)

Weitere Informationen:

Anmerkungen zur Transkription:

  • Langes s (ſ) wird als rundes s (s) wiedergegeben.
  • Rundes r (ꝛ) wird als normales r (r) wiedergegeben bzw. in der Kombination ꝛc. als et (etc.) aufgelöst.
  • Die Majuskel J im Frakturdruck wird in der Transkription je nach Lautwert als I bzw. J wiedergegeben.
  • Übergeschriebenes „e“ über „a“, „o“ und „u“ wird als „ä“, „ö“, „ü“ transkribiert.
  • Ligaturen werden aufgelöst.
  • Silbentrennungen über Zeilengrenzen hinweg werden aufgelöst.
  • Silbentrennungen über Seitengrenzen hinweg werden beibehalten.
  • Kolumnentitel, Bogensignaturen und Kustoden werden nicht erfasst.
  • Griechische Schrift wird nicht transkribiert, sondern im XML mit <foreign xml:lang="el"><gap reason="fm"/></foreign> vermerkt.



Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/sattler_predigten_1587
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/sattler_predigten_1587/59
Zitationshilfe: Sattler, Basilius: Zwo Predigten, gehalten uber der Leich weiland der durchleuchtigen hochgebornen Fürstin und Frawen, Frawen Dorothea, gebornen zu Sachsen, Hertzogin zu Braunschweig und Lüneburg etc. Wolfenbüttel, 1587, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/sattler_predigten_1587/59>, abgerufen am 21.11.2024.