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Sattler, Basilius: Zwo Predigten, gehalten uber der Leich weiland der durchleuchtigen hochgebornen Fürstin und Frawen, Frawen Dorothea, gebornen zu Sachsen, Hertzogin zu Braunschweig und Lüneburg etc. Wolfenbüttel, 1587.

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Es ist auch sonst in diesem leben mühe vnd arbeit da es am köstlichsten ist / Psalm. 90. Wie man erfehrt in allen Stenden / im Predigampt / im Weltlichen Regiment / vnd in der Haushaltung. Ein Mensch hoffet zwar jmmer der besserung. Aber es wird nur erger. Wie mancher gefahr ist man auch täglich vnterworffen? Jetz kömpt ein gemeine oder sonderliche Kranckheit oder Pestilentz. Jetz ist Thewrung vnd Hungers noth vorhanden. Jetz fellt ein Krteg ein. Jetz verlieren Eltern jhre Kinder / Jetz Kinder jhre Eltern / Ein Man verleuret seine Frawen / Ein Fraw jhren Man / Jetzt gehet ein newer Irrthumb vnd Ketzerey an / Jetz erlebet man sonst Hertzleid / oder nimpt schaden an Leib vnd leben / oder an Gütern / vnd wenn ein Vnglück fürüber ist / so gehet ein frisches an. Dauid spricht: Mein Plag ist alle Morgen da. Psalm. 73.

Von diesem vnfall allen werden die Gerechten recht vnd volkömlich durch den Todt / vnd nicht ehe erlöset / Daher auch den Jüngsten tag Christus nennet / den Tag der Erlösung. Vnd im Vater vnser / wenn wir vmb ein seligs end bitten / sprechen wir / Erlöse vns vom vbel. Derwegen die Heiligen des lebens müde gewesen / vnd gern gestorben sein. Darumb stehet von Abraham Gen. 25. das er gestorben sey / alt vnd lebens satt. Elia macht es die Welt so sawr / das er auch spricht / So nim nun HERR mein Seel. Paulus ist dieses lebens so müde / das er spricht / Ich begere abzuscheiden vnd bey Christo zusein. O wie fro ist Lazarus / da sein Stündlein kömpt / das er sterben sol / dieweil er weis / das nun ein mal seine Armuth vnd Krancken ein end hat?

Es ist auch sonst in diesem leben mühe vnd arbeit da es am köstlichsten ist / Psalm. 90. Wie man erfehrt in allen Stenden / im Predigampt / im Weltlichen Regiment / vnd in der Haushaltung. Ein Mensch hoffet zwar jmmer der besserung. Aber es wird nur erger. Wie mancher gefahr ist man auch täglich vnterworffen? Jetz kömpt ein gemeine oder sonderliche Kranckheit oder Pestilentz. Jetz ist Thewrung vnd Hungers noth vorhanden. Jetz fellt ein Krteg ein. Jetz verlieren Eltern jhre Kinder / Jetz Kinder jhre Eltern / Ein Man verleuret seine Frawen / Ein Fraw jhren Man / Jetzt gehet ein newer Irrthumb vnd Ketzerey an / Jetz erlebet man sonst Hertzleid / oder nimpt schaden an Leib vnd leben / oder an Gütern / vnd wenn ein Vnglück fürüber ist / so gehet ein frisches an. Dauid spricht: Mein Plag ist alle Morgen da. Psalm. 73.

Von diesem vnfall allen werden die Gerechten recht vnd volkömlich durch den Todt / vnd nicht ehe erlöset / Daher auch den Jüngsten tag Christus nennet / den Tag der Erlösung. Vnd im Vater vnser / wenn wir vmb ein seligs end bitten / sprechen wir / Erlöse vns vom vbel. Derwegen die Heiligen des lebens müde gewesen / vnd gern gestorben sein. Darumb stehet von Abraham Gen. 25. das er gestorben sey / alt vnd lebens satt. Elia macht es die Welt so sawr / das er auch spricht / So nim nun HERR mein Seel. Paulus ist dieses lebens so müde / das er spricht / Ich begere abzuscheiden vnd bey Christo zusein. O wie fro ist Lazarus / da sein Stündlein kömpt / das er sterben sol / dieweil er weis / das nun ein mal seine Armuth vnd Krancken ein end hat?

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                     Aber es wird nur erger. Wie mancher gefahr ist man auch täglich vnterworffen?
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                     Eltern jhre Kinder / Jetz Kinder jhre Eltern / Ein Man verleuret seine Frawen /
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[0062] Es ist auch sonst in diesem leben mühe vnd arbeit da es am köstlichsten ist / Psalm. 90. Wie man erfehrt in allen Stenden / im Predigampt / im Weltlichen Regiment / vnd in der Haushaltung. Ein Mensch hoffet zwar jmmer der besserung. Aber es wird nur erger. Wie mancher gefahr ist man auch täglich vnterworffen? Jetz kömpt ein gemeine oder sonderliche Kranckheit oder Pestilentz. Jetz ist Thewrung vnd Hungers noth vorhanden. Jetz fellt ein Krteg ein. Jetz verlieren Eltern jhre Kinder / Jetz Kinder jhre Eltern / Ein Man verleuret seine Frawen / Ein Fraw jhren Man / Jetzt gehet ein newer Irrthumb vnd Ketzerey an / Jetz erlebet man sonst Hertzleid / oder nimpt schaden an Leib vnd leben / oder an Gütern / vnd wenn ein Vnglück fürüber ist / so gehet ein frisches an. Dauid spricht: Mein Plag ist alle Morgen da. Psalm. 73. Von diesem vnfall allen werden die Gerechten recht vnd volkömlich durch den Todt / vnd nicht ehe erlöset / Daher auch den Jüngsten tag Christus nennet / den Tag der Erlösung. Vnd im Vater vnser / wenn wir vmb ein seligs end bitten / sprechen wir / Erlöse vns vom vbel. Derwegen die Heiligen des lebens müde gewesen / vnd gern gestorben sein. Darumb stehet von Abraham Gen. 25. das er gestorben sey / alt vnd lebens satt. Elia macht es die Welt so sawr / das er auch spricht / So nim nun HERR mein Seel. Paulus ist dieses lebens so müde / das er spricht / Ich begere abzuscheiden vnd bey Christo zusein. O wie fro ist Lazarus / da sein Stündlein kömpt / das er sterben sol / dieweil er weis / das nun ein mal seine Armuth vnd Krancken ein end hat?

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Zitationshilfe: Sattler, Basilius: Zwo Predigten, gehalten uber der Leich weiland der durchleuchtigen hochgebornen Fürstin und Frawen, Frawen Dorothea, gebornen zu Sachsen, Hertzogin zu Braunschweig und Lüneburg etc. Wolfenbüttel, 1587, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/sattler_predigten_1587/62>, abgerufen am 21.11.2024.