Savigny, Friedrich Carl von: System des heutigen Römischen Rechts. Bd. 2. Berlin, 1840.§. 68. Dreyfache capitis deminutio. III. Minima. Die Analogie der beiden ersten Fälle A. Verwandlung eines Familienhauptes in einen fili- B. Degradation eines filiusfamilias, oder einer Frau C. Man könnte dahin endlich noch zichen wollen die (h) L. 2 § 2 de cap. min. (4. 5.). Gajus I. § 162. -- Eben so die bey einer unabhängigen Frau durch die Ehe mit in manum conventio entstchende Änderung des Rechtszustandes. (i) L. 3 § 1 de cap. min. (4. 5.) "cum emancipari nemo possit, nisi in imaginariam servilem causam deductus." Gajus I. § 162. 134. II. 5
§. 68. Dreyfache capitis deminutio. III. Minima. Die Analogie der beiden erſten Fälle A. Verwandlung eines Familienhauptes in einen fili- B. Degradation eines filiusfamilias, oder einer Frau C. Man könnte dahin endlich noch zichen wollen die (h) L. 2 § 2 de cap. min. (4. 5.). Gajus I. § 162. — Eben ſo die bey einer unabhängigen Frau durch die Ehe mit in manum conventio entſtchende Änderung des Rechtszuſtandes. (i) L. 3 § 1 de cap. min. (4. 5.) „cum emancipari nemo possit, nisi in imaginariam servilem causam deductus.” Gajus I. § 162. 134. II. 5
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§. 68. Dreyfache capitis deminutio.
III. Minima. Die Analogie der beiden erſten Fälle
würde conſequenterweiſe auf folgende Anwendungen führen:
A. Verwandlung eines Familienhauptes in einen fili-
usfamilias, z. B. durch Arrogation, und im neueren Recht
durch Legitimation. Daß dieſe eine minima capitis demi-
nutio ſey, iſt niemals beſtritten worden (h).
B. Degradation eines filiusfamilias, oder einer Frau
in manu, in die mancipii causa. Auch für dieſe iſt die
Natur der minima capitis deminutio unzweifelhaft, und
es lag darin der Grund, warum die Emancipation und
die Adoption eines fremden Kindes als capitis deminutio
galten, da beide nach ihrer alterthümlichen Form ſtets
mit dem Durchgang durch die mancipii causa verbunden
waren (i). Nimmt man nicht auf dieſen Umſtand Rück-
ſicht, ſo muß es auffallen, daß die Emancipation, wo-
durch ja der Sohn unabhängig wird, alſo im letzten Re-
ſultat an Rechtsfähigkeit Nichts verliert, ſondern nur ge-
winnt, dennoch ſtets und ganz allgemein als capitis de-
minutio betrachtet wurde.
C. Man könnte dahin endlich noch zichen wollen die
Degradation eines Familienhauptes in die mancipii causa;
allein dieſe war überhaupt unmöglich, da die Mancipa-
tion, woraus die mancipii causa allein entſtand, lediglich
(h) L. 2 § 2 de cap. min. (4.
5.). Gajus I. § 162. — Eben ſo
die bey einer unabhängigen Frau
durch die Ehe mit in manum
conventio entſtchende Änderung
des Rechtszuſtandes.
(i) L. 3 § 1 de cap. min. (4. 5.)
„cum emancipari nemo possit,
nisi in imaginariam servilem
causam deductus.” Gajus I.
§ 162. 134.
II. 5
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